Qingdao Haier Chinesischer Haushaltsgeräte-Hersteller plant Zweitlisting in Frankfurt

Der Haushaltsgeräte-Hersteller Qingdao Haier ist der erste chinesische Konzern, dessen Aktien auf der Plattform Ceinex in Frankfurt gelistet werden sollen.

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Die Eigner der chinesischen Gesellschaft Qingdao Haier stimmten einer Zweitnotierung in Frankfurt zu. Quelle: dpa

Peking Auf einer Hauptversammlung haben die Aktionäre des chinesischen Haushaltsgeräte-Herstellers Qingdao Haier beschlossen, sogenannte D-Aktien an der Frankfurter Börse auszugeben. Das Unternehmen, dessen weltweiter Marktanteil bei rund 10,5 Prozent liegt und dessen Umsatz im vergangenen Jahr 38 Milliarden Dollar betrug, ist der erste Konzern aus China, dessen Aktien auf der Gemeinschaftsplattform Ceinex gelistet werden sollen. Einen genauen Zeitpunkt für den Börsengang wollte Haier aber nicht nennen.

Die Plattform Ceinex wurde Ende 2015 von der Deutschen Börse, der Börse Schanghai sowie der China Financial Futures Exchange gegründet. Damit soll es chinesischen Unternehmen ermöglicht werden, auch abseits des streng reglementierten heimischen Marktes Geld einzusammeln.

Deutsche Anleger können somit die Aktien des weltweit größten Haushaltgeräte-Hersteller Haier nach dem geplanten Listing direkt an der Frankfurter Börse kaufen. Laut Presseankündigung sollen bis zu 400 Millionen Aktien ausgegeben werden. Auf Basis des aktuellen Kurses in China könnte der Börsengang in Deutschland damit auf ein Volumen von mehr als 1,1 Milliarde Euro kommen.

Aktuell ist Qingdao Haier an der chinesischen Börse umgerechnet insgesamt rund 14 Milliarden Euro schwer. Zum Vorjahr hat die Qingdao Haier Aktie von 12,95 Renminbi auf derzeit 17,08 Renminbi zugelegt - ein Plus von nahezu 32 Prozent.

Mit einer Zweitnotierung im Ausland werden chinesische Unternehmen attraktiver für internationale Investoren, die lange Zeit keinen Zugang zu den in Schanghai und Shenzen notierten A-Aktien hatten. Doch in den letzten Monaten hat die chinesische Zentralbank den Finanzsektor zunehmend liberalisiert.

So verkündete der Notenbankchef Yi Gang Anfang April, dass die Quote der Aktien, die zwischen den Börsen in Schanghai und Hongkong gehandelt werden können, ab dem 1. Mai auf 8,3 Milliarden Dollar vervierfacht wird. Eine ähnliche Plattform zwischen London und Schanghai soll noch dieses Jahr eröffnet werden.

In der offiziellen Pressemittelung Haiers hieß es: „Das Listing wird sowohl den aktuellen Verschuldungsfaktor senken als auch die Finanzkraft von Qingdao Haier verbessern.“ Derzeit liegt Haiers Verschuldungsrate bei 68 Prozent.

Die Schanghaier Börse teilte auf ihrer Webseite mit, dass der chinesische Konzern mit dem Frankfurter Börsengang seine „Marke verbessern und sein Geschäft in Europa ausweiten kann“. Haier könne bei internationalen Übernahmen künftig auf heimische und ausländische Finanzierungsplattformen zugreifen. Zudem würden lokale Finanzierungsformen das Risiko durch Wechselkursschwankungen abschwächen.

Bislang hatten chinesische Unternehmen Ceinex genutzt, um Anleihen oder Indexfonds in Deutschland zu vertreiben. Mit Haier soll es nun die erste Aktiennotierung geben.

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