Musterdepots Wahrscheinlich erst ab 2020 höhere Zinsen

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man den Markt schlagen kann. Stratege Alexander Kovalenko beschäftigt sich mit dem Aktienmarkt des Nachbarlandes Österreich.

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Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Der US-Elektrofahrzeugherstellers Tesla ist im Vergleich zu etablierten Autokonzernen wie BMW, Daimler oder VW viel zu hoch bewertet. Daher wette ich mit speziellen Hebelprodukten darauf, dass der Aktienkurs über kurz oder lang nachgeben dürfte: Einem Kursrückgang um beispielsweise ein Zehntel von momentan 334 auf 300 Dollar würden die „Turbo-Puts“ in einen Depotgewinn von rund 19 Prozent ummünzen. Ein steigender Tesla-Kurs führt im Gegenzug zu einem überproportionalen Minus. Um die unbegrenzte Laufzeit der Derivate zu ermöglichen, sinkt zudem nach und nach die Aktienkursschwelle ab der ein Totalverlust droht.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Bei unseren Depotkommentaren aus dem Jahr 2015 haben wir regelmäßig geschrieben, dass der österreichische Aktienmarkt trotz der damaligen schlechten Stimmung und der schwachen Kursentwicklung ein erhebliches Potenzial für die nächsten Jahre barg. Der Grund dafür war eine im Durchschnitt erhebliche Unterbewertung der Aktien aus der Alpenrepublik. Nun fühlen wir uns bestätigt: Seit Ende 2015 hat der österreichische Aktienmarkt mehr als 50 Prozent zugelegt und somit die breiten europäischen sowie die deutschen Indizes merklich geschlagen. Wir sind mit OMV und Voestalpine in Österreich investiert.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Die EZB dürfte in 2018 mit einer Straffung ihrer Geldpolitik behutsam sein, um einen Zinsschock an den Anleihenmärkten zu vermeiden. Erst nach dem Ausstieg aus den Anleihen-Kaufprogrammen und Normalisierung der EZB-Bilanz kommt eine Leitzinserhöhung für uns in Betracht. Wahrscheinlich kommt diese erst ab 2020. Die niedrigen Zinsen sollen den hochverschuldeten Staaten helfen. Ökonomisch gesehen macht eine vorsichtige Geldpolitik Sinn. Insgesamt möchten die Notenbanken jedenfalls nichts falsch machen und nicht das Risiko eingehen, zu schnell und zu deutlich ihre Geldpolitik zu straffen. Eine zu schnelle Straffung kann den weltweiten Aufschwung wieder zunichtemachen.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

Die vollständigen Depots finden Sie hier: Handelsblatt-Depot, Social-Trading-Depot, Privatbank-Depot.

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