ElringKlinger
Noch steht Vorstandschef Stefan Wolf mit den 2000 Aktien, die er von seinem Unternehmen in den vergangenen Wochen gekauft hat, leicht im Minus. Doch die Chancen auf einen langfristigen Zugewinn stehen gut. „Bei einem Wachstum der globalen Fahrzeugindustrie von etwa ein bis zwei Prozent werden wir 2012 im Konzernumsatz organisch um fünf bis sieben Prozent zulegen“, sagt Wolf. Das wären rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz und ist angesichts des dicken Auftragspolsters eine realistische Prognose. Dank stabiler Margen sollte der Gewinn ähnlich steigen und auf über 100 Millionen Euro klettern. ElringKlinger ist Marktführer bei Zylinderkopfdichtungen und beliefert alle namhaften Fahrzeughersteller. Daneben baut Elring Gehäuseteile für Motoren oder Getriebe. Mit dem weiteren Geschäftsbereich Abgasanlagen profitiert Elring von immer strengeren Emissionsvorschriften. Dazu passt der im vergangenen Jahr erworbene Abgasspezialist Hug aus der Schweiz.
Dessen Integration verläuft zwar etwas zäh, dafür hat sich Elring den wichtigen Markt für Dieselpartikelfilter erschlossen. Dass die Euphorie für das Elektroauto abflaut, ist für Elring kein Nachteil. Festgelegt auf eine Antriebsart sind die Dettinger aber nicht. Wolf: „Wir entwickeln Komponenten sowohl für den verbrauchsoptimierten Verbrennungsmotor als auch für E-Mobility im batteriegespeisten Elektromotor oder der Brennstoffzelle.“ ElringKlinger-Aktien macht das zu einem langfristigen Investment unter deutschen Spezialwerten.
CEWE Color
Das schnöde analoge Zeitalter ist endgültig passé. Fotoaufträge kommen online. Der Oldenburger Fotodienstleister entwickelt Fotoarbeiten für Handelsketten für insgesamt 45 000 Geschäfte in Europa, seine gedruckten Fotobücher und Kalender sowie bedruckten Tassen und Mousepads sind gefragter denn je. Mit dem Kauf der Dresdner Online-Druckerei Saxoprint im Februar ist Cewe nun in einen neuen Wachstumsmarkt eingestiegen. Saxoprint hat 2011 rund 31 Millionen Euro mit Druckerzeugnissen für Online- und Geschäftskunden umgesetzt. Der Markt soll laut Cewe bis 2015 jährlich zweistellig zulegen. Er liegt dem bisherigen Kerngeschäft von Cewe aber vor allem sehr nahe. „Der Kauf von Saxoprint steigert den Unternehmenswert“, betonte denn auch Cewe-Vorstandschef Rolf Hollander nach Bekanntgabe. 2012 wolle man durch den Zukauf erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz erzielen.
In Deutschland hat der Dienstleister gut 50 Prozent Marktanteil, in Europa liegt dieser bei rund 40 Prozent. Cewe Color ist also Marktführer. Und als solcher und trotz gut laufendem sowie innovativem Geschäftsmodell an der Börse noch günstig bewertet. Das hat auch Aufsichtsratsmitglied Johann Christian Jacobs, Partner der Rechtsanwaltskanzlei White & Case aus Hamburg, erkannt. Der Insider hat Anfang Juni rund 4200 Aktien für Kurse um 29 bis 29,50 Euro gekauft. Insgesamt besitzen der Vorstand und der Aufsichtsrat ohne die Erbengemeinschaft von Gründer Heinz Neumüller rund 8,1 Prozent der Cewe-Anteile. 27,4 Prozent halten die Erben.