Neuemission Verlag Springer Nature zieht Börsengang wohl auf Mai vor

Erst hieß es Juni, nun heißt es Mai: Der Wissenschaftsverlag Springer Nature geht wohl früher an die Börse als geplant.

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Verlag Springer Nature zieht Börsengang auf Mai vor Quelle: AP

München/Frankfurt
Der Wissenschaftsverlag Springer Nature zieht Insidern zufolge seinen Börsengang vor. Schon im Mai solle die milliardenschwere Emission offiziell losgetreten werden, vier Wochen später könnte das Unternehmen an der Frankfurter Börse gelistet sein, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. „Alle versuchen zurzeit, ihre Pläne zu beschleunigen“, sagte einer der Insider mit Verweis auf die wackligen Aktienmärkte. Ursprünglich hatte Springer Nature den Juni angepeilt.

Es wäre die dritte Milliarden-Emission in diesem Jahr in Deutschland, wenn es der Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers und die Deutsche-Bank-Vermögensverwaltungs-Tochter DWS wie geplant im März an die Börse schaffen. Auch sie hatten ihre Pläne zeitlich nach vorne geschoben.

Bereits im November hatten die Eigentümer von Springer Nature, die Verlagsgruppe Holtzbrinck und der Finanzinvestor BC Partners, die Investmentbanken JPMorgan und Morgan Stanley mit den Vorbereitungen den Börsengang beauftragt. Nun wurden weitere Banken angeheuert, die die Emission begleiten sollen: Darunter sind den Insidern zufolge Goldman Sachs und BNP Paribas. Der Börsenwert von Springer Nature wird auf rund fünf Milliarden Euro geschätzt, mehr als 20 Prozent der Anteile sollen nach dem Börsengang im Streubesitz sein.

BC Partners wollte sich zu den Informationen nicht äußern, Holtzbrinck war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Springer Nature war erst 2015 aus der Fusion von Springer Science mit der Holtzbrinck-Tochter Macmillan Science & Education entstanden, die das weltbekannte Wissenschaftsmagazin „Nature“ verlegt. Springer Science war vor vier Jahren für 3,3 Milliarden Euro inklusive Schulden an BC Partners verkauft worden.

Springer Nature hat mehr als 13.000 Mitarbeiter und kam 2016 auf einen Umsatz von 1,65 Milliarden Euro. Für 2017 wurde ein operativer Gewinn (Ebitda) von rund 600 Millionen Euro ins Visier genommen. Das Unternehmen publiziert jährlich rund 12.000 neue Buchtitel und verlegt fast 3000 Fachzeitschriften – die meisten davon online. Mit dem Berliner Verlagskonzern Axel Springer („Bild“) hat Springer Nature nichts zu tun.

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