Musterdepots Ein Sprinter für die Rendite

Die US-Börsen haben in diesem Jahr neue Höchststände erreicht. Davon profitiert auch das Handelsblatt-Musterportfolio. Ein ganz bestimmtes Zertifikat bringt es allein in diesem Jahr auf ein Plus von 28 Prozent.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Auch wenn absehbar ist, dass meine Sprintzertifikate auf den S&P 500 kaum noch zulegen werden, halte ich zunächst an der Position fest (WKN: XM84AM). Damit hatte ich seit vergangenen Februar überproportional von Kursgewinnen des US-Aktienindexes profitiert. Mit einem Wertzuwachs von knapp 28 Prozent seit dem Kauf bilden diese offensiven Papiere die derzeit renditeträchtigste Einzelposition des Musterdepots.

Damit haben die Sprinter ihr maximales Ertragspotenzial fast vollständig ausgeschöpft. Statt zu verkaufen, warte ich aber das reguläre Laufzeitende Ende Dezember ab. Dann erfolgt die planmäßige Rückzahlung durch den Emittenten: Das spart Transaktionskosten - bei den Musterdepots ist das immerhin ein viertel Prozent der Anlagesumme. Bis dahin dient diese Position als ein mit knapp drei Prozent verzinster Tagesgeldersatz.

Die bisher erreichte Rendite würde sich erst dann verringern, falls der S&P 500 in den kommenden vier Wochen um mehr als neun Prozent auf unter 2.000 Punkte fallen sollte – oder falls der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert einbüßen sollte. Beide Szenarien halte ich für unwahrscheinlich. Einen Auslöser für einen so starken kurzfristigen Einbruch am US-Aktienmarkt sehe ich momentan nicht. Und beim Wechselkurs des Dollars im Verhältnis zur europäischen Gemeinschaftswährung rechnen Experten zunächst mit einer fortgesetzten Aufwertung.


Ein Zinsschritt ist noch keine Wende

Der deutsche Aktienindex bewegte sich in der vergangenen Woche seitwärts, an keinem Handelstag geriet das bisherige Jahreshoch im DAX von 10.828 Punkten in Gefahr, nachhaltig übertroffen zu werden. Die derzeitige Findungsphase für die Regierungsmannschaft von Donald Trump trug zur mangelnden Orientierung an der Börse ebenso bei wie der kleine Verfalltag am vergangenen Freitag.

Gleichwohl könnte vom aktuellen Niveau der Startschuss für eine Jahresendrallye fallen, der schwache Euro-Dollar-Kurs und die nach wie vor vorhandene Liquidität sprechen dafür, dass neue Jahreshöchststände im Dax und im Dow Jones markiert werden könnten. Mit dem Referendum in Italien dürfte es jedoch die nächste mögliche Belastungsprobe für die Europäische Union geben.

Jüngste Äußerungen der US Notenbank Präsidentin Janet Yellen verstärken unsere Erwartung, dass eine Zinserhöhung der Fed im Dezember erfolgt. Auch wenn diese kommt, muss das nicht zwangsläufig als Zinswende verstanden werden. Der gegenwärtige geldpolitische Kurs der Fed ist noch nicht als „Normalisierung“ anzusehen - dafür bedarf es schnellerer Zinserhöhungen, die nur bei einer stärkeren Inflation möglich sind. Da das geplante wirtschaftspolitische Regierungsprogramm von Donald Trump konjunkturell vermutlich verzögert wirkt, erwarten wir im nächsten Jahr "nur" zwei moderate Zinserhöhungen der Fed. Wir bleiben wachsam und sind für selektive Zukäufe gewappnet.


Langfristig ausgerichtet

Das „Social-Trading“-Musterdepot stellt eine Kombination aus dem Aktienkernportfolio mit aktuell 15 Einzeltiteln und einigen ausgewählten wikifolio-Zertifikaten der Plattform wikifolio.com. Die Einzeltitelauswahl basiert auf einem Value-geprägten Investmentprozess. Das heißt: Investiert wird in unterbewertete Unternehmen mit einem guten Geschäftsmodell.

Bei der Selektion der wikifolios nehmen wir die Strategien der jeweiligen wikifolio-Manager unter die Lupe und versuchen eine bestimmte Streuung auf der Strategie-Ebene zu erreichen. Unter dem Strich ist unsere Anlagestrategie langfristig ausgerichtet, transaktionsarm und sieht eine permanent hohe Investitionsquote vor.

Im Hintergrund läuft jedoch ein Wertsicherungsmodell, welches normale Volatilitäten und Korrekturen zulässt und nur bei panikartigen Ereignissen, wie etwa im Jahr 2008, eingreift. Unser Ziel ist eine durchschnittliche bessere Leistung gegenüber dem Vergleichsindex um zwei bis drei Prozent pro Jahr.   

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