Musterdepots Was tun, wenn die Rally ausläuft?

Der Dax hat am Donnerstag ein Jahreshoch erklommen, nachdem er am Dienstag ebenfalls einen Höchstwert erreichte. Doch was tun, wenn die Rally nicht mehr läuft? Georgios Kokologiannis sichert sich ab.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Frankfurt Mit den jüngst hinzugekauften Anlagepapieren (WKN: CD0EYZ) wappne ich das Musterdepot stärker gegen ein Auslaufen der Rally am Aktienmarkt: Mindestens zwölf Prozent Gewinn lassen sich mit den Reverse-Bonuszertifikaten erzielen, solange der Dax bis Juni 2017 unter der Marke von 12.100 Punkten bleibt.

Während der Laufzeit entwickeln sich diese Anlageinstrumente tendenziell entgegengesetzt zum Dax. Selbst gegen starke Börseneinbrüche sind sie immun. Sollten die Aktienbörsen ihre aktuelle Übertreibung noch etwas fortsetzen, werde ich die Reverse-Zertifikate schubweise aufstocken.

Ich erwarte keine nachhaltige Fortsetzung der aktuellen Euphorie an den Börsen. Auch wenn momentan konjunkturelle Warnsignale noch ignoriert werden, die gegen ungezügelten Optimismus an den Börsen sprechen: So ist nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums das gesamtwirtschaftliche Wachstum im zweiten Quartal ins Stottern geraten.

Die Dynamik habe sich verringert, teilte das Ministerium in seinem Monatsbericht mit. Die Zahlen zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts von April bis Juni werden an diesem Freitag veröffentlicht. Experten rechnen mit einem Plus von nur 0,2 Prozent.

Und auch international trübt sich neuen Erhebungen zufolge das Konjunkturklima ein: Darauf deutet etwa eine ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte Ifo-Studie, wonach sich die Gemütslage in der globalen Wirtschaft auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Jahren gesunken ist. Vor allem in Europa verschlechtern sich demnach vor dem Hintergrund des Brexit-Votums der Briten die Aussichten.

Wichtig: Die neuen Absicherungsprodukte für das Musterdepot, dienen lediglich als Ergänzung des bisherigen Portfolios. Nur in Kombination mit den anderen Bausteinen passen die Reverse-Papiere zu meiner auf Verlustvermeidung ausgerichteten Strategie.

Denn falls der deutsche Leitindex doch unerwartet stark weitersteigen sollte - und die relevante Barriere bei 12.100 Punkten bis zum kommenden Frühjahr knackt, dann wird die Position separat betrachtet zum Minusgeschäft.


Henkel punktet neben steigenden Kursen auch mit Nachhaltigkeit

Durch die gestrigen Verkäufe ist unser Portfolio wie folgt aufgeteilt: Die Aktienquote ist bei 52,6 Prozent, die Rentenquote 17,7 Prozent und der Liquiditätsanteil 29,7 Prozent. Mit der freiwerdenden Liquidität werden wir auf Konsolidierungen an den Aktienmärkten sowie auf spannende Neuemissionen im Unternehmensanleihen-Bereich warten.
Zahlreiche Quartalszahlen deutscher und europäischer Unternehmen sorgten am Donnerstag für vereinzelte starke Kursausschläge. An den Börsen dabei hielten sich positive und negative Entwicklungen in etwa die Waage. Während die Zahlen des Konsumgüterkonzerns Henkel gut ankamen, ging es für die Aktien des Versorgers RWE, des Düngemittelherstellers K+S sowie des Industriekonzerns Thyssen-Krupp nach unten.

Die Henkel verpflichtet sich seit den 1980er Jahren in den „Grundsätzen und Zielen zu Umweltschutz und Sicherheit“ zu Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Emissionsminderung.
Henkel hat sein Nachhaltigkeitsprogramm „Faktor 3“ bis zum Jahr 2030 angelegt. Bis dahin will der Konsumgüterhersteller bei seinen Produkten und Prozessen dreimal effizienter sein als heute, weniger Ressourcen verbrauchen und damit den ökologischen Fußabdruck verbessern. Die Düsseldorfer wurden letztes Jahr in die Liste der „2015 Global 100 Most Sustainable Corporations in the World Index“ (Global 100 Index) aufgenommen. Diese Auszeichnungen bestätigen die führende Rolle von Henkel im Bereich Nachhaltigkeit und würdigen das konsequente Engagement des Unternehmens.

Diese Bestrebungen von Henkel finden sich auch in den absoluten Zahlen im ESG-Bereich wieder. Die Henkel hat im Bereich Environment (E) = 94,5, Social (S) = 96,1 und Governance (G) = 66,2 und somit einen guten Gesamt-ESG-Wert von 85,6.


Prinzip Wertsicherungsmodell

Zu den wichtigsten Vorteilen unseres Anlageprozesses gehört die Meinungsfreiheit sowie der Ausschluss der Emotionen bei den Investmententscheidungen. In der Regel ist unser Musterdepot beinahe voll investiert: Zu 70 Prozent in Einzelaktien und zu 30 Prozent in ausgewählte wikifolio-Zertifikate.

Die Investitionsquote wird über ein Wertsicherungsmodell gesteuert, welches von uns diskretionär nicht „überstimmt“ werden darf. Im Fall eines Wertsicherungssignals wird die Liquiditätsquote im Aktienkernportfolio auf 50 Prozent erhöht. Durch den Einsatz des Systems sollen die großen Vermögensverluste, wie zum Beispiel 2008 oder 2001-2002 vermieden werden. Etwas höhere Volatilität gehört dabei zum Normalzustand und wird von uns als kein Risikomerkmal wahrgenommen, denn die Volatilität gehört zur Natur der Anlageklasse Aktien. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt aufgrund strikter fundamentaler Kriterien bzw. eines Bewertungsmodells.

Dies versetzt uns in eine komfortable Lage, in der wir keine explizite Meinung zum weiteren Verlauf der Börsen oder der Einzelaktien brauchen. Wir wissen, dass die Aktien langfristig eine überragende Anlageklasse darstellen, die am Wachstum der realen Produktivkräfte partizipiert.

Wir wissen auch, dass unterbewertete Titel mit einem vernünftigen Geschäftsmodell langfristig den breiten Markt schlagen. Und wir wissen, wie man effektive Bewertungsmodelle entwickelt. Dies zusammen bildet eine robuste Grundlage für unseren Anlageprozess.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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