Nikkei, Topix & Co. Furcht vor zweiter Virus-Welle verschreckt asiatische Anleger

Der Anstieg der Corona-Infektionszahlen und die Spannungen zwischen den USA und China besorgt die Anleger in Asien. Die Börse in Tokio tendiert schwächer.

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Die Corona-Pandemie sorgt weiter für Verunsicherung an den Märkten. Quelle: dpa

Steigende Coronavirus-Fälle verstärken an den Aktienmärkten in Asien die Angst der Anleger vor einer zweiten Virus-Welle. Doch auch die Handelsspannungen zwischen China und den USA erschütterten das Vertrauen der Märkte in eine rasche Erholung der Wirtschaft.

„Da schlägt ein wenig die harte Wirklichkeit zu“, sagte Damian Rooney, leitender Lehrverkäufer beim Börsenmakler Argonaut in Perth. „Ich glaube nicht, dass es einen bestimmten Tropfen gab, der das Fass zum Überlaufen brachte, aber die Anleger sind ein wenig unruhig – es gibt viele Gründe, ziemlich vorsichtig zu sein.“

Die Märkte in Hongkong und auf dem chinesischen Festland sind heute wegen eines Feiertags geschlossen. Die Börse in Tokio hat sich am Donnerstag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,4 Prozent tiefer bei 22.230 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um ein Prozent und lag bei 1564 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,1 Prozent.

Die US-Bundesstaaten Florida, Oklahoma und South Carolina meldeten am Mittwoch einen Rekordanstieg bei Neuinfektionen, sieben weitere Bundesstaaten verzeichneten Anfang der Woche Rekordwerten, und Australien meldete den größten täglichen Anstieg an Infektionen seit zwei Monaten. Die Gouverneure von New York, New Jersey und Connecticut ordneten für Reisende aus neun anderen US-Bundesstaaten eine Selbst-Isolation an - Investoren hatten auf ein Ende der Pandemiebeschränkungen gehofft.

Die australische Fluggesellschaft Qantas kündigte an, infolge der wirtschaftlichen Einbußen der Pandemie ein Fünftel der Belegschaft abbauen zu müssen. Zudem sollen rund 1,3 Milliarden Dollar durch Abschreibungen auf ihre A380-Flotte erzielt werden, um die Krise mit ausreichend Liquidität überstehen zu können.

Zusätzlich zu den Bedenken bezüglich des Virus haben beunruhigende Signale an der Handelsfront zwischen den USA und China die Anleger verunsichert: Die Regierung von Präsident Donald Trump ist zu der Überzeugung gelangt, dass große Konzerne wie der Telekomausrüster Huawei und die Videoüberwachungs-Firma Hikvision entweder im Besitz des chinesischen Militärs sind oder von diesem kontrolliert werden. Dies könnte den Grundstein für weitere Sanktionen und neue chinesisch-amerikanische Spannungen legen.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 107,19 Yen und legte 0,3 Prozent auf 7,0770 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9489 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1240 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0667 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2406 Dollar.

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