Prokon Die Mega-Anleihe kommt

Der einst insolvente Windparkbetreiber Prokon hat eine handelbare Mega-Anleihe aufgelegt. Sie ist für Altanleger Teil ihrer Quote. Ab Mitte Juli wird das Papier für die Öffentlichkeit an der Börse Hamburg zu haben sein.

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Prokon-Vorstand Henning von Stechow:

Unter Firmengründer Carsten Rodbertus hatte Prokon von 75000 Anlegern 1,4 Milliarden Euro  eingesammelt. Diese wurde mit bis zu acht Prozent verzinst. Das ging schief. Anfang 2014 musste der Konzern Insolvenz anmelden, nach Zahl der Gläubiger eine der größten in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Verfahren ist seit 31. Juli 2015 beendet, Prokon ist nun eine Genossenschaft, mit dem Kerngeschäft Windenergie. Windparks im Wert von rund 500 Millionen Euro dienen nun als Sicherheit für eine Anleihe im gleichen Umfang. Sie bietet 3,5 Prozent Zins, wird über 15 Jahre getilgt und stellt für 63.000 Altanleger einen Teil ihrer Quote dar. Das Papier wird den Genussrechtsgläubigern kostenlos ins Depot gebucht. Gläubiger, die lieber Bares sehen möchten, können die Anleihe entweder selbst an der Börse verkaufen oder abwarten, bis das Management das Papier für sie an der Börse veräußert  hat. Prokon will alle unerwünschten Anleihen kurschonend über zwölf Monate veräußern. Gertrud Hussla sprach mit Prokon-Vorstand Henning von Stechow darüber.

Zur Person

Herr von Stechow, werden Sie für sich privat die Anleihe kaufen?
Ja, ganz bestimmt. In welcher Höhe, das muss ich erst mit meiner Frau besprechen. Aber ganz sicher werden wir keinen Minibetrag dort investieren.

Aber Prokon kommt doch gerade erst aus der Insolvenz, und die Rahmenbedingungen für Windparks verschlechtern sich. Wie kann das über 15 Jahre gut gehen?

Die Anleihe ist so ausgestaltet, dass Zinsen und Tilgung aus den Erträgen der bestehenden Windparks gezahlt werden können. Der von diesen Parks erzeugte Strom wird, außer bei den Parks in Polen, nach den bestehenden Gesetzen mit festen Einspeisevergütungen vergütet. Damit ist die Höhe der Erträge aus diesen Windparks gut planbar.

Und was, wenn der Wind nicht so bläst, wie er soll?

Unsere Planungen basieren teilweise auf den Werten der letzten zwanzig Jahre, die auf lange Sicht sehr stabil sind. Die Annahmen sind realistisch.

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