Ölpreise Opec-Förderung steigt auf Rekordniveau

Die Drosselung der Ölförderung durch die Opec-Staaten ist beschlossene Sache – theoretisch. Praktisch ist die Produktion auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Dem Ölmarkt droht ein noch deutlicheres Überangebot.

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Die Staaten des Ölkartells fördern trotz beschlossener Kürzung Öl auf Rekordniveau. Quelle: Reuters

London Trotz monatelanger Bemühungen der Opec um niedrigere Förderquoten hat das Ölkartell eine Steigerung seiner Produktion auf Rekordniveau gemeldet. Im Oktober hätten die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder die Förderung auf 33,64 Millionen Barrel pro Tag (bpd) erhöht, teilte die Opec am Freitag mit.

Das ist so viel wie mindestens seit 2008 nicht mehr, wie aus einem Vergleich mit früheren Statistiken hervorgeht. Die Produktion übertraf auch den Rahmen von 32,5 bis 33,0 Millionen bpd, auf den die Opec ihre Förderung zur Stabilisierung der Ölmärkte eigentlich senken wollte. Das hatten die Mitgliedsstaaten nach langem Ringen im September bei einem Treffen in Algerien beschlossen.

Der neue Höchststand deutet aber darauf hin, dass das weltweite Überangebot in den kommenden Monaten noch größer sein dürfte als bisher angenommen. Die Schwemme drückt die Ölpreise, die sich seit Mitte 2014 in etwa halbiert haben. Erst am Donnerstag hatte die Internationale Energieagentur (IEA) erklärt, dem Ölmarkt drohe auch 2017 ein Überangebot.

Der Blick richtet sich nun darauf, wie die Opec bei einem Treffen Ende November in Wien reagiert. Einigungen gelten angesichts der unterschiedlichen Interessen der Mitglieder als sehr schwierig.

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