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Nach S&P-Drohung Bundesanleihen nur zeitweise unter Druck

Die drohende Herabstufung Deutschlands hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen nur zeitweise kräftig unter Druck gesetzt. Italiens Rendite fällt dank der Reformanstrengungen erstmals wieder unter sechs Prozent.

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Das Reichstagsgebäude in Berlin: Deutsche Staatsanleihen konnten sich im Mittagshandel wieder etwas erholen. Quelle: dpa

Frankfurt / Main Die drohende Herabstufung der Kreditwürdigkeit Deutschlands hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen am Dienstag nur zeitweise kräftig unter Druck gesetzt. Im Mittagshandel konnten sich die Kurse wieder etwas erholen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future verlor 0,27 Prozent auf 134,45 Punkte, nachdem er zuvor auf ein Tagestief bei 134,04 Punkte absackte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag zuletzt bei 2,22 Prozent.

Die Drohung der Ratingagentur Standard & Poor's richtet sich nach Einschätzung von Experten in erster Linie an die Adresse der Politiker der Eurozone. Die Herabstufung könnte dazu beitragen, dass die Staats- und Regierungschefs ihre Bemühungen im Kampf gegen die Schuldenkrise „verdoppeln könnten“, sagte UBS-Experte Geoffrey Yu. Sollten mit Deutschland und Frankreich die führenden Volkswirtschaften der Eurozone ihre Bestnote „AAA“ verlieren, wäre das ein schwerer Rückschlag für die bisherigen Pläne im Kampf gegen die Schuldenkrise.

Italienische Rendite wieder unter sechs Prozent

Unterdessen haben die Reformanstrengungen Italiens die Rendite der zehnjährigen Papiere des Landes am Dienstag erstmals seit Ende Oktober wieder unter die Sechs-Prozent-Marke gedrückt. Der Zins ging bis auf 5,871 Prozent zurück. Der neue italienische Ministerpräsident Mario Monti hatte am Wochenende ein 30 Milliarden Euro schweres Sparpaket vorgestellt, um das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Das habe die Anleger wieder optimistischer gestimmt, sagte ein Händler.

 Zwischenzeitlich war das Misstrauen gegenüber dem hoch verschuldeten Land so groß geworden, dass die Rendite am 9. November bis auf einen Rekordstand von 7,5 Prozent gestiegen war. Zuversichtlich blickten die Investoren auch auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag, bei dem die Politiker über wegweisende Schritte aus der Euro-Krise beraten wollen. Aus Sicht von Jim O'Neill - Chef der Vermögensverwaltung von Goldman Sachs - erscheinen italienische Anleihen attraktiv, falls es beim EU-Gipfel nicht ein totales Fiasko geben sollte.

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