Musterdepots Auch 2017 kein neuer Dax-Rekord

Die Wall Street-Indizes klettern auf immer neue Allzeithochs, das Handelsblatt-Depot steht kurz davor. Dagegen dürfte der Dax auch 2017 seine Bestmarke nicht wiedersehen. Das geht aus aktuellen Prognosen der Banken hervor.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Frankfurt Das Handelsblatt-Depot entwickelt sich wie geplant. Das zeigt die Zwischenbilanz zum Monatswechsel: Der Wertzuwachs seit Auflegung entspricht umgerechnet einer jährlichen Rendite von 7,9 Prozent – und liegt damit im obersten Bereich des langfristig angepeilten Ertragskorridors von im Schnitt sechs bis acht Prozent per annum. Gleichzeitig schwankt der Gesamtwert weit weniger als Dax & Co.

Mit Hilfe spezieller Anlageprodukte ist das Portfolio mittlerweile weitgehend gegen Börsenrücksetzer abgesichert. Dem Wahlausgang der Volksbefragung in Italien an diesem Sonntag kann ich daher gelassen entgegensehen. Und spätestens im Frühjahr dürfte der Gesamtertrag ein neues Allzeithoch markieren, falls sich die Seitwärtsphase am Aktienmarkt fortsetzt. Denn monatlich steigt er in diesem Szenario im Schnitt um 0,8 Prozent. Und schon jetzt hat sich die Depotrendite bis auf knapp einen Prozentpunkt ihrem bisherigen Rekordstand angenähert.

Ganz anders als der hiesige Aktienmarkt: Dem Dax beispielsweise dürfte es auch bis Ende kommenden Jahres nicht mehr gelingen, auf sein Allzeithoch vom April 2015 bei 12.392 Punkten zurück zu klettern. Das prognostizieren derzeit mehrere Banken, die bereits ihre Kapitalmarktausblicke für 2017 vorgelegt haben: Im Schnitt rechnen die Institute mit einem Jahresendstand des deutschen Aktienindexes von rund 11.600 Zählern.

Das liegt auf dem Niveau, das vom Handelsblatt befragte Banken im Mittel bereits im vergangenen Dezember vorhergesagt hatten – damals als Schlusstand für 2016. Davon ist der Dax momentan allerdings mehr als eintausend Punkte entfernt - und notiert sogar deutlich unter seinem Stand vom vergangenen Jahreswechsel bei 10743 Zählern.


Zielmarke deutlich übertroffen

Das „Social-Trading“ Musterdepot stellt eine Kombination aus dem Aktienkernportfolio mit aktuell 15 Einzeltiteln und einigen ausgewählten
Wikifolio-Zertifikaten von der innovativen Plattform wikifolio.com dar. Die Einzeltitelauswahl basiert auf einem Value-geprägten Investmentprozess, das heißt man investiert in unterbewertete Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell.

Bei der Selektion der Wikifolios nehmen wir die Strategien der jeweiligen Wikifolio-Manager unter die Lupe und versuchen eine bestimmte Diversifikation auf der Strategie-Ebene zu erreichen. Unter dem Strich ist unsere Anlagestrategie langfristig ausgerichtet, transaktionsarm und sieht eine in der Regel hohe Investitionsquote vor.

Im Hintergrund läuft jedoch ein Wertsicherungsmodell, welches normale Volatilitäten und Korrekturen zulässt und nur bei panikartigen Ereignissen, wie beispielsweise im Jahr 2008, eingreift. Unser Ziel ist eine durchschnittliche Outperformance gegenüber der Benchmark von zwei bis drei Prozent pro Jahr. Bisher konnte diese Zielmarke deutlich übertroffen werden.


Damoklesschwert einer Regierungskrise

Was dürfen wir in den letzten Wochen des Jahres 2016 an den Kapitalmärkten erwarten? Neben einer Zinserhöhung der US-Notenbank rückt Italien in den Fokus: Am 4. Dezember stimmen die italienischen Bürger über die Reform ihrer Verfassung ab. Das Damoklesschwert einer Regierungskrise in Italien schwebt - wie fast jedes Jahr - über dem Votum und damit auch die Gefahr einer Verschärfung der Euro-Krise. Diese Reform in Italien ist notwendig, damit weitere Veränderungen und Entscheidungen schneller umgesetzt werden können. Ein guter Nebeneffekt dessen wäre, dass der Abbau von Bürokratie und die Senkung der Kosten für den politischen Apparat vorangetrieben werden könnten.

Sollte es am Montag zu einer Abwärtsbewegung an den europäischen Märkten kommen, so werden wir die Chance nutzen, um Aktienpositionen aufzubauen. Anleger können sich mit Kauflimits auf die Lauer legen und geduldig sein. Wir machen dies mit einem nachhaltigen Aktien-ETF.

In den USA präsentiert sich die Konjunktur robust: Gute Arbeitsmarktdaten, ein solider Häusermarkt und eine anziehende Industrieproduktion könnten die Dynamik der US-Wirtschaft beschleunigen. Die US-Notenbank Fed dürfte vor dem Jahreswechsel die vom Markt erwartete Zinserhöhung vornehmen. Diese ist im Markt bereits eingepreist. Wir erwarten weitere Leitzinserhöhungen und zum Jahresende 2017 einen Satz von etwa ein Prozent.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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