Nikkei, Topix und Co Stromkrise und Wirtschaftsdaten aus China drücken Asien-Börsen

Analysten halten es für möglich, dass die Energieknappheit in China bis Ende des Jahres anhalten könnte. Auch der Blick auf globale Märkte verunsichert die Anleger in Asien.

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Schwache Wirtschaftsdaten aus China und Japan belasten die Börsen. Quelle: dpa

Sorgen um das Wirtschaftswachstum in China und eine sich verschärfende Energiekrise belasten am Mittwoch die Anleger in Asien. „Es ist wahrscheinlich, dass die Energieknappheit in China bis Ende 2021 andauern wird, da die Präfekturen unter Druck stehen, die Emissionsreduktionsziele für dieses Jahr zu erfüllen“, sagte Chaoping Zhu, Stratege bei JP Morgen. „Die Anleger könnten bei den Unternehmensgewinnen in China im vierten Quartal zurückhaltend bleiben.“ In der Zwischenzeit wird erwartet, dass der volatile globale Markt die Stimmung der Anleger in nächster Zeit weiter belasten wird.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,4 Prozent tiefer bei 29.439 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,4 Prozent und lag bei 2030 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,7 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 111,81 Yen und stagnierte bei 6,4679 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9330 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1607 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0832 Franken nach. Das Pfund Sterling gewann 0,2 Prozent auf 1,3449 Dollar.

Chinas Industrie verzeichnet unerwarteten Rückgang – Erholung im Dienstleistungssektor

Hohe Rohstoffpreise und Stromausfälle drücken im September Chinas Industrietätigkeit, während der Dienstleistungssektor nach dem Abklingen der Virus-Ausbrüche wieder expandierte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) lag im September bei 49,6 gegenüber von 50,1 im August, wie die Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) am Donnerstag zeigten und und rutschte damit zum ersten Mal seit Februar 2020 in die Kontraktion. Jenseits der 50er-Marke beginnt der Wachstumsbereich.

Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass der Index unverändert bei 50,1 liegen würde. Chinas Wirtschaft hatte sich bereits weitgehend von der Pandemie erholt. Doch in den letzten Monaten schwächte sich die Dynamik ab, da der riesige Produktionssektor mit höheren Rohstoffpreisen – insbesondere bei Metallen und Halbleitern -, Produktionsengpässen und jüngst auch wegen Kohleknappheit und strengeren Emissionsnormen mit Stromrationierungen zu kämpfen hat.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe lag im September bei 53,2 und erholte sich damit von 47,5 im August, wie aus den Daten des NBS hervorging. Die jüngsten Ausbrüche Virus in China scheinen nun weitgehend unter Kontrolle gebracht worden zu sein.

Japanische Industrie weiter rückläufig

Japans Industrie sinkt im August wegen des anhaltenden Chipmangels den zweiten Monat in Folge. Die Industrieproduktion ging um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, wie aus Regierungsdaten am Donnerstag hervorgeht. Im Juli wurde ein Minus von 1,5 Prozent verzeichnet. Analysten hatten in einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters im Schnitt einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Hintergrund ist die gesunkene Produktion von Autos und elektronischen Maschinen infolge des weltweiten Mangels an Halbleitern.

Die großen japanischen Automobilhersteller, darunter Toyota Motor, Nissan und Honda, haben seit Ende August wegen eines Mangels an Bauteilen Produktionskürzungen hinnehmen müssen, die sich bis weit in den Oktober hinein auswirken könnten, warnte die Industrielobby Anfang dieses Monats. Die von der Regierung befragten Hersteller erwarten hingegen einen Anstieg der Produktion um 0,2 Prozent im September und 6,8 Prozent im Oktober.

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