Buenos Aires Argentiniens Zentralbank hat im Zuge der Währungskrise die Leitzinsen kräftig angehoben. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld sei auf 60 Prozent von zuvor 45 Prozent erhöht worden, teilte die Notenbank am Donnerstag auf ihrer Webseite mit.
Trotz der Zinserhöhung beschleunigte die argentinische Währung ihre Talfahrt. Ein Dollar verteuerte sich im Gegenzug um 15 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 39 Peso. Das ist der größte Kurssprung seit mindestens einem Vierteljahrhundert. Wegen der Krise des Peso wächst die Furcht der Anleger vor Zahlungsschwierigkeiten des Landes.
Argentinien ist durch die enorme Auslandsverschuldung von rund 200 Milliarden Dollar besonders verwundbar. Zudem weist Argentinien mit dem Haushalt und der Leistungsbilanz ein doppeltes Defizit auf. Experten zufolge hat Präsident Mauricio Macri nur wenige Pfeile im Köcher, um dem Peso-Verfall von bislang 45 Prozent in diesem Jahr Herr zu werden.
Dabei hat Macri nach Meinung von Experten mit seinen Reformen und der stärkeren Unabhängigkeit der Notenbank vieles richtig gemacht. „Macri macht die richtigen Sachen, aber er macht sie zwei Jahre zu spät“, so der in Argentinien bekannte Ökonom Guillermo Nielsen.