Tokio Die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die asiatischen Börsen auch zu Beginn der neuen Woche belastet. Anleger zogen sich aus Aktien zurück und suchten Zuflucht in als sichere Häfen geltende Anlagen wie den Yen, Gold und Staatsanleihen. „Wir konnten eine längere Periode der Risikoaversion sehen“, erklärten die Analysten vom Broker TD Securities aus Singapur. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag angekündigt, ab dem 1. September Sonderzölle auch auf bisher davon verschonte chinesische Waren im Volumen von 300 Milliarden Dollar verhängen zu wollen. China kündigte Gegenmaßnahmen an. Dies nährt die Furcht vor einer globalen Rezession.
In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei im Vormittagshandel 2,4 Prozent auf 20.590 Punkte nach. Vor allem Exportwerte gerieten unter Druck. Die Aktien des Autobauers Nissan verloren 4,8 Prozent, die Papiere des Elektronikkonzerns Panasonic büßten 3,5 Prozent ein. Die südkoreanische Börse in Seoul fiel um mehr als zwei Prozent auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2016. Der MSCI-Index für Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans rutschte um rund zwei Prozent ab. Auch in China gingen die Kurse auf Talfahrt. Der Hang-Seng-Index in Hongkong wurde zusätzlich von den anhaltenden Protesten gegen die Regierung belastet.
Der Euro notierte im Devisenhandel in Fernost wenig verändert bei 1,1119 Dollar. Zur japanischen Währung gab der Dollar 0,7 Prozent auf 105,83 Yen nach.
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