Musterdepots Auf dem richtigen Pfad

Der europäische Aktienindex Euro Stoxx 50 legte am Mittwoch zu. Im Plus notierte auch die Aktie des spanischen Versorgers Iberdrola. Musterdepot-Experte Alexander Kovalenko sieht bei diesem Wert weiteres Kurspotenzial.

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Alexander Kovalenko

Bereits seit Auflage des Musterdepots Anfang Februar 2014 befindet sich die Iberdrola- Aktie in unserem Portfolio. Der spanische Konzern ist eines der größten Versorgungsunternehmen in Europa und zeichnet sich durch eine breite Internationalisierung sowie durch einen starken Anteil an erneuerbaren Energien beim Produktportfolio aus.

Iberdrola ist vor allem auf der iberischen Halbinsel, in Großbritannien, in den USA und in Lateinamerika aktiv. Die letzten zwölf Monate waren für die Aktie nicht besonders spektakulär, die Kursentwicklung verlief hauptsächlich seitwärts. Seit Depotaufnahme hat der Titel jedoch dank eines starken Kursverlaufs bis Ende 2015 sowie einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite einen sehr soliden Performancebeitrag geleistet.

Gleichzeitig bleibt die Iberdrola-Aktie laut unseres Bewertungsmodells günstig und notiert derzeit noch deutlich unter ihrem fairen Wert. Beim Geschäftsmodell des Unternehmens gefällt uns die globale Ausrichtung sowie eine zunehmende Fokussierung auf erneuerbare Energien.

Die letzten Halbjahresergebnisse sind unter dem Strich positiv ausgefallen und deuten darauf hin, dass der Konzern auf einem richtigen Entwicklungspfad ist.

In den letzten Tagen haben fast zeitgleich zwei große US-Investmentbanken – Goldman Sachs und Morgan Stanley – eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Die Empfehlungen der Großbanken spielen bei unserem Investmentprozess keine Rolle, denn die Titelselektion basiert ausschließlich auf hausintern entwickelten Modellen. Nichtsdestotrotz kann dies dem Titel einen zusätzlichen Impuls geben. Wir bleiben bei Iberdrola weiterhin investiert.


EZB-Ratssitzung im Fokus

Der deutsche Aktienindex Dax beendete den Handel am Mittwoch mit einem Plus von 0,6 Prozent. Im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank halten sich die Investoren zurück.

Der Blick ist nach Frankfurt gerichtet, wo die EZB in seiner turnusmäßigen Sitzung über die Zinsen entscheidet.

Wir rechnen auf der Zinsseite nicht mit Veränderungen – auch der Einlagesatz dürfte vorerst aus unserer Sicht nicht verändert werden. Demgegenüber wird EZB-Präsident Mario Draghi wohl sehr intensiv über die Modalitäten des EZB-Ankaufprogramms nachdenken und unter Umständen gewisse Justierungen bei den Programmbedingungen vornehmen. Um die Knappheitsproblematik zu verringern, ist aus unserer Sicht die Aufhebung der Renditeuntergrenze für Kaufprogramme der Unternehmensanleihen (CSPP) denkbar.

In der seit Jahren anhaltenden Talfahrt der Anleiheverzinsungen ist am Dienstag ein weiterer Meilenstein gesetzt worden. Wir hatten im Vorfeld noch mit einem sehr niedrigen positiven Rendite-Niveau bei den Neuemissionen der Unternehmen Sanofi und Henkel  gerechnet. Am Primärmarkt haben beide als erste nichtstaatlichen Unternehmen außerhalb des Finanzsektors Unternehmensanleihen mit negativen Renditen begeben können.


Gründe für steigende Goldpreise

Das derzeit steigende Interesse an Gold begründet der ETF-Anbieter Source mit den Goldkäufen sowohl von Pessimisten als auch von Optimisten. Für die Pessimisten ist Gold der sichere Hafen, sie fürchten mögliche Einbrüche an den Märkten. Die Optimisten setzen auf steigende Notierungen des gelben Metalls. Und da viele Staatsanleihen negative Renditen bringen, ist Gold für diese Anleger die naheliegende Wahl.

Meiner Meinung nach gibt es derzeit viele Gründe für steigende Goldpreise. Der wichtigste: Die US-Notenbank wird vermutlich ihre nächste Zinserhöhung immer weiter verschieben, dadurch bleibt das zinslose Edelmetall für Anleger attraktiv.

Das US-Unternehmen Source hat auch ein Szenario für deutlich fallende Goldkurse entwickelt. Die Annahmen dafür: Die Wirtschaftslage normalisiert sich, wodurch sich die realen Renditen von US-Anleihen wieder an das langfristige Wirtschaftswachstum von zwei Prozent angleichen. Und die US-Notenbank könnte die Inflation auf einem Niveau von etwa zwei Prozent halten. Für Source wäre in diesem Fall ein Absturz des Goldpreises in den nächsten zwölf Monaten um rund 50 Prozent auf 664 Dollar möglich. Doch dass dieses Szenario eintritt, das halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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