Nouriel Roubini zum Crash Dr. Doom erwartet anhaltende Korrektur

Der Starökonom sieht in den jüngsten Börsenrücksetzern Anzeichen für einen nachhaltige Korrektur. Beunruhigend: Die Zentralbanken können nicht gegensteuern.

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Der Starökonom hinterfragt die Rolle der Zentralbanken. Quelle: dpa

Nach dem schwarzen Montag geht es an den Börsen sowohl in Europa als auch in den USA kräftig bergab. Am Donnerstag schloss der wichtigste US-Handelsindex, Dow Jones, 4,1 Prozent im Minus bei 23.860 Punkten. Und auch in Europa sieht es so aus, als würde es weiter nach unten gehen. Der Dax stand 1,5 Prozent tiefer – dem Leitindex blüht der größte Wochenverlust seit zwei Jahren.

Was zunächst wie ein geringfügiger Rücksetzer schien, bereitet inzwischen nicht nur Anlegern, sondern auch Ökonomen Sorgen. So auch Nouriel Roubini. Der Nobelpreisträger mit dem eingängigen Spitznamen „Dr. Doom“ äußerte sich per Twitter – und zwar nicht gerade optimistisch. Offenbar erwartet der Starökonom eine anhaltende Korrektur.

Der Grund: Während in den vergangenen Korrekturperioden (2010-2016) seien vor allem die Furcht vor einer Deflation und einem zu schwachen Wachstum die Auslöser für den Ausverkauf an den Märkten gewesen seien, sei es diesmal die Angst vor Zinserhöhung. „Konnten die Zentralbanken durch expansive Geldpolitik und das Aussetzen von Zinserhöhungen damals noch gegensteuern, können sie dieses Mal den Märkten nicht nach oben verhelfen. Also: Anhaltende Korrektur“, so Roubini.

Zuletzt hatte die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsraten auf früherem Niveau bei 1,25 bis 1,5 Prozent belassen. Jedoch befürchten Marktteilnehmer, dass die Zentralbank statt der angekündigte drei Zinserhebungen im laufenden Jahr viermal die geldpolitischen Schrauben enger stellt. Dafür spricht zum einen die anhaltend gute Lage am US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Zum anderen erwarten die Märkte steigende Inflationszahlen in den USA.

Roubini ist nicht der einzige Wirtschaftsguru, der sich zu dem Ausverkauf an den Märkten äußert. Auch Großinvestor Carl Icahn hat Bedenken, dass sich die Kursdelle zu einem handfesten Crash ausweiten könnte. Er erwarte zwar, dass die Märkte sich von den jüngsten Verlusten erholen werden, sagte er im Interview mit dem US-Sender CNBC am Dienstag. Zugleich warnte Icahn vor der Möglichkeit eines größeren Crashs. „Der Kurssturz am Markt ist das Grollen vor einem großen Beben.“

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