Nikkei, Topix und Co. Asiatische Anleger greifen Gewinne vor weiteren Inflationsdaten ab

In Anleger in Asien warten auf weitere Hinweise zur Inflation und Geldpolitik. Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht.

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Die Anleger in Asien geben sich zurückhaltend. Quelle: dpa

Gewinnmitnahmen haben am Dienstag das Geschehen an den asiatischen Börsen bestimmt. Die Investoren hoffen auf weitere Hinweise zur Inflation und Geldpolitik im weiteren Verlauf der Woche. „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die globalen Märkte jetzt größtenteils einfach von einem großen Eventrisiko zum nächsten taumeln, ohne dass es dazwischen viel zu sehen gibt“, sagte Ray Attrill, Stretege bei der National Australia Bank (NAB).

Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag ihre geldpolitische Sitzung abhalten. Am gleichen Tag wird der US-Verbraucherpreisindex veröffentlicht, der möglicherweise die Gespräche über die Reduzierung der Anleihekäufe ('Tapering') der US-Notenbank Fed anheizen wird. In Asien stehen am Mittwoch die Inflationsdaten aus China an.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,1 Prozent tiefer bei 28.988 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,1 Prozent und lag bei 1962 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 109,34 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,3926 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,8974 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,2180 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0933 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,4162 Dollar.

Japans Wirtschaft schrumpft weniger als gedacht

Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Kalendarjahres weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht. Nach revidierten Daten der Regierung vom Dienstag sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt in Folge eines erneuten Corona-Notstands auf das Jahr hochgerechnet um 3,9 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker einen Rückgang um 5,1 Prozent errechnet. Es war der erste Rückgang des BIP seit drei Quartalen. In den vorangegangenen Quartalen hatte Japans Wirtschaft noch kräftig aufgeholt, nachdem die Exportnation im Zuge der Pandemie in eine Rezession gerutscht war.

Auf Vorquartalsbasis sank Japans BIP in den ersten drei Monaten dieses Kalenderjahres um 1,0 Prozent und nicht wie zunächst errechnet um 1,3 Prozent. Inzwischen hat die Regierung abermals den Notstand für Tokio und weitere Präfekturen bis vorläufig noch zum 20. Juni verlängert. Experten erwarten denn auch, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die japanische Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt. Das Inselreich ist aufgrund seiner exportorientierten Wirtschaftsstruktur besonders stark von einem offenen und lebhaften Welthandel abhängig.

Bezogen auf das gesamte abgelaufene Fiskaljahr, das am 31. März endete, schrumpfte Japans Wirtschaft im zweiten Jahr in Folge, und zwar unverändert um 4,6 Prozent. Das ist der stärkste Einbruch der wirtschaftlichen Leistung seit Beginn der Erfassung der Daten 1955.

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