Ölpreis Heizölpreise so niedrig wie zuletzt vor 16 Jahren

Bei der Abnahme von 3000 Litern Heizöl können Verbraucher bis zu 800 Euro sparen. Quelle: dpa

Der Preis für einen Liter Heizöl ist auf unter 40 Euro gefallen. Der Preisrückgang hängt vor allem mit niedrigen Rohölpreisen und dem starken Euro zusammen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der Heizölpreis ist in Deutschland flächendeckend unter die Marke von 40 Euro gefallen und liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie vor mehr als 16 Jahren. Das Info-Portal Tecson meldete am Freitag einen bundesweiten Durchschnittspreis von 39,70 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern, inkl. Mehrwertsteuer). Das sind gut 28 Euro oder rund 40 Prozent weniger als vor einem Jahr und zu Beginn des Jahres.

Wer als Hausbesitzer seinen Tank mit 3000 Litern füllen kann, muss dafür nicht einmal mehr 1200 Euro zahlen. Er spart mehr als 800 Euro. Bei den Portalen Esyoil und Heizoel24 sind die Preise in vielen regionalen Märkten noch niedriger, bis zu 36 Euro für 100 Liter.

Abgesehen von wenigen Tagen im Januar und Februar 2016 sind das die niedrigsten Heizölpreise seit Juli 2004. Zwei Gründe spielen zusammen, die den anhaltenden Preisverfall seit Jahresbeginn verursachen. Zum einen ist der Preis für Rohöl gesunken, seit Jahresbeginn von mehr als 60 auf rund 40 Dollar für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent. Der Rückgang hat zu tun mit dem Einbruch der Weltwirtschaft durch die Coronakrise, aber auch mit anhaltend hoher Förderung durch die Staaten der erweiterten Opec und der USA.


Das interessiert WiWo-Leser heute besonders


Douglas ist kein Einzelfall

So schummels sich Ikea, Karstadt & Co. am Lockdown vorbei


„Doppelt so lang schwätzen, halb so viel verdienen“

Warum VW-Händler keine E-Autos verkaufen wollen


Curevac-Gründer Ingmar Hoerr

„Ich dachte, der KGB hätte mich entführt“


Was heute wichtig ist, lesen Sie hier



Zum anderen ist der Euro stark und der Dollar schwach. Seit Mai hat der Eurokurs um fast zehn Prozent zugelegt, von 1,08 auf rund 1,18 Dollar. Weil das Öl in Dollar bezahlt wird, können sich die Europäer mehr Öl für den gleichen Betrag an Euros kaufen. In Euro gerechnet hat sich der Rohölpreis für Brent von 60 auf weniger als 35 Euro je Barrel verbilligt. Das merken nicht nur Heizöl-Käufer, sondern auch Autofahrer. Der Liter Diesel ist an manchen Tankstellen zu manchen Tageszeiten wieder für einen Euro zu bekommen.

Die Heizöl-Händler melden zu Beginn der Heizsaison eine rege Nachfrage, obwohl viele Heizöl-Kunden schon im Frühjahr nach einem ersten Preisrutsch ihre Tanks gefüllt haben. Es könnte sich sogar lohnen, auf noch weiter fallende Preise zu spekulieren. Aber das ist riskant. „Viele Heizölkunden nehmen die attraktive Preissituation jetzt mit“, heißt es auf der Seite von Tecson.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%