Nach dem Brexit-Referendum Anleger brauchen in den nächsten Monaten starke Nerven

Die Sorge ist zurück an den Börsen. Das Votum der Briten für einen Brexit verhagelt Investoren die Bilanz des ersten Halbjahrs. Worauf sich Anleger in den kommenden Monaten einstellen müssen.

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Das Referendum hat viele Anleger an der Börse verunsichert. Quelle: dpa

Der Schock sitzt tief: Milliarden werden nach dem Brexit-Votum an einem Tag an den Börsen vernichtet. Anlegern verdirbt der Crash die Bilanz des ersten Halbjahres. Die Hoffnung, dass sich die Stimmung an den Aktienmärkten bald beruhigt, ist gering. Noch ist völlig unklar, wie die Scheidung Großbritanniens von der Europäischen Union über die Bühne gehen könnte. Und Unsicherheit ist Gift für die Börsen.

„Sollten sich keine selbstverstärkenden Kettenreaktionen ergeben, wird es einige Wochen dauern, bis sich die Märkte an die neuen Umstände angepasst haben und sich wieder beruhigen“, sagt Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater voraus.

Fünf Billionen Dollar vernichtete das Brexit-Votum rein rechnerisch der DZ Bank zufolge am vergangenen Freitag an den Aktienmärkten rund um den Globus, allein beim Dax waren es 95 Milliarden Euro. Experten der DZ Bank und der Helaba schließen nicht aus, dass das wichtigste deutsche Börsenbarometer kurzfristig auf bis zu 8000 Punkte absacken könnte.

Keine gute Aussichten also für Privatanleger, die sich zuletzt wegen der historisch niedrigen Zinsen wieder etwas stärker an den Aktienmarkt wagten. Der Bundesbank zufolge kauften Menschen in Deutschland im letzten Quartal 2015 unter dem Strich Aktien und sonstige Anteilsrechte in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro.

So sähen Kaufkurse für die 30 Dax-Aktien aus

Seit Anfang 2016 erleben Anleger ein Wechselbad der Gefühle. Die Angst vor einer weltweiten Wirtschaftskrise ließ Dax und Co. schon einmal einbrechen. Von mehr als 10.000 Punkte sackte der deutsche Leitindex auf einen Schlussstand von 8752 Punkten Mitte Februar. Dank aufgehellter Konjunkturaussichten schaffte es der Dax vor dem Brexit-Referendum wieder über die Marke von 10.000 Zählern.

Im Juni dann allerdings fiel der Dax angesichts des Brexit-Votums um 5,7 Prozent, seit Jahresbeginn summiert sich das Minus damit auf knapp zehn Prozent. Am Donnerstag schloss der Dax bei 9680,09 Punkten.

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