Nebenwerte Kräftig verdienen mit den kleinen Starken

Seite 5/8

Insider-Aktien: Elring Klinger, CEWE Color

Elring-Chef Wolf Quelle: Deniz Saylan für WirtschaftsWoche

ElringKlinger

Noch steht Vorstandschef Stefan Wolf mit den 2000 Aktien, die er von seinem Unternehmen in den vergangenen Wochen gekauft hat, leicht im Minus. Doch die Chancen auf einen langfristigen Zugewinn stehen gut. „Bei einem Wachstum der globalen Fahrzeugindustrie von etwa ein bis zwei Prozent werden wir 2012 im Konzernumsatz organisch um fünf bis sieben Prozent zulegen“, sagt Wolf. Das wären rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz und ist angesichts des dicken Auftragspolsters eine realistische Prognose. Dank stabiler Margen sollte der Gewinn ähnlich steigen und auf über 100 Millionen Euro klettern. ElringKlinger ist Marktführer bei Zylinderkopfdichtungen und beliefert alle namhaften Fahrzeughersteller. Daneben baut Elring Gehäuseteile für Motoren oder Getriebe. Mit dem weiteren Geschäftsbereich Abgasanlagen profitiert Elring von immer strengeren Emissionsvorschriften. Dazu passt der im vergangenen Jahr erworbene Abgasspezialist Hug aus der Schweiz.

Dessen Integration verläuft zwar etwas zäh, dafür hat sich Elring den wichtigen Markt für Dieselpartikelfilter erschlossen. Dass die Euphorie für das Elektroauto abflaut, ist für Elring kein Nachteil. Festgelegt auf eine Antriebsart sind die Dettinger aber nicht. Wolf: „Wir entwickeln Komponenten sowohl für den verbrauchsoptimierten Verbrennungsmotor als auch für E-Mobility im batteriegespeisten Elektromotor oder der Brennstoffzelle.“ ElringKlinger-Aktien macht das zu einem langfristigen Investment unter deutschen Spezialwerten.

Aktienboom beflügelt internationales Vermögenswachstum
Die Allianz hat heute die vierte Ausgabe ihres "Global Wealth Reports" vorgestellt, der die Vermögens- und Schuldenlage der privaten Haushalte in über 50 Ländern analysiert. Der Bericht zeigt, dass die Vermögensentwicklung in Deutschland im vergangenen Jahr ausgesprochen solide war. Das Brutto-Geldvermögen legte um 4,9 Prozent zu, das Netto-Geldvermögen um 6,8 Prozent. Damit befindet sich Deutschland im europäischen Mittelfeld. Im globalen Vergleich verharrte Deutschland dennoch mit einem durchschnittlichen Netto-Geldvermögen pro Kopf von 41.950 Euro Ende 2012 auf Platz 17 der Rangliste der reichsten Länder. Die Abstände zu den (noch) besser platzierten Nationen wie beispielsweise Frankreich und Italien sind dabei aber deutlich geschrumpft. Dafür ist die Zahl der Millionäre in Deutschland binnen eines Jahres um acht Prozent gestiegen: 345.000 Millionärshaushalte gab es in Deutschland im Jahr 2011. Im Vorjahr waren es noch 320.000. Quelle: AP
France's President Francois Hollande Quelle: REUTERS
Der Karneval in Venedig Quelle: KNA-Bild
Platz 13: IsraelDas Nettovermögen der Haushalte in Israel ist binnen eines Jahres um 7,8 Prozent gestiegen. Mit 49.390 Euro pro Haushalt reicht es für Platz 13 im Ranking der reichsten Staaten. Quelle: dpa
Platz zwölf: DänemarkAuch in Dänemark ist das Vermögen der Privathaushalte gestiegen. Um ganze 18,1 Prozent ging es nach oben, so dass jeder Haushalt im Schnitt über ein Nettovermögen von 53.370 Euro verfügt. Das Bruttovermögen der Dänen betrug 2012 stolze 117.710 euro pro Haushalt. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent. Quelle: dpa
Platz elf: SchwedenAuch die schwedischen Haushalte haben beim Nettovermögen ein zweistelliges Wachstum verzeichnen können. Um 13,6 Prozent ging es hoch auf 54.065 Euro. Auch beim Bruttovermögen ging es um 9,1 Prozent aufwärts auf 92.460 Euro. Quelle: dpa
Platz zehn: AustralienAustralien verzeichnet unter den Top 20 das höchste Wachstum: Das Nettovermögen der dortigen Privathaushalte hat 2012 um 25,3 Prozent zugenommen - mit durchschnittlich 57.400 Euro pro Haushalt reicht es dennoch nur für Platz zehn. Beim Anstieg des Bruttovermögens haben es die Australier mit einem Plus von 13,1 Prozent und einem Vermögen von 114.990 Euro pro Haushalt aber immerhin auf Platz fünf geschafft. Quelle: dpa

CEWE Color

Das schnöde analoge Zeitalter ist endgültig passé. Fotoaufträge kommen online. Der Oldenburger Fotodienstleister entwickelt Fotoarbeiten für Handelsketten für insgesamt 45 000 Geschäfte in Europa, seine gedruckten Fotobücher und Kalender sowie bedruckten Tassen und Mousepads sind gefragter denn je. Mit dem Kauf der Dresdner Online-Druckerei Saxoprint im Februar ist Cewe nun in einen neuen Wachstumsmarkt eingestiegen. Saxoprint hat 2011 rund 31 Millionen Euro mit Druckerzeugnissen für Online- und Geschäftskunden umgesetzt. Der Markt soll laut Cewe bis 2015 jährlich zweistellig zulegen. Er liegt dem bisherigen Kerngeschäft von Cewe aber vor allem sehr nahe. „Der Kauf von Saxoprint steigert den Unternehmenswert“, betonte denn auch Cewe-Vorstandschef Rolf Hollander nach Bekanntgabe. 2012 wolle man durch den Zukauf erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz erzielen.

In Deutschland hat der Dienstleister gut 50 Prozent Marktanteil, in Europa liegt dieser bei rund 40 Prozent. Cewe Color ist also Marktführer. Und als solcher und trotz gut laufendem sowie innovativem Geschäftsmodell an der Börse noch günstig bewertet. Das hat auch Aufsichtsratsmitglied Johann Christian Jacobs, Partner der Rechtsanwaltskanzlei White & Case aus Hamburg, erkannt. Der Insider hat Anfang Juni rund 4200 Aktien für Kurse um 29 bis 29,50 Euro gekauft. Insgesamt besitzen der Vorstand und der Aufsichtsrat ohne die Erbengemeinschaft von Gründer Heinz Neumüller rund 8,1 Prozent der Cewe-Anteile. 27,4 Prozent halten die Erben.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%