
Die Börse will die Teilnehmerliste nicht veröffentlichen. Nach Informationen der WirtschaftsWoche zählen zu den eingeladenen Unternehmen:
Mister Spex, Berlin, Online-Brillenversand
Auctionata, Berlin, Internet-Auktionen
Sividon Diagnostics, Köln, personalisierte Krebsdiagnostik
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Open Xchange, Nürnberg, Software
castaclip, Potsdam, B2B-Videoangebote
stylefruits, München, Onlineversand Möbel, Kleidung
Home24, Berlin, Onlineversand Möbel
Sonnenbatterie, Wildpoldsried, Stromspeicher
Next Kraftwerke, Köln, Betreiber eines virtuellen Kraftwerks
Swyx Solutions, Dortmund, Telekommunikation
Invendo Medical, Weinheim, Endoskopie
Via Optronics, Schwarzenbruck/Bayern, LCD-Displays
Grundsätzlich fremdelt die Börse immer noch erkennbar mit dem Projekt eines neuen Neuen Marktes. Der Flurschaden, den das Original bei Anlegern nach dem 2000er Crash angerichtet hat, sei ihr deutlich zu groß, ist von Investoren zu hören. Ein neues Börsensegment allein werde die Finanzierungsprobleme von jungen Unternehmen kaum lösen, heißt es immer wieder in Börsenkreisen – zumal ganz junge Unternehmen durchaus Geld vom Staat und von Risikokapitalfonds bekommen. „Angebote einer Börse können nur Teil einer Paketlösung sein“, so die Börse in einer Mitteilung. Man brauche einen „konstruktiven Dialog von Politik, Investoren, Verbänden und der Deutschen Börse, um geeignete Rahmenbedingungen für die Finanzierung junger Unternehmen zu finden“.
Fest steht: Der politische Druck nimmt zu. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hält offensichtlich an dem von seinem Vorgänger Phillip Rösler im vergangenen Sommer massiv propagierten Projekt fest. Erzrivale London prescht mit einem neuen Wachstumssegment vor. Abgeordnete der Regierungsparteien, Verbände und Unternehmer, allen voran Intershop-Gründer Stephan Schambach, fordern verbesserte Finanzierungsbedingungen für Startups. Ein Neuer Markt 2.0, so hoffen viele, werde auf allen Ebenen Geld für Wachstumsunternehmen ansaugen. Die aber braucht Deutschland. Es ist nicht einzusehen, warum Unternehmen wie der 3D-Drucker Voxeljet in den USA an die Börse gehen.
Die Börse sollte sich aber auch nicht jagen lassen: Je schlechter so ein neues Segment vorbereitet wäre und je laxer seine Regeln wären, umso größer das Risiko, dass hier nur eine Aktien-Vermarktungsmaschine entsteht, die Gründern, Finanziers und Großaktionären vor allem eines bietet: Den schnellen Ausstieg aus Unternehmen - zu Lasten der Anleger. Frankfurt hat nur einen Schuss frei. Floppt der erste Börsengang, wird das ganze Segment vor die Wand fahren. Der defizitäre Online-Vermarkter Zalando wäre, wenn die Aktie denn nicht sehr günstig käme, sicher nicht der ideale Kandidat für eine Premiere.