Ölkartell Beratungen verschoben – Keine Einigung bei Treffen von Opec+ auf neue Fördermengen

Bei dem Ministertreffen der Opec+-Länder gab es offenbar unterschiedliche Auffassungen über eine weitere Ausweitung der Ölproduktion. Die Gespräche wurden vertagt.

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Die Opec+-Staaten versuchen, mit ihrer Förderstrategie den Ölpreis mindestens zu stabilisieren. Quelle: Reuters

Das Ölkartell Opec und seine zehn Kooperationspartner (Opec+) sind weiter uneins über eine mögliche Anhebung der Fördermenge ab Februar. Die sechsstündigen Beratungen am Montag seien zunächst ohne Ergebnis geblieben, berichteten mehrere russische Nachrichtenagenturen am Abend übereinstimmend. Die Gespräche sollen nach Angaben der Opec am Dienstag (15.30 Uhr MEZ) in Wien fortgesetzt werden.

Bei dem Online-Ministertreffen der Opec+-Länder gab es den Berichten zufolge unterschiedliche Auffassungen über eine weitere Ausweitung der Ölproduktion. Russland hatte sich dafür ausgesprochen. Dagegen warnte Saudi-Arabien vor dem Aufdrehen des Ölhahns.

Das Ölkartell Opec und seine Kooperationspartner müssten angesichts zuletzt gestiegener Ölpreise der Versuchung widerstehen, schon jetzt die Produktionsbegrenzungen noch mehr zu lockern, sagte der saudische Energieminister Abdulasis bin Salman zum Auftakt. „Unser Job ist noch nicht erledigt“, sagte er mit Blick auf die großen Unwägbarkeiten auf dem Ölmarkt. Die Corona-Impfungen seien zwar ein großer Schritt, aber in manchen Bereichen sei die Ölnachfrage weiter schwach und fragil.

Die Opec+-Staaten versuchen, mit ihrer Förderstrategie den Ölpreis mindestens zu stabilisieren. Vor dem Treffen hatte die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, Russland sei für eine Ausweitung der Förderung ab Februar um weitere 500.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag. Energieminister Alexander Nowak äußerte sich zuversichtlich, dass sich der Markt 2021 erholen werde. Die Allianz müsse so bald wie möglich zu einem normalen Förderniveau zurückkehren.

Die Allianz Opec+ hatte im April 2020 mit der historisch einmaligen Förderkürzung von rund zehn Millionen Barrel auf die eingebrochene Nachfrage wegen der Corona-Krise reagiert. Die Ölpreise waren zwischenzeitlich abgestürzt und hatten sich erst in den vergangenen Monaten wieder erholt. Seit Jahresbeginn hat die Allianz, die rund 45 Prozent der globalen Ölproduktion liefert, ihre Produktionsmenge wieder um 500.000 Barrel erhöht.

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