
Frankfurt Ein pessimistischer Ausblick hat Carrefour am Donnerstag den größten Kurssturz seit 1997 eingebrockt. Die Aktien des weltweit zweitgrößten Einzelhändlers stürzten um mehr als 13 Prozent ab und waren mit 16,91 Euro so billig wie zuletzt vor fünf Jahren. Dabei wechselten innerhalb der ersten 45 Handelsminuten bereits etwa drei Mal so viele Carrefour-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Das Unternehmen warnte, dass der operative Gewinn 2017 wohl um zwölf Prozent zurückgehen wird. Darüber hinaus schraubte es sein Umsatzziel zurück. Das Ergebnis des ersten Halbjahres blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Analysten der Investmentbanken Jefferies und JPMorgan bemängelten, dass das Geschäft in den drei wichtigen Regionen Frankreich, Europa und Argentinien schlechter laufe als gedacht.
Die Kursturbulenzen bei Carrefour brachten auch die anderen europäischen Einzelhändler ins Trudeln. Der europäische Branchenindex verlor gegen den Trend 1,4 Prozent. Zu den größten Verlierern zählten hier Metro, der niederländisch-belgische Konzern Ahold Delhaize und Tesco aus Großbritannien. Ihre Papiere verbilligten sich um bis zu 3,1 Prozent.