Musterdepots Jubel über Aktienrückkäufe

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Ulf Sommer und Sönke Niefünd blicken auf die Entwicklung beim Versicherer Allianz.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Der Allianz-Konzern hat zum Wochenschluss starke Quartalszahlen vorgelegt, seine Gewinnprognose für das laufende Jahr angehoben und die Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms angekündigt. Seit Februar hat der Versicherer dafür bereits 2,7 Milliarden Euro ausgegeben. Ist das gut? Die Aktionäre erfreut es, weil sich so der Gewinn je Aktie erhöht und das Aktienangebot an der Börse verknappt, was wiederum den Kurs treibt. Am Freitag zählte die Aktie jedenfalls zu den Gewinnern im Dax. Doch die Versicherten erhoffen sich ganz sicher eine sinnvollere Verwendung ihrer Beiträge.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat sehr gute Quartalszahlen präsentiert. Das bereinigte operative Ergebnis ist um mehr als 50 Prozent und der Nettogewinn um etwa sechs Prozent gestiegen. Seit Mai 2014 ist die Aktie in unserem Musterdepot und war lange Monate nichts für schwache Nerven. Unser Modell signalisierte allerdings stets in dieser schwierigen Phase, dass der Titel extrem unterbewertet war, und wir haben ihn weiter gehalten. Seit etwa 14 Monaten werden wir dafür belohnt: Der OMV-Kurs hat sich im Laufe eines Jahres mehr als verdoppelt.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Bei ProSiebenSat.1 entsprach das Quartalsergebnis den Markterwartungen – der Überschuss lag sogar etwas über den Prognosen. Vom Höchstkurs 2017 verlor die Aktie dennoch 41 Prozent, weil das Management zum vierten Mal die Jahresprognose zurücknahm. Umgekehrt die Situation bei der Allianz. Zwar leidet deren Ergebnis unter den Auswirkungen von Naturkatastrophen – das angekündigte Aktienrückkaufprogramm schafft jedoch Vertrauen. Unsere Musterdepot-Aktie notiert knapp unter dem Jahreshöchstkurs bei 203 Euro – ein Plus von 24 Prozent gegenüber Einstandskurs.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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