Die Börse in Tokio hat sich am Freitag zunächst schwächer gezeigt. Die Aktien fielen und steuerten auf den größten Wochenrückgang seit fast zwei Monaten zu, da eine neue Virusvariante die Sorgen um das künftige Wachstum und höhere US-Zinssätze verstärkte. „Der Auslöser war die Nachricht von der Corona-Variante und die Ungewissheit darüber, was dies bedeutet“, sagte Ray Attrill, Leiter der Devisenstrategie bei der National Australia Bank in Sydney. „Man reagiert zuerst und stellt später Fragen, wenn diese Art von Nachrichten aufkommt“, so Attrill.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 2 Prozent tiefer bei 28.899 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,5 Prozent und lag bei 1996 Punkten. Die Börse in Shanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen trat auf der Stelle.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 115,00 Yen und stagnierte bei 6,3860 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9344 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1218 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0484 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3307 Dollar.
Tokios Kernverbraucherpreise so schnell gestiegen wie seit einem Jahr nicht mehr
Die Kernverbraucherpreise in Tokio stiegen im November so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr. Wie am Freitag aus offiziellen Daten der Regierung hervorging, stieg der Kernverbraucherpreisindex (VPI) für Japans Hauptstadt, der Ölprodukte einschließt, aber die Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent. Damit liegt der VPI leicht unter der Marktprognose von 0,4 Prozent, gilt aber dennoch als der schnellste Anstieg im Jahresvergleich seit Juli letzten Jahres, als der Index um 0,4 Prozent zulegte.
Die Entwicklung lässt sich unter anderem auf die gestiegenen Kosten für Strom und Treibstoff aufgrund der weltweit höheren Energiepreise zurückführen. Der Preisanstieg gilt als Warnsignal dafür, dass die landesweite Inflation in den kommenden Monaten vermutlich anzieht, da der Druck durch die Rohstoffknappheit an die Einzelhändler und Verbraucher weitergegeben wird. Der Preisanstieg wurde auch durch einen Anstieg der Übernachtungskosten um 57,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr beeinflusst, der durch die geringen Basiseffekte verschiedener reisebezogener Rabatte begünstigt wurde, die die Regierung im vergangenen Jahr anbot.
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