Neue Vorwürfe Wirecard-Aktie stürzt nach Medienbericht bis zu 23 Prozent ab

Die Aktie des Finanzdienstleisters fällt kräftig. Zuvor hatte die Financial Times berichtet, Wirecard habe seine Wirtschaftsprüfer hinters Licht geführt.

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Die Aktien des Online-Zahlungsabwicklers fielen am Dienstag um bis zu 23 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief 107,80 Euro. Quelle: dpa

Ein kritischer Zeitungsbericht löst Börsianern zufolge einen erneuten Ausverkauf bei Wirecard aus. Die Aktien des Online-Zahlungsabwicklers fielen am Dienstag um bis zu 23 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 107,80 Euro. Das ist der zweitgrößte Kurssturz des Jahres. Zuletzt notierte die Aktie noch 18 Prozent im Minus.

Händler verwiesen auf einen Bericht in der Online-Ausgabe der „Financial Times“, dem zufolge das Unternehmen Umsatz und Gewinn bei einigen Auslandstöchtern aufgebläht und womöglich die eigenen Wirtschaftsprüfer hinters Licht geführt hat. Wirecard wollte den „FT-Bericht zunächst nicht kommentieren. Die britische Zeitung hat das Unternehmen bereits mehrfach krimineller Machenschaften bezichtigt und dadurch Kursstürze ausgelöst.

Seit Jahren liefert sich Wirecard einen Schlagabtausch mit der Financial Times. In diesem Jahr hatte eine Reihe kritischer Berichte der renommierten Wirtschaftszeitung die Wirecard-Aktie immer wieder abstürzen lassen. Die FT berichtete immer wieder über Betrugsverdachtsfälle bei Wirecard, zitierte aus zum Teil unklaren Quellen – das Unternehmen gab Antworten, die teils holprig, teils unvollständig ausfielen.

Die deutsche Staatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht hatten zwischenzeitlich zwei Redakteure der Financial Times der Beihilfe zur Marktmanipulation verdächtigt. Die FT selbst bezeichnete diesen Vorwurf vor zwei Wochen als entkräftet, nachdem sie eine Anwaltskanzlei mit der Prüfung des Vorwurfs beauftragt hatte.

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