Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt
Der Euro ist in den vergangenen Tagen um rund drei Cent gegenüber dem Dollar gefallen. Grund dafür ist die amerikanische Notenbank. Sie will womöglich die Zinsen auch unabhängig vom Inflationsziel erhöhen. Das macht Dollar-Anlagen attraktiv. Positiver Nebeneffekt: Die Dax-Konzerne verdienen ein paar Milliarden Euro mehr, wenn sie ihre im Dollar-Raum erzielten Erträge in Euro umrechnen. Höhere Gewinne wiederum machen Aktien preiswerter und damit attraktiver. Fällt der Euro weiter, dürfte der Dax in Richtung Allzeithoch laufen. Davon ist er noch gut drei Prozent entfernt.
Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen
Ein Indiz für das prozyklische Verhalten vieler Anleger stellte in den letzten Wochen und Monaten eine hohe Nachfrage nach währungsgesicherten ETFs dar. In der Regel denken allerdings die Investoren an derartige Absicherungen erst dann, wenn die großen Kursverluste bereits realisiert sind. Unseres Erachtens lohnt sich eine grundsätzliche Entscheidung für oder gegen eine Absicherung der Wechselkursrisiken, welche dann konsequent umgesetzt wird. Somit wird die Gefahr vermieden, den kurz- und mittelfristigen Wechselkursbewegungen, die so gut wie unvorhersehbar sind, hinterherzulaufen.
Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank
Ein schwächerer Euro sorgt für steigende Kurse deutscher Aktien. Der Dax notiert am technischen Widerstand bei 12.670 Punkten – da lohnt ein aktueller Blick auf die Ölpreise.
Unter anderem ein Referendum über ein unabhängiges Kurdistan im Nordirak sorgt dafür, dass die Nordseesorte Brent zeitweise bei 60 US-Dollar ein Zwei-Jahreshoch erreicht, dies ist ein Kursanstieg von rund 30 Prozent seit Ende Juni.
Statoil-Papiere aus unserem Musterdepot korrelieren zwar perfekt positiv zum Ölpreis, sind jedoch im gleichen Zeitraum wegen der Schwäche des US-Dollars nur um rund 15 Prozent gestiegen.
Eine gute Dividendenrendite von 4,6 Prozent und der Gesamt-ESG-Wert von 90,80 Punkten überzeugen uns, investiert zu bleiben – zumal der US-Dollar zum Euro weiteres Aufholpotenzial besitzt.
Die Regeln der Depots
Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.
Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.