Nach Zypern-Rettung Die Angst der Deutschen vor Inflation

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Nicht das ganze Geld im Euro-Raum anlegen

Rentenlücke und notwendige Sparraten Szenario II: vier Prozent Inflation

Trotzdem führt für viele kein Weg mehr vorbei an Unternehmensbeteiligungen über die Börse. „Die Bereitschaft der Anleger, in Aktien zu investieren, wächst“, beobachtet Bohn. Der Experte von Artus Direct Invest empfiehlt eine Aktienquote von 50 Prozent – und zwar unabhängig vom Alter. „In den vergangenen elf Jahren haben wir zwei empfindliche Crashs erlebt, in denen sich der MSCI World jeweils halbiert hat“, so Bohn. „Was sich aber halbiert, muss sich verdoppeln, um wieder auf Einstiegspreis zu steigen.“ Ein Aktienanteil von 50 Prozent reiche deshalb auch bei jüngeren Anlegern aus. Die verbleibende Hälfte des Anlagevolumens sollte in Anleihen fließen.

Bei seinem chancenorientierten Depot ist er allerdings etwas spekulativer aufgestellt: Er investiert breit gestreut und zwar überwiegend in Aktienfonds und ETFs. Ein Teil des Geldes hat er über einen Indexfonds in Erneuerbare Energien gesteckt, auch Seltene Erden und ein Global Shipping ETF sind im Depot. Diese drei Investments sind antizyklisch.

ICM-Mann Flothmann empfiehlt eine breite Streuung über alle Anlageklassen mit „absoluter Untergewichtung von Euro-Anleihen und Beimischung von Fremdwährungsanleihen ex Pfund, Yen und Dollar“. Interessant seien Papiere die in Australischem Dollar, Norwegischer Krone, Schwedischer Krone, Schweizer Franken oder Yuan notieren würden. Das gelte auch für Aktien und nicht nur für Anleihen. Kaufen sollten Investoren aber erst bei Korrekturen der Währungen zum Euro. „In Zeiten der Euro- und Verschuldungskrise sollten Anleger nicht ihr ganzes Geld im Euro-Raum anlegen“, so Flothmann.

Die Strategien der Vermögensverwalter könnten Interessierte unter www.depot-contest.de verfolgen.


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