London Unerwartet stark ausgefallene Konjunkturdaten haben der britischen Währung am Donnerstag Auftrieb gegeben. Das Pfund Sterling stieg um ein halbes Prozent auf 1,32 Dollar an. Auslöser waren Einzelhandelsumsätze, die stärker stiegen als von Analysten erwartet und unter Investoren Zuversicht verbreiteten, dass sich die britische Wirtschaft vom bevorstehenden Brexit weitgehend unbeeindruckt zeigt.
Die Umsätze der britischen Einzelhändler zogen im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent an. Im Juli war der Zuwachs noch stärker, aber Volkswirte sahen darin vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland als Grund.
Gedämpft wurde die Stimmung jedoch, weil bei den laufenden Brexit-Verhandlungen der EU-Staats- und Regierungschefs noch keine greifbaren Fortschritte erzielt wurden. Die britische Premierministerin Theresa May hatte am Mittwoch bei einem Abendessen der Gipfelteilnehmer ihre Pläne dargelegt. Die Gespräche stocken vor allem wegen des zukünftigen Grenzregimes zwischen dem britischen Nordirland und der in der EU verbleibenden Republik Irland.