Nikkei, Topix & Co Mögliche zweite Infektionswelle lastet auf den asiatischen Börsen

Die Anleger befürchten, dass die Ansteckungsraten durch Lockerungen der Corona-Maßnahmen wieder ansteigen. Auch Chinas Handelsbeziehungen belasten die Märkte.

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Die Anleger in Asien werden wieder vorsichtiger. Quelle: dpa

Asiatische Aktien sind am Dienstag in Sorge um eine mögliche zweite Infektionswelle abgerutscht. In der zentralchinesischen Stadt Wuhan wurden am Montag fünf neue Fälle gemeldet. Der Blick nach Wuhan veranlasste die Investoren, eine möglichst sichere Rückkehr an die Arbeitsplätze zur Wiedereröffnung der Wirtschaft infrage zu stellen. Auch weitere Länder zeigten sich über eine zweite Infektionswelle besorgt, da sie die Beschränkungen schrittweise lockern.

Das deutsche Robert-Koch-Institut berichtete, dass die Reproduktionsrate auf 1,1 gestiegen sei. Eine Wert über 1 bedeutet, dass sich das Virus exponentiell ausbreitet, da ein Infizierter das Virus an mehr als eine Person weitergibt. Auch Südkorea hat mit einem neuen Cluster zu kämpfen und Russland meldet eine Rekordzahl neuer Fälle binnen 24 Stunden.

„Die Wiedereröffnung der Weltwirtschaft wird wahrscheinlich ähnlich wie in China erfolgen. Die Unternehmen dort haben ihren Betrieb wieder aufgenommen, sind aber nicht unbedingt ausgelastet“, sagt Bob Baur, Chef-Ökonom bei Principal Global Investors. „Während die Unternehmen größtenteils wieder arbeiten, sind Chinas Bürger weiterhin vorsichtig. Restaurants sind geöffnet, aber die Stühle sind leer. Die Fahrzeugverkäufe haben zwar angezogen, liegen aber deutlich unter dem Normalwert. Die Haushalte in den USA und Europa werden diese vorsichtige Haltung sicherlich auch einnehmen, selbst wenn die Aktivität zunimmt.“

Die Märkte beobachten auch Chinas Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten und Australien. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag, er sei gegen eine Neuverhandlung des Handelsabkommens zwischen den USA und China. Australien drängt wie die USA auf eine Untersuchung des Virusursprungs. Australische Medien berichteten, dass China im Gegenzug den Import von vier Schlachthöfen ausgesetzt habe.

Die Börse in Tokio hat sich am Dienstag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,2 Prozent tiefer bei 20.349 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,3 Prozent und lag bei 1476 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,8 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 107,37 Yen und gab 0,1 Prozent auf 7,0937 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9735 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0802 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0517 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2318 Dollar.

Mehr: Lesen Sie hier die aktuellsten Entwicklungen zur Corona-Pandemie.

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