Musterdepots Die EZB-Überraschung

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Stratege Sönke Niefünd beschäftigt sich mit den Folgen des EZB-Entscheids.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Als der Dax nach vielen Anläufen die Marke von 13000 Punkten genommen hatte, verbanden dies viele Anleger mit der Hoffnung, dass es nun zügig aufwärts geht. Doch je häufiger die Börse jetzt zurückfällt und der Dax wieder unter 13000 Punkte rutscht, desto anfälliger wird der Markt, weil die Schwungkraft fehlt. Dies nehmen mehr Anleger zum Anlass, in größerem Stil Gewinne mitzunehmen. Die Kurse fallen weiter. Wirklich? Womöglich holt der Markt, wie schon so oft in der Vergangenheit, nur Luft für weiter steigende Kurse. Keine Frage, die Risiken und Chancen erscheinen absolut ausgewogen.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Bei den Finanzanlagen in Deutschland ist die Gewichtung zugunsten der Posten „Bargeld und Einlagen“ und „Lebens- und Rentenversicherungen“ stark verschoben. Dabei sind diese Anlagegruppen derzeit extrem renditeschwach. Zudem gehört die deutsche Bevölkerung zu den ältesten Gesellschaften weltweit. Dies führt dazu, dass die reale Höhe der staatlichen Rente unausweichlich sinken wird. Jeder, der in 20–40 Jahren in Rente gehen wird, muss für eine private Zulage sorgen. Es wäre dank absehbar niedriger Euro-Raum-Zinsen ratsam, zumindest einen Teil des Vermögens in Aktien zu halten.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank


Nach dem sehr weichen EZB-Entscheid legen Aktien- und Anleihemärkte zu. Nur der Euro verliert an Boden. Die vom Markt größtenteils eingepreiste Entscheidung der EZB, ihre Anleihekäufe zu verringern, beflügelt den Aktienmarkt. Dennoch überrascht es, dass die EZB kein Enddatum für ihr Anleihekaufprogramm ankündigte. Am Rentenmarkt setzen die Anleger auch aus diesem Grund auf weiter niedrige Zinsen und Bundesanleihen. Das zeigt der Bund Future (für den Anleihemarkt maßgeblicher Terminkontrakt auf die Bundesanleihe), der um 0,5 Basispunkte steigt.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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