Frankfurt/Shanghai Aus Furcht vor neuen Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen Börsen-Spekulationen haben Anleger am Montag Anleihen des Landes aus ihren Depots geworfen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Drei-Jahres-Hoch von 3,917 Prozent. „Die Bonds stehen seit fast einem Monat unter Verkaufsdruck“, sagte ein Börsianer. „Nach Abschluss des Parteikongresses haben Anleger die 'Freiheit', zu verkaufen.“ Die Behörden ermuntern Investoren üblicherweise dazu, die Börsenkurse während wichtiger politischer Ereignisse wie dem Kongress der Kommunistischen Partei Chinas stabil zu halten.
Die People's Bank of China (PBoC) pumpte zwar am Freitag und Montag jeweils umgerechnet etwa 19 Milliarden Euro in die Finanzmärkte, um die Bond-Kurse zu stabilisieren. Investoren befürchteten aber weiterhin, dass die Zentralbank die geldpolitischen Zügen mittelfristig anziehen werde, betonte Analyst Xie Yaxuan von der Investmentbank China Merchants Securities.