Nikkei, Topix und Co. Fed-Vize Clarida beruhigt nervöse Asien-Märkte

Die Anleger in Asien zeigen sich wieder vorsichtig optimistisch. Quelle: dpa

Die Anleger in Asien werten die Aussagen der US-Notenbank, die Wirtschaft weiter zu unterstützen, positiv. Die Investoren greifen wieder vorsichtig zu.

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Die asiatischen Aktienmärkte sind am Mittwoch zunächst weiter auf Erholungskurs. Die Aussage von US-Notenbank Vizechef Richard Clarida, der Zeitpunkt für die Fed sei noch nicht gekommen, der Wirtschaft die Unterstützung zu entziehen, wirkte sich beruhigend auf die Inflationssorgen der Anleger aus.

Es gelte nun „umsichtig und angemessen“ weitere Daten zu sammeln, bevor eine Entscheidung in diese Richtung getroffen werde. „Die Nachricht war nicht unbedingt neu, aber sie verstärkt den immer noch vorherrschenden Konsens, dass der Großteil der Überraschung im April (CPI) auf vorübergehende Elemente zurückzuführen ist“, sagte Stefan Hofer, Chef-Anlagestratege bei LGT in Hongkong. Die US-Verbraucherpreise waren im April stärker als erwartet gestiegen.

Auch die EZB sollte aus Sicht von Notenbank-Direktor Fabio Panetta das Tempo ihrer billionenschweren Notfall-Anleihenkäufe im Kampf gegen die konjunkturellen Folgen der Coronapandemie derzeit noch nicht drosseln. „Aus meiner Sicht rechtfertigen die Bedingungen, die wir heute sehen, es nicht, die Geschwindigkeit der Käufe zu verringern“, sagte Panetta der Nachrichtenagentur Nikkei in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Auch sei es noch zu früh für eine Diskussion über ein Auslaufenlassen des „PEPP“ getauften Kaufprogramms. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte erst im März beschlossen, das Tempo der Transaktionen im zweiten Quartal zu erhöhen. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 10. Juni geplant.

„Wir sollten warten, bis wir mehr Klarheit haben über die Konjunktur- und Inflationsbedingungen und bis wir zuversichtlich sein können, dass diese es uns ermöglichen, unser Mandat zu erfüllen“, sagte Panetta. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Inflation müssten beseitigt werden, auch müsse die Inflation erst wieder nachhaltig steigen. Eine verfrühte Rücknahme der geldpolitischen Unterstützung berge das Risiko, dass die wirtschaftliche Erholung abgewürgt werde.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf faktisch unverändert bei 28.564 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,1 Prozent und lag bei 1919 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,2 Prozent.

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Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 108,74 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,4059 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8948 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,2248 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0963 Franken nach. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,4152 Dollar.

Mehr zum Thema: Die Inflation zieht an. Der Druck auf die Zentralbanken, die Geldpolitik zu straffen, steigt. Wie werden die Notenbanken reagieren?

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