Papiere für die nächste Generation Diese Aktien können Sie ruhig vererben

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Fünfzigerjahre waren bester Einstiegspunkt

1948 wiederum war ein sehr günstiger Einstiegszeitpunkt – bis 1959 schafften deutsche Aktien in D-Mark jährlich gut 32 Prozent realen Gewinn. Erst 1953 erreichten allerdings die Kurse deutscher Titel wieder das Niveau aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg – und das auch nur nominal. „Anleger mussten über diesen langen Zeitraum enorme reale Verluste hinnehmen“, so Röder. Investoren, die Ende 1921 deutsche Papiere erwarben und nie verkauften, sprangen erst im Februar 1954 real wieder über die Nulllinie. Wer vor dem Einbruch 1948 sein Geld an die Börse brachte, musste genau zehn Jahre warten, bis sich die erste Realrendite einstellte.

Wie viel deutsche Anleger mit Aktien real verdienten oder verloren (für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Grafik klicken.)

Auch nach der fulminanten Hausse der Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts folgte eine Dürre: Bis 1979 konnten Anleger über zwei Jahrzehnte lang die Inflation nur so eben ausgleichen; sie bewahrten ihr Vermögen knapp. Anschließend wurden sie mit sehr langfristigem Horizont belohnt, mit real 13,3 Prozent Wertzuwachs von 1980 bis 1999.

Wer danach im Dax den Ausstieg vor dem Crash der Jahre 2000 bis 2003 verpasste, fuhr abermals ein Dutzend Jahre reale Verluste von gut einem Prozent pro Jahr ein. Erst seit Herbst 2012 bessert sich die Bilanz.

Aktien werden nicht riskanter

Über 100 Jahre aber sind der deutsche und der amerikanische Markt „rentabel und sinnvoll“, sagt Röder. Selbst wenn ein Investor kurz vor dem Zusammenbruch des Markts investierte, „blieben Aktien vorteilhaft, kurzfristig mussten Verluste hingenommen werden, welche aber langfristig ausgeglichen werden konnten“.

Wer Aktienpakete seiner Ururgroßväter geerbt hatte, erzielte mit deutschen Aktien über gut 142 Jahre einen jährlichen realen Gewinn von rund 7,7 Prozent, US-Aktien schafften gut 10,3 Prozent, in Dollar gerechnet. Aktien „bieten über den betrachteten Zeitraum eine genügend hohe Verzinsung, um Inflation oder Deflation zu kompensieren“, sagt Röder.

15 Aktien für die Ewigkeit

Trotz höherer Renditen waren Aktien nicht riskanter. Besitzer von deutschen Staatsanleihen etwa trafen Kriege, Krisen und Systemwechsel deutlich stärker. „Ein diversifiziertes Aktienportfolio weist bei langfristiger Anlage kein signifikant höheres Risiko auf als vergleichbare andere Investitionen“, folgert der Wissenschaftler. Aktuell notieren die Börsen immer noch nahe ihren Rekordständen. Die Gefahr von Rückschlägen ist angesichts schwacher Ertragszuwächse vieler Unternehmen und überdurchschnittlich hoher geopolitischer Risiken groß. Ein aus soliden deutschen Werten zusammengesetztes Depot bietet die beste Chance, langfristig Krisen und Einbrüche zu überstehen – und es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht erst nach 100 Jahren wieder real ins Plus laufen.

Für die Anlage über Generationen eignen sich Aktien von 15 ausgesuchten Unternehmen, die schon bewiesen haben, dass sie im Markt und an der Börse auch in Krisenzeiten bestehen können – und die in der Lage waren, sich auch nach Jahrzehnten wieder mal neu zu erfinden:

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