
Die asiatischen Aktienmärkte notieren am Dienstag im Plus. Die Anleger sind in Bezug auf die neue Omikron-Variante vorsichtig optimistisch, dass sie keine weitreichenden Störungen der Erholung der Weltwirtschaft verursachen wird. „Natürlich gibt es noch diese weitere neue Variante, aber solange es nicht zu erneuten und weit verbreiteten Lockdowns kommt, ist der V-förmige Aufschwung ungebrochen, insbesondere in den USA. Die Gewinnprognosen sind stabil und die Haushalte verfügen über viel Geld“, sagte John Milroy, Anlageberater bei Ord Minnett in Sydney. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,5 Prozent höher bei 28.430 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1 Prozent und lag bei 1967 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,2 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 113,59 Yen und gab 0,3 Prozent auf 6,3714 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9224 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1295 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0422 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,3316 Dollar.
Positive Konjunkturdaten aus China und Japan
Gestützt wurden die Hoffnungen der Anleger durch positive Konjunkturdaten aus China. Chinas Industrietätigkeit hat sich im November überraschend belebt und ist zum ersten Mal seit drei Monaten wieder gewachsen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe lag im November bei 50,1 Punkten, gegenüber 49,2 im Oktober, wie Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) am Dienstag zeigten. Der Wert stieg damit über die 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten mit einem Wert von 49,6 gerechnet. Sinkende Rohstoffpreise und die Lockerung der Stromrationierung verringerte den Druck auf das verarbeitende Gewerbe, das mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen hat. Der Dienstleistungssektor ging den offiziellen Daten zufolge im November leicht auf 52,3 zurück gegenüber 52,4 im Oktober. Das nicht-verarbeitende Gewerbe hat weiter mit Maßnahmen gegen vereinzelt wiederaufflammende Coronavirus-Ausbrüche zu kämpfen.
Auch die japanische Industrie ist im Oktober zum ersten Mal seit vier Monaten wieder gewachsen. Die Industrieproduktion stieg im Oktober um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit erstmals seit Juni wieder, wie Regierungsdaten am Dienstag zeigten. Der Anstieg blieb jedoch hinter den Markterwartungen von 1,8 Prozent zurück und unterstreicht die anhaltenden Auswirkungen der weltweiten Unterbrechungen der Lieferketten.
Die Wiedereröffnung der Fabriken verschaffte allerdings ein wenig Erleichterung bei den Engpässen in der Automobilbranche. Die Autoproduktion stieg im Oktober ebenfalls zum ersten Mal seit vier Monaten wieder an, da die Auswirkungen der Teileknappheit in Asien nachließen, sagte ein japanischer Regierungsbeamter bei einer Pressekonferenz zu den Daten. „Wir werden wahrscheinlich sehen, dass die Hersteller ihre Produktion im November und Dezember hochfahren, wenn die Auswirkungen der Chip- und Teileknappheit nachlassen.“ Laut den Angaben erwarten die Hersteller einen Produktionsanstieg von 9,0 Prozent im November, gefolgt von einem Anstieg von 2,1 Prozent im Dezember.