Musterdepots Der gefährliche Höhenflug des Euros

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man den Markt schlagen kann. Depotstratege Ulf Sommer erklärt, warum der Euro aktuell noch keine großen Probleme macht, in Zukunft aber schon.

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Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Die starke Konjunktur macht den Euro stark. Mit 1,25 Dollar hat die Gemeinschaftswährung binnen zwölf Monaten 15 Prozent aufgewertet. Solange die Weltwirtschaft boomt, verschlechtern sich zwar die Wettbewerbsbedingungen für exportstarke europäische Unternehmen, doch die starke Nachfrage kompensiert diesen Nachteil. Doch ein Effekt ist schon jetzt sicher: Sobald die Firmen ihre im Dollarraum erzielten Erträge in Euro umrechnen, bleibt weniger übrig als noch vor Monaten gedacht. Das wird in so manchen Quartalsbilanzen für böse Überraschungen sorgen – und die Aktienkurse drücken.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

In den letzten Monaten ist die Inflationsrate in Deutschland gestiegen und nähert sich langsam der Zielmarke der Europäischen Zentralbank, welche bei rund zwei Prozent liegt. Vor allem die Energiekosten sowie die Nahrungsmittelpreise haben die Teuerungsrate nach oben getrieben. Man könnte nun denken, dass die EZB ihr Ziel zumindest in der Bundesrepublik ziemlich genau erreicht hat. Das Problem ist nur, das keine Notenbank das Preisniveau präzise steuern kann. Sollte die Inflation in den nächsten Monaten signifikant steigen, kann dies vor allem für festverzinsliche Papiere ohne Inflationsschutz sowie für die Sparkonten richtig problematisch werden. Die Sachwerte und darunter auch Aktien sind dagegen weniger anfällig für die steigende Inflation.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Seit Jahresbeginn wirkt der starke Euro als Belastung für exportorientierte Aktien in Europa. Aktuell notiert er bei 1,2440 zum US-Dollar, erreicht damit ein Drei-Jahres-Hoch und bremst auch den Dax, welcher gegenüber seinem Höchststand mehr als 150 Punkte verloren hat und mit den amerikanischen Indizes nicht Schritt halten kann.
Im Musterdepot halten wir Xetra-Gold. Die Feinunze Gold – gemessen in US-Dollar – notiert ebenfalls auf einem Drei-Jahres-Hoch und hat in 2018 4,3 Prozent gewonnen. Xetra-Gold, in Euro mit aktuell mit 35,24 bewertet, ist im gleichen Zeitraum nur um 0,75 Prozent gestiegen - auch hier verhindert der starke EURO eine bessere Kursentwicklung.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

Die vollständigen Depots finden Sie hier: Handelsblatt-Depot, Social-Trading-Depot, Privatbank-Depot.

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