Nikkei, Topix und Co. Asiatische Aktien wegen Fed-Einschätzungen zum Zinsanstieg auf Sinkflug – Evergrande-Aktien mit leichten Gewinnen

Die asiatischen Börsen verlieren zum Wochenende deutlich. Quelle: dpa

Mit Blick auf die Inflationsentwicklung in den USA steigt auch die Nervosität der asiatischen Anleger. Im frühen Handel liegen die wichtigsten Indizes deutlich im Minus.

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Die Börse in Tokio hat sich am Freitag zunächst schwächer gezeigt. Lael Brainard, Mitglied des Fed-Direktoriums signalisierte am Donnerstag, dass die Zinsen im März zur Bekämpfung der Inflation steigen könnten. Die Nachricht verpasste den Anlegern offenbar einen Schlag, denn die asiatischen Börsen fielen tief in den roten Bereich, da die Anleger Schutz in sichereren Anlagen wie Staatsanleihen suchten. „Jeder ist im Moment wirklich nervös. Das liegt daran, dass alles durch die aggressive Politik der Fed unter Druck geraten könnte“, sagte Kyle Rodda, ein Marktanalyst bei IG in Melbourne.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,9 Prozent tiefer bei 27.946 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 2 Prozent und lag bei 1965 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent.

Die Aktien des angeschlagenen Wohungsbaukonzerns Evergrande sind am Freitag kurz nach der Abwendung eines Zahlungsausfalls leicht um 1,2 Prozent gestiegen. Der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger hatte am Donnerstag laut der Hengda Real Estate Group, dem Kernunternehmen der Evergrande-Immobiliensparte, eine entscheidende Genehmigung von Onshore-Anleihegläubigern erhalten, um die Zahlungen für eine seiner Anleihen aufzuschieben. Das Papier entsprach aber nur einem Bruchteil der 300 Milliarden Dollar, mit denen der Immobilienkonzern bei seinen größtenteils chinesischen Kreditgebern in der Kreide steht.



Gut 72 Prozent der Investoren stimmten dafür, der Firma einen Aufschub für die Yuan-Anleihe im Volumen von umgerechnet gut 700 Millionen Dollar zu gewähren, wie Hengda mitteilte. Die Firma wollte ein halbes Jahr mehr Zeit für die Rückzahlung, um eine unmittelbare Insolvenz zu verhindern. „Die Genehmigung war erwartet worden, die Anleihegläubiger wollen sich jetzt nicht von Evergrande trennen, weil sie hoffen, dass das Problem letztendlich gelöst werden kann“, sagte Kington Lin, Geschäftsführer der Abteilung Asset Management bei Canfield Securities Limited.

Zurzeit versucht Evergrande, durch den Verkauf von Vermögenswerten und Aktien Barmittel zu beschaffen, um Lieferanten und Gläubiger bezahlen zu können. Das sich bereits über Monate hinziehende Schuldendrama um den Branchenriesen erhöht den Druck auf die Pekinger Regierung, einen Flächenbrand auf dem chinesischen Immobilien- und Finanzmarkt zu verhindern.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 113,79 Yen und stagnierte bei 6,3603 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9101 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1469 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0441 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3724 Dollar.

Chinas Exporte sind im Dezember im Jahresvergleich um 20,9 Prozent gestiegen. Wie aus Zolldaten vom Freitag hervorgeht, legten die Importe im gleichen Zeitraum um 19,5 Prozent zu und lagen damit unter den Erwartungen der Analysten, die mit einem Anstieg von 26,3 Prozent rechneten. Chinas Exportwachstum übertraf dagegen die Prognosen der Analysten leicht, die laut einer Reuters-Umfrage nur einem Anstieg von 20 Prozent erwarteten. China verzeichnete im vergangenen Monat einen Handelsüberschuss von 94,46 Milliarden Dollar, während laut Umfrage nur einen Überschuss von 74,50 Milliarden Dollar prognostiziert wurde.

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