Musterdepots Gefragte Energiewerte

Die Aktien von Öl- und Gasförderern sind derzeit bei Anlegern beliebt. Anlageexperte Alexander Kovalenko schätzt die Papiere einiger Unternehmen aus der Branche auch wegen ihrer soliden Dividendenrendite.

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Alexander Kovalenko

Der italienische Öl- und Gaskonzern Eni verkauft 30 Prozent seiner Beteiligung am Gasfeld Zohr, das sich vor der ägyptischen Küste befindet, an den russischen Rohstoffgiganten Rosneft. Das Transaktionsvolumen wird auf etwa 1,575 Milliarden Dollar beziffert, wovon 1,125 Milliarden in Cash ausgezahlt werden.

Rosneft hat zudem eine Option erhalten, künftig einen weiteren Anteil von fünf Prozent an Zohr zu kaufen. Das Gasfeld Zohr wurde von Eni 2015 entdeckt und stellt mit geschätzten 850 Milliarden Kubikmetern das größte Gasvorkommen im Mittelmeerraum dar.

Eni plant in den nächsten zwei Jahren, Vermögenswerte in Höhe von etwa fünf Milliarden Euro zu verkaufen. Dies ist ein Teil der sogenannten „Dual Exploration“-Strategie des italienischen Konzerns. Die Anteile an bereits laufenden Gas- und Ölfeldern werden veräußert und die Erlöse zur Finanzierung der neuen Projekte sowie zur Aufrechterhaltung einer soliden Dividendenrendite eingesetzt.

Die Eni-Aktie legte am Montag um bis zu vier Prozent zu. Zusammen mit der österreichischen OMV bildet sie bei unserem Musterdepot das Öl- und Gas-Exposure. In den letzten Wochen haben die beiden Titel kräftig zugelegt. Die Aktionäre dieser Unternehmen profitieren außerdem zusätzlich von einer jeweils überdurchschnittlichen Dividendenrendite.


Anleger bereiten sich auf eine Zinserhöhung vor

Die Jahresendrally ist in vollem Gange. Auch wenn die anstehende US-Notenbanksitzung zu Wochenbeginn dazu führte, dass Gewinne mitgenommen wurden. Anleger an den internationalen Börsen bereiten sich auf eine Zinserhöhung vor.

Vor den Zinsentscheidungen in den USA am Mittwoch und der Bank of England am Donnerstag dominiert die Zurückhaltung.

Nur der starke Ölpreisanstieg treibt die Kurse der Öl- und Gas- Aktien. Nach dem sich die Opec-Mitglieder auf eine Fördermengensenkung geeinigt hatten, haben sich am Wochenende auch andere erdölproduzierende Länder, darunter Russland, dem Plan angeschlossen. Das treibt den Ölpreis kräftig nach oben und mit ihm die Aktien der ganzen Branche.

Daher ist die Statoil-Aktie, die wir seit dem 18. Mai dieses Jahres im Portfolio haben, im positiven Sentiment. Die Gesamtposition von Statoil weist einen Kursgewinn von 17,85 Prozent auf. Zudem weist Statoil eine Dividendenrendite von 4,70 Prozent auf.

Jeder, der jetzt nicht engagiert ist, verschenkt bis Jahresende möglicherweise Kursgewinne. Wir sind mit einer Aktienquote von 31,51 Prozent für die letzten Wochen des Jahres 2016 sehr gut aufgestellt. In den letzten Wochen des Jahres könnte nun die Rally die Rally nähren. Das gesteckte Renditeziel von mindestens 4 Prozent für das Jahr 2016 dürften wir erreichen.

Spekulationen auf eine Fed-Zinserhöhung lassen den Dollar steigen. Der Goldpreis notiert mit 1151 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit Januar. Die voraussichtliche Fed-Zinserhöhung und die Suche der Investoren nach riskanteren Anlagen lasten auf dem Edelmetall. Wir behalten unsere aktuelle Position mit rund 4,25 Prozent und würden bei weiteren Rücksetzern die Position gegebenenfalls mit Zukäufen stärken.


Punktlandung bei der Dollar-Prognose

In den vergangenen beiden Jahren hat das Handelsblatt seine Leser befragt, wo der Dax zum Ende des kommenden Jahres stehen wird. Die beiden Ergebnisse sind überraschend. 2015 beendete der deutsche Leitindex den Handel bei 10.650 Punkten, das durchschnittliche Kursziel der Leser lag weniger als ein Prozent entfernt.

Für das 2016 liegt die Jahresschluss-Prognose der Leser bei 11.272 Zählern. Dieses Ziel ist durchaus möglich und wäre treffsicherer als manche Erwartungen von Experten. Denn die Kapitalmarktprognose 2016 von 35 Banken liegt durchschnittlich bei 11.793 Punkten und damit deutlich höher als der aktuelle Kurs von 11.190 Punkten.

Weiter rechneten die Banken mit einer Rendite von 0,94 Prozent für die zehnjährige Bundesanleihe. Doch die tatsächliche Rendite der Bundesanleihe entspricht noch nicht einmal einem Viertel der erwarteten Verzinsung. Nur beim Dollar, da lagen Analysten und Volkswirte goldrichtig und machten eine Punktlandung mit ihrer Prognose von 1,06 Dollar je Euro zum Jahresende.

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