Nach der US-Wahl 2020 Auf diese fünf Punkte sollten Anleger jetzt achten

Finanzinvestoren haben sich erleichtert über den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl gezeigt: Quelle: dpa

Viele Finanzinvestoren sind wegen Joe Bidens Sieg bei der US-Präsidentenwahl erleichtert. Doch es bleiben Unsicherheiten, die die Börsen nachhaltig beeinflussen können. Ein Überblick.

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Der Wahlkampf war brutal, das Rennen lange Zeit knapp, die Auszählung zäh. Nun aber steht Joe Biden als Sieger der US-Präsidentschaftswahl fest. Doch längst sind nicht alle Fragen geklärt, nicht alle Probleme gelöst – und das nicht nur, weil Amtsinhaber Donald Trump seine Niederlage bislang nicht akzeptieren will.

Zwar hatten die Börsen bereits Ende der Woche positiv auf den sich abzeichnenden Sieg Bidens reagiert, aber Anlegern steht weiterhin eine spannende Zeit bevor. Ein Überblick über die für die Investoren im Fokus stehenden Themen:

Der Senat
Im Januar finden in Georgia Stichwahlen für beide Sitze des Bundesstaates in der Kongresskammer statt. Die Abstimmungen werden darüber entscheiden, ob Trumps Republikaner ihre Mehrheit im Senat verlieren. Davon hängt ab, ob die Regierung Biden etwa größere neue Konjunkturhilfen in der Coronakrise, umfassende Vorschriften und Regulierungen oder Steuererhöhungen durchsetzen kann. Welchen Einfluss Georgia auf die Arbeit des nächsten Präsidenten haben kann, können Sie hier im Detail nachlesen.



Technologie-Aktien
Auch hier ist der Senat wichtig: Behalten die Republikaner ihre Mehrheit, dürfte die Furcht amerikanischer Investoren vor einer Erhöhung der Kapitalertragssteuer schwinden. Aktien von Solarenergie-Unternehmen und Cannabis-Produzenten könnten von Bidens Wahl profitieren. Das lange und erbitterte Ringen um das Präsidentenamt kam bislang bei den großen Tech-Konzernen übrigens besser an, als man zunächst glauben möchte. Warum ausgerechnet die Hängepartie und der knappe Sieg der Demokraten für das Silicon Valley von Vorteil sind, können Sie hier nachlesen.

Die Fed
Parallel zu den Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket im Kongress wird verfolgt, was die US-Notenbank noch zur Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft unternehmen will. Dies dürfte auch Folgen für US-Staatsanleihen haben. In den Wirren der Wahl hatte die Fed in der vergangenen Woche zunächst keine Änderungen an ihrer ultralockeren Geldpolitik vorgenommen – auf Dauer wird das so nicht bleiben.


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Bidens Kabinett
Mit Spannung wird darauf gewartet, wer die Schlüsselposten in der neuen Regierung übernehmen wird - gemäßigte, eher wirtschaftsfreundliche Demokraten oder Vertreter des progressiven Flügels. Letztere dürften auf Finanz- und Öl-Titel lasten, jedoch alternativen Energiewerten Auftrieb geben. Einen Einblick in die Wirtschaftspolitik von Joe Biden gibt Ihnen diese Analyse.

Trumps Reaktionen
Einige Investoren zeigen sich besorgt darüber, was der republikanische Amtsinhaber Donald Trump noch als „lahme Ente“ bis zur Amtsübergabe im Januar alles unternehmen könnte. Dies könnte zu Verwerfungen am Aktienmarkt führen, warnen sie. Dass Trump es Joe Biden nicht leicht machen wird, steht außer Frage. Bislang hat er seine Niederlage nicht anerkannt, der juristische Streit um die Auszählungen und das Wahlergebnis wird noch lange anhalten.

Mit ein Grund für diese harsche Reaktion: Für Trump bedeutet die Niederlage bei der US-Wahl mehr als den Verlust des Präsidentenamtes. Er muss nach der Übergabe mit massiven Klagen rechnen. Warum ihn nicht einmal eine Begnadigung schützen könnte. Was ihm droht, können Sie hier nachlesen.

Mehr zum Thema: Die USA haben gewählt. Joe Biden wird US-Präsident. Die Probleme des Landes aber bleiben. Auf ihn kommen in den nächsten Jahren sechs immense Herausforderungen zu.

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