Nordkorea-Konflikt Trump-Rede treibt Anleger in sichere Häfen

Trumps „Feuer und Zorn“-Rede beunruhigt Investoren. Sie verkaufen ihre Aktien und treten die Flucht in sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen an. Auch der Goldpreis profitiert von der angespannten politischen Lage.

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Frankfurt US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Drohung an Nordkorea den vergleichsweise sicheren Anlagen Auftrieb gegeben: Am Morgen legten die Kurse von deutschen Staatsanleihen zu. Außerdem profitierte der Goldpreis von der angespannten politischen Lage. Die Anleger seien verunsichert und zögen sich aus Aktien zurück, um sicherere Anlagehäfen anzusteuern, sagte Analyst Kumiko Ishikawa von Sony Financial Holdings.

Nordkoreas Militär hatte den Vereinigten Staaten mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam gedroht und damit einen der gefährlichsten Konflikte der Welt weiter angeheizt. Zuvor hatte Trump gesagt, er werde mit „Feuer und Zorn“ reagieren, wenn Nordkorea eine Gefahr für die USA darstelle. Das Land hat nach japanischen Angaben bei seinem Atomwaffenprogramm erhebliche Fortschritte gemacht.

Die politische Entwicklung stützte den Goldpreis. Das Edelmetall gilt als „sicherer Hafen“ in bewegten Zeiten. Am Morgen wurde die Feinunze (31,1 Gramm) bei 1265,85 US-Dollar gehandelt und damit fast fünf Dollar höher als am Vorabend.

Der Dax sank am Mittwoch in der ersten Viertelstunde nach dem Start um 0,67 Prozent auf 12 209,57 Punkte. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex noch etwas zugelegt und knapp unter 12.300 Punkten geschlossen.

In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei 1,3 Prozent auf 19.738 Punkte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans rutschte 0,5 Prozent ab. Auch die chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzen sowie die die Märkte in Hongkong und im südkoreanischen Seoul gaben nach.

Der Dow Jones schloss 0,15 Prozent tiefer bei 22.085 Punkten, damit endete die längste Gewinnserie seit Februar. Der S&P500-Index verlor 0,2 Prozent auf 2475 Zähler, der Index der Technologie-Börse Nasdaq gab ebenfalls 0,2 Prozent nach auf 6370 Stellen.

Die USA hatten Nordkorea wiederholt gewarnt, Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm notfalls mit Gewalt zu stoppen, aber auch immer wieder betont, sie setzten auf eine diplomatische Lösung. Dazu gelang es den USA auch, Russland und China, den letzten wichtigen Verbündeten des isolierten Landes, ins Boot zu holen. Auch mit ihren Stimmen verschärfte der UN-Sicherheitsrat am Samstag die bereits seit 2006 bestehenden Sanktionen gegen Nordkorea.

Sie zielen diesmal auf die wichtigen Exporteinnahmen bei Kohle, Eisen, Blei und Fisch. Die Sanktionen sind eine Reaktion auf die jüngsten Raketentests. Im Juli erprobte das Land zwei Interkontinentalraketen, die angeblich auch die US-Westküste erreichen können.

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