Ranking Das sind die besten Aktien der Welt

Boston Consulting hat aus 35.000 börsennotierten Firmen weltweit die Sieger ermittelt. Wir präsentieren die Top Ten der wichtigsten Branchen und zwölf Papiere, die jetzt kaufenswert sind.

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Die Top-Ten-Unternehmen der wichtigsten Branchen und zwölf Papiere, die jetzt kaufenswert sind. Quelle: Presse

Wenn jemand die ganz große Show beherrscht, dann Las Vegas: Zum vierten Jahrestag der Eröffnung des Sands Hotels strömen die Gäste in Frack oder Smoking in den Ballsaal, die Damen in weißen Roben, überreichlich mit Brillanten dekoriert. Die 100 Leuchter im Saal drohen von der Last der Kristalle zu Boden gerissen zu werden. Das Programm liest sich wie das Who-is-Who des Showbiz’: Frank Sinatra spielt mit Big Band, Jerry Lewis lockert das Bankett mit Witzen auf, unter den Gästen Jayne Mansfield und Marlene Dietrich.

Das war 1956. Schnell wurde das „Sands“ zur Legende und in den USA zum Inbegriff für Glücksspiel, Glamour, Größe. In den 1970ern geriet es zunehmend in Schieflage, ging 1988, fast pleite, an den Firmenjäger und Multimilliardär Kirk Kerkorian und musste 1996 schließen. Doch sein Name lebt weiter – in einem der weltweit erfolgreichsten Konzerne überhaupt: Las Vegas Sands betreibt noch immer Luxushotels und Casinos, inzwischen außer in den USA auch in boomenden asiatischen Spieler-Hochburgen wie Singapur und Macau, setzte 2013 13,8 Milliarden Dollar um, sechs Mal so viel wie noch 2006.

Die Gewinner und Verlierer am Aktienmarkt
GewinnerBorussia Dortmund: 22 Prozent Der einzige börsennotierte Fußballklub Deutschlands ist nicht nur sportlich erfolgreich, sondern auch wirtschaftlich. Im Juni ist die Aktie in den SDax aufgerückt, nicht zuletzt, weil sich der Börsenwert in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt hat. Quelle: dpa
RWE: 23 ProzentDie Aktie des deutschen Energieversorgers ist wieder im kommen, von dem starken Abwärtstrend um 60 Prozent zwischen Anfang 2010 und September 2013 ist fast nichts mehr zu spüren. Warum? Das Investment ist durch eine günstige Bewertung und eine gute Dividendenrendite wieder attraktiv. Allerdings ist es unklar, ob das auf Dauer so bleiben wird. Quelle: dpa
Fielmann: 25 ProzentDas Unternehmen ist der Marktführer im Bereich "Augenoptik": 578 Niederlassungen gab es 2012 in Deutschland und einen Absatzmarktanteil von 51 Prozent. Auch in Zukunft sieht es nicht schlecht für den Brillenhersteller aus - es werden nämlich immer mehr Brillen und Kontaktlinsen gebraucht. Das Geschäftsmodell ist sicher, die Dividendenrendite stark - alles gute Zeichen für Fielmann. Lediglich die Online-Versandhändler könnte die gute Bilanz vermiesen. Quelle: dpa
Xing: 27 Prozent Das Unternehmen ist seit 2006 an der Börse und seit September 2011 im TecDax notiert - es gibt nicht viele soziale Medien, die am deutschen Aktienmarkt gehandelt werden. Das Netzwerk für berufliche Kontakte hat eine relativ gute Bewertung. Quelle: dpa
Hornbach: 28 ProzentEs wird vermutet, dass die Baumarktkette ihren Geschäftsblick für das laufende Jahr noch anheben wird. Denn das Unternehmen ist gut unterwegs: Alleine im ersten Quartal 2014 konnte der Umsatz um 16 Prozent auf eine Milliarde Euro gesteigert werden. Quelle: dpa
Sixt: 32 ProzentMieten ist attraktiver als kaufen - davon profitiert das Unternehmen. Außerdem gibt es zwei weitere Punkte, warum Sixt so erfolgreich ist: Das internationale Geschäft wird wichtiger und der Limousinenservice "my Driver" soll das Wachstum antreiben. Quelle: dpa
Kuka: 33 ProzentIndustrietaugliche Roboter bescheren dem Unternehmen einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerber. Die hohe Bewertung wird auch durch Gerüchte um den Einstieg eines anderen Unternehmens angeheizt. Quelle: dpa

„Die Bank gewinnt immer“ – das weiß jeder Spieler, und mit den Spielbanken in den Casinos von Las Vegas Sands verdienen kräftig deren Aktionäre: 71,4 Prozent an Kursgewinnen und Dividenden allein in den vergangenen fünf Jahren – pro Jahr. Kaum ein Roulettespieler dürfte eine ähnliche Strähne vorweisen.

Exklusives Ranking

Damit schaffte es das solide Glücksspiel-Papier in die Spitzengruppe der besten Aktien weltweit. 35.000 Unternehmen umfasst der Index MSCI All Country World Investable. Seit 16 Jahren ermittelt ein internationales Team der Boston Consulting Group (BCG) daraus die jeweils 10 besten Unternehmen der Welt in jeder Branche – gemessen am Ertrag für Aktionäre.

Das Ergebnis des in dieser Woche weltweit veröffentlichten Reports stellt die WirtschaftsWoche vorab auf den folgenden Seiten vor. Wir erklären, wie die Ranglisten zustande kommen, welche Informationen Anleger, die auf fundamental solide Aktien Wert legen, aus ihnen ziehen können, und was die Daten über die aktuelle Lage an der Börse aussagen. Auf Basis der BCG-Analysen stellen wir zwölf besonders interessante Papiere vor.

Die BCG-Analysten interessiert nicht nur, welche Papiere Anlegern am meisten einbrachten; um Rückschlüsse auf das weitere Potenzial der Aktien ziehen zu können, wollen sie vor allem wissen, welche Faktoren für den Börsenerfolg von Aktiengesellschaften verantwortlich sind.

Sechs Aktien mit Aufhol-Potential

„Es gibt Erfolgsfaktoren an der Börse, die für alle Branchen, Regionen und Geschäftsmodelle gelten“, sagt Frank Plaschke, BCG-Partner in München und einer der Autoren der Studie. Um sie herauszufiltern, zerlegen die Berater den Börsenerfolg der Besten in Einzelteile. Sechs Werttreiber kristallisieren sich dabei heraus:

• Umsatzwachstum

• Ausweitung der Gewinnmarge (Anteil des Gewinns am Umsatz)

• Schuldenabbau

• Veränderung der Aktienanzahl

• Veränderung der Börsenbewertung

• Dividende.

Dahinter steht eine fundamentale Aktienphilosophie, so wie sie Star-Investor Warren Buffett beherzigt: Verdoppelt sich – bei sonst gleichen Bedingungen – der Umsatz eines Unternehmens, müsste es an der Börse auch doppelt so viel kosten; dasselbe gilt bei einer Verdoppelung der Gewinnmarge. In der Praxis aber hinken Aktien zeitweise ihrem fundamentalen Wert hinterher – oder sie enteilen ihm.

Nachhaltig erfolgreich

Die Daten des BCG-Ranking lassen erkennen, wie nachhaltig der Börsenerfolg einer Aktie ist, und wie wahrscheinlich daher die Fortsetzung ihres Höhenflugs. Nicht alle Wertreiber sind gleich stabil. Als nachhaltigster Treiber für die Aktienkurse hat sich Umsatzwachstum erwiesen: es zeugt bei Unternehmen, die Gewinn machen, zuallererst von einem funktionierenden Geschäftsmodell. Umsatzwachstum ist theoretisch endlos fortsetzbar, es lässt sich oft in Gewinn, Cash-Flow oder Dividenden transformieren; das gilt umgekehrt nicht für die anderen Wertreiber wie Schuldenabbau, Verringerung der Aktienzahl oder Steigern der Gewinnmarge, die per Definition endlich sind. Viel Wertsteigerung aus der Gewinnmarge kann darauf hindeuten, dass dieser Faktor schon ausgereizt ist, weil das Unternehmen Zulieferpreise und Löhne drückt oder mit Investitionen geizt.

Sechs Aktien mit Gewinnerqualitäten

Ein unsicherer Kantonist ist der Faktor „Ausweitung der Börsenbewertung“: Steigt er über Jahre schneller an als die anderen Werttreiber, so bedeutet das, dass die Aktie in eine Bewertungsblase hineinzuwachsen droht. „Anleger bezahlen bei diesen Unternehmen für den gleichen Gewinn und Umsatz an der Börse nun mehr, in der Hoffnung auf eine glänzende Zukunft“, erklärt Partner Plaschke. Mit anderen Worten: Sie akzeptierten ein immer höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV).

Langfristig, das zeigen die BCG-Studien, gibt es dann nur zwei Möglichkeiten: Entweder, das Unternehmen wächst in die hohe Erwartungshaltung der Anleger hinein, liefert also mehr Umsatz und Gewinn, oder es kommt zu Kursrückschlägen.

Ein Beispiel aus dem Dax verdeutlicht den Unterschied. Infineon bringt eine jährliche Rendite von 59 Prozent. Davon stammen sechs Prozentpunkte aus einer besseren Gewinnmarge, sieben aus Dividenden, 23 Punkte aus Schuldenabbau. Sieben Punkte machte die Ausgabe neuer Aktien im Gegenzug zunichte; zwei Punkte per anno kosteten die schwindenden Umsätze. Den Löwenanteil brachte die höhere Bewertung an der Börse: im Schnitt zahlten Anleger jedes Jahr 32 Prozentpunkte mehr für Infineons Umsatz und Gewinn. Macht in Summe 32 + 7 + 6+ 23 -2 -7 = 59 – durch Rundung können in Tabellen einzelne Abweichungen entstehen.

Bei BMW (34 Prozent Gesamtertrag pro Jahr) stammt nur ein Prozentpunkt aus der höheren Bewertung, 19 Punkte trug die bessere Gewinnmarge bei und acht das Umsatzwachstum. Laut BCG-Methodik sind bei BMW die Kursgewinne also gut durch fundamentale Treiber wie Gewinnwachstum unterfüttert, während Anleger bei Infineon bereits von einer steigenden Bewertung an der Börse profitierten.

Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln

Zwölf von 15 mit Gewinn

Auch die BCG-Analysen können keine Aktien mit Renditegarantie zutage fördern; aber das Risiko von Enttäuschungen wird minimiert. So konnten von den in WirtschaftsWoche 38/2012 auf Basis der BCG-Analysen empfohlenen 15 Papiere zwölf zulegen; einige haben sich verdoppelt, etwa Shire Pharma oder der US-Schuhhersteller Deckers Outdoor, nur drei enttäuschten. Ähnlich gut die Bilanz der vor drei Jahren empfohlenen Werte wie Apple (inklusive Dividenden 26 Prozent im Plus), Anheuser-Busch AmBev (19), Great Wall China (34) oder Novo Nordisk (27 Prozent seit Empfehlung).

Was bei einzelnen Aktien funktioniert, gilt erst recht für die Börse als Ganzes. So bekamen Anleger aus den BCG-Reports oft früh Hinweise auf Wendepunkte an den Börse. 2013 warnte BCG: „Gefahr droht aus den Schwellenländern (...). Inzwischen sind viele Schwellenländeraktien deutlich höher bewertet als ihre Branchen-Pendants aus westlichen Industrienationen“.

Die zwölf attraktivsten Aktien

Die Schwellenländerbörsen haben danach stark korrigiert. In der Frühphase des New-Economy-Crashs 2000 warnten die BCG-Analysten vor einer „durch die Bank (zu) hohen Erwartungshaltung weltweit“. 2004 hingegen konstatierten sie zu Recht, viele Aktien seien attraktiv bewertete. In den letzten zwei Jahren sind die Bewertungen wieder über ihren langjährigen Mittelwert gestiegen, wenn auch noch weit von ihren Hochs entfernt (siehe Grafik unten).

Haupttreiber der Hausse ist das billige Geld der Notenbanken ab Herbst 2008. „Dieses Geld ist vor allem in den USA bereitgestellt worden, von dort aber auch an die Börsen der Schwellenländer und zuletzt vermehrt nach Europa geflossen“, sagt BCG-Partner Hady Farag. Sehr viele Aktien haben deshalb gefährlich hohe Bewertungen erreicht. Bei Autozulieferern oder in der Medizintechnik findet sich keine Aktie mehr in den Bestenlisten, deren Wert dank Umsatz- und Gewinnwachstum stärker stieg als durch ein höheres KGV.

Die Sieger nach Branchen I

Doch es gibt sie noch: Aktien von Unternehmen mit überlegenem Geschäftsmodell , die vor allem dank Gewinn- und Umsatzwachstum gestiegen sind, denen Anleger aber noch keine aufgeblasene Bewertung zubilligen. Und Papiere, die der Börse in den vergangenen Jahren hinterherhinkten und nun zur Aufholjagd ansetzen; oft sind es Papiere aus eher schwierigen Branchen wie Medien oder Rohstoffe, die sich nur für risikobewusste Anleger eignen.

Die WirtschaftsWoche hat auf Basis der BCG-Analysen die zwölf attraktivsten Aktien ausgewählt.

Baidu - Internet/ China

Wie Google als Suchmaschine groß geworden (Baidu hat in China 71 Prozent Marktanteil bei der Websuche, baut sich Baidu ein ganzes Ökosystem an Produkten und Diensten um die Web-Suche herum: Kunden haben Zugang zu Sozialen Netzwerken, Routenplanern, Musik, Videos, Spielen und dezentralen Speicherdiensten (Cloud). Baidu will so sicherstellen, dass seine Seite erster Anlaufpunkt für chinesische Internetnutzer bleibt – im Rest der Welt liefern sich Google und Facebook ein Rennen um dieses Privileg. Dazu bedarf es interessanter Inhalte und einer auf das mobile Internet übertragbaren Technik. Beides hat Baidu. Ende 2013 stammten 20 Prozent der Umsätze aus den neuen Diensten, ihr Umsatzanteil wächst schnell.

Die Börsenbewertung der 500 größten US-Konzerne seit 1925. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Dabei hilft der Trend zum rein Internet-basierten Vertrieb von Musik und Film (via Stream). Marktforscher rechnen mit immensem Wachstum sowohl für Musik- als auch für Bild-Streaming in China; 2017 soll der Markt rund sieben bis acht Milliarden Dollar groß sein, doppelt so groß wie Ende 2014. Baidu könnte sich hier den Löwenanteil sichern.

Weiteres Plus ist die starke Position im mobile Web: auf fast jedem chinesischen Smartphone ist die Baidu-App installiert. Stationäre PC werden langfristig kaum noch eine Rolle spielen, das Internet überwiegend mit mobilen Geräten wie Smartphone und Tablet genutzt werden. Eine künftige mobile Einnahmequelle könnten Bezahl-Dienste sein, in die Baidu stark investiert. Von 2006 bis 2013 legte der Umsatz von umgerechnet 84 Millionen Euro auf 3,91 Milliarden zu, für 2014 rechnen Analysten mit 4,33 Milliarden. Der Gewinn pro Aktie stieg seit 2006 von 0,09 Euro auf 3,67 Euro. Börsenstar George Soros und Hedgefonds sind investiert.

Die Bank gewinnt immer

Las Vegas Sands - Touristik/ USA

Die Gruppe baut und betreibt Luxushotels und Spielcasinos. Neben den USA ist Las Vegas Sands in Singapur und in der südchinesischen Spieler-Hochburg Macau präsent. Das Geschäft zeichnet sich besonders durch stabile Cash-Flows und Gewinnmargen aus. Von 2009 bis 2013 stieg der Umsatz um 381 Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar, der Gewinn je Aktie sogar noch schneller: von 0,07 auf fast drei Dollar.

Die Sieger nach Branchen II

Wer hat, der kann geben: Binnen zwei Jahren hat Las Vegas Sands mehr als 5,5 Milliarden Dollar über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Anleger ausbezahlt. Ein neues Rückkaufprogramm über zwei Milliarden ist abgesegnet, und die Dividende (Rendite: knapp drei Prozent) dürfte eher üppiger fließen. Einen Schub könnte Japan bringen, wo die Regierung die die Legalisierung von Casinos prüft – klar: In Casinos gewinnen einige wenige Spieler viel Geld, die Bank gewinnt immer und der Staat gewinnt über Steuern mit.

Hannover Rück - Versicherungen/ Deutschland

An der Börse hagelt es für Rückversicherer nach Naturkatastrophen regelmäßig Kursverluste, weil Anleger glauben, auf diese kämen dadurch immense Kosten zu. Das stimmt zwar – kurzfristig. Aber langfristig können die Rückversicherer, etwa wegen der Häufung von Naturkatastrophen, höhere Prämien durchsetzen – die Erstversicherer wissen, dass sie wegen dichterer Besiedlung und Klimawandel mit immer mehr Schäden rechnen müssen.

Für die Rückversicherer ist das ein lukratives Geschäft, denn Prämien fließen auch, wenn es nicht kracht. In den letzten fünf Jahren stiegen die gebuchten Prämien um 11,4 Prozent. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer (50,2 Prozent gehören Erstversicherer Talanx) schrieb 2013 einen Netto-Rekordgewinn von 895 Millionen Euro, 37 Millionen Euro mehr als 2012, trotz des Jahrhunderthochwassers in Bayern. Als verlässlicher Dividendenzahler (Rendite: 5,0 Prozent) landet das Papier oft bei Versicherungen und Pensionsfonds.

Die zehn besten Aktien aus dem Dax

Sollten diese weiter aus Anleihen in Aktien umschichten, kann auch das die Aktie weiter treiben. Langfristig Schub bringen die Schwellenländer: Mit wachsendem Wohlstand haben die Menschen dort höhere Werte (Häuser, Auto), die sie schützen wollen, und oft auch erstmals das nötige Geld, um Versicherungen abzuschließen.

Ryman Healthcare - Pflege/ Neuseeland

Exklusive Seniorenheime und betreutes Wohnen sind lukrativ. Ryman baut Heime als komplette Dörfer – mit Kiosk, Kino, Pool, Geschäften und Arztpraxen wirken sie mehr wie Ferienanlagen denn wie Altenheime und sind bei betuchten Senioren beliebt. Eine weitblickende Geschäftsidee, die die Gründer bereits vor 30 Jahren hatten. Die Zahl der über 75-jährigen in Neuseeland wird in den kommenden 25 Jahren vier Mal so schnell wachsen wie bisher.

Ununterbrochenes Gewinnwachstum

Ryman betreibt 26 Senioren-Dörfer in Neuseeland mit insgesamt knapp 7.000 Plätzen; sechs weitere Grundstücke sind gekauft und werden erschlossen. Australien soll zusätzlich Schub bringen: Ryman betreibt ein erstes Dorf im Staat Victoria, wo der Anteil der relativ wohlhabenden älteren Bevölkerung höher ist als andernorts im Land. Ryman ist solide finanziert und zahlt jedes neue Dorf voll ab, statt die Hypotheken, wie viele Wettbewerber, ständig zu verlängern. Der Gewinn wächst seit 2001 ununterbrochen jedes Jahr um fünf Prozent oder mehr. Dies gelang in zehn Jahren nur fünf der 2.350 größten AGs weltweit. Aktionäre profitieren, die Dividende stieg seit 2002 von einem auf zwölf Cent.

Die Sieger nach Branchen III

Seadrill - Öl/ GB, Bermudas

Im Auftrag von Ölmultis bohrt Seadrill auf See nach Öl, unter anderem vor den Küsten Norwegens, Angolas, Brasiliens und Indonesiens. Das Unternehmen wurde 2005 vom norwegischen Reederei-Tycoon John Fredriksen gegründet und noch im selben Jahr an die Börse gebracht. Geführt wird Seadrill inzwischen von London aus; der Firmensitz ist auf den Bermudas. Seadrill zahlt – wie viele norwegische Ölbohrer – einen großen Teil der freien Cash-Flows an seine Aktionäre aus. Die Dividende pro Quartal stieg seit 2010 von 68 Cent auf einen Dollar je Aktie, sie trug laut BCG-Analyse üppige zehn Prozentpunkte zum jährlichen Gesamtertrag der Aktie (50 Prozent) bei. Nachdem der Ölpreis wegen der neuen Schiefergasförderung in den USA kaum noch stieg, könnte er wieder anziehen, getrieben durch politische Krisen und wieder erstarkender Nachfrage Chinas. Das wäre gut für Seadrill, die dann stärker ausgelastet wären und höhere Preise durchsetzen können. Risiko: Tiefseebohren ist technisches Neuland; Unfälle wie im Golf von Mexiko 2010 könnten der Aktie schaden.

Teck - Rohstoffe/ Kanada

Rohstoffwerte haben an der Börse nach dem jahrelangem Boom zuletzt schwer gelitten. Fallende Preise für so gut wie alle Rohstoffe haben selbst Schwergewichte wie Xstrata oder BHP Billiton in Mitleidenschaft gezogen. Die kanadische Teck bildete keine Ausnahme. Vor allem der Preisverfall von metallurgischer Kohle (zur Stahlerzeugung), die bei Teck 40 Prozent des Umsatzes ausmacht, hat sich negativ ausgewirkt. Die Aktie hat sich seit 2011 halbiert. Dabei konnte Teck die Umsätze relativ stabil halten (minus zehn Prozent) und schrieb in keinem Jahr rote Zahlen. Teck ist zudem kein reiner Kohleförderer wie Console oder Peabody, sondern auch ein großer Produzent von Zink und Kupfer.

Welche Rendite die Dax-Aktien liefern
Dividendenrendite sinktFast 9800 Punkte Mitte Januar: Über die vergangenen zwölf Monate ist der Dax zu neuer Höchstform aufgelaufen. Doch kaum eines der großen deutschen Unternehmen wird die Dividende je Aktie im gleichen Maß anheben, wie die Kurse angezogen sind. Nach Berechnungen der Commerzbank (Stichtag 20.1.2014) ist die Dividendenrendite, das Verhältnis von der Ausschüttung je Aktie zum Kurs, im Dax flächendeckend gesunken. Und mit K+S, Eon oder RWE liegen gerade solche Unternehmen vorn, deren Kurse sich weniger berauschend entwickelt haben. Die Dividende dagegen schwankt nicht so stark, sie kann gleich bleiben oder nur leicht zurückgehen. Quelle: dpa
Platz 1: Munich ReAktionäre des größten weltweiten Rückversicherers können sich freuen: Voraussichtlich wird kein anderer Dax-Konzern 2014 relativ zum Aktienkurs mehr ausschütten. Zum 20.1. errechnet die Commerzbank eine Dividendenrendite von 4,59 Prozent. Damit kommen Anteilseigner jedoch schlechter weg als noch vor einem Jahr. Damals betrug das Verhältnis von Dividende zu Kurs mehr als fünf Prozent. Grund: Munich Re könnte laut Studie mit 7,25 Euro nur 25 Cent mehr ausschütten als noch 2013. Das wäre ein geringer Anstieg angesichts satter Kursgewinne (+12 Prozent) im vergangenen Jahr. Quelle: dpa
Platz 2: EonDividendenrenditen von mehr als sieben Prozent wie im vergangenen Jahr kann auch der Energieversorger Eon seinen Aktionären nicht mehr liefern. Atomausstieg und Erneuerbares Energiegesetz (EEG) hat dem Versorger zugesetzt. Nach einem Gewinneinbruch von mehr als 50 Prozent, schaffte der Aktienkurs auf Jahressicht lediglich ein Plus von 1,76 Prozent. Laut Commerzbank könnte Eon daher die Dividende von 1,10 Euro auf 60 Cent kürzen. Dennoch bietet das Unternehmen Aktionären im Dax-Vergleich mit 4,39 Prozent Rendite noch den zweitgrößten Ertrag im Verhältnis zum Aktienkurs. Quelle: dpa
Platz 3: K+SWegen politischer Querelen zwischen Russland und Weißrussland hat der Aktienkurs des Düngemittel-Herstellers im vergangenen Jahr eine rasante Talfahrt durchgemacht. Als die beiden Großkonzerne Uralkali (Russland) und Belaruskali (Weißrussland) ihr Kartell beendeten und damit einen Preisverfall auf dem Markt für Düngemittel auslösten, riss es auch die K+S-Aktie nach unten. In den vergangenen zwölf Monaten büßten K+S-Papiere rund 33 Prozent ein. Die Dividende allerdings könnte weniger stark nachgeben: die Commerzbank rechnet mit Kürzungen von 40 Cent je Aktie – oder 28 Prozent. Dann würde die Dividendenrendite insgesamt nicht fallen, sondern im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht anziehen, von vier auf 4,07 Prozent. Quelle: dpa
Platz 4: Deutsche TelekomAktionäre der Deutschen Telekom können über 3,98 Prozent Dividendenrendite freuen, schätzt die Commerzbank. Das wäre das viertbeste Verhältnis zwischen Ausschüttung je Aktie und Kurs. Die meisten dürfte das dennoch enttäuschen: im Vorjahr konnten Anteilseigner noch 8,14 Prozent Dividendenrendite einstreichen. Grund für den starken Rückgang: Während die Telekom ihre Dividende je Aktie laut Commerzbank für 2014 von 70 auf 50 Cent sogar senken könnte, war der Aktienkurs binnen eines Jahres um 42,6 Prozent gestiegen. Quelle: dpa
Platz 5: AllianzAuch die Allianz hat mit geschätzten 3,95 Prozent eine niedrigere Dividendenrendite vorzuweisen als im vergangenen Jahr (4,29 Prozent). Trifft die Einschätzung zu, würde das Verhältnis zwischen Dividende und Aktienkurs etwa auf dem Stand von 2007 liegen. Der Aktienkurs des Versicherers ist um rund 19,5 Prozent gestiegen. Bei der absoluten Dividende erwarten die Analysten der Commerzbank einen Anstieg von 4,5 Euro auf 5,25 Euro je Aktie. Quelle: dpa
Platz 6: RWEMit RWE findet sich ein weiterer Versorger unter den Dax-Konzernen mit der höchsten Dividendenrendite. Sie soll für das Jahr 2013 bei 3,71 Prozent liegen und ist damit rund 2,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Wie Eon und EnBW hatte auch RWE mit der Energiewende und den daraus entstehenden Verlusten zu kämpfen. Die Commerzbank erwartet, dass der Versorger seinen Anlegern einen Euro pro Aktie statt zwei Euro wie im vergangenen Jahr zahlt. Der Kurs der RWE-Aktie hat im vergangenen Jahr rund 4,1 Prozent verloren. Quelle: dpa

Teck hat im Vergleich zur Konkurrenz günstige Produktionskosten, vor allem bei Zink. Sollten die Rohstoffpreise anziehen, stiege der Gewinn schneller als bei Wettbewerbern, die Aktie bietet einen Hebel auf steigende Metallpreise. Je länger die Niedrigpreisphase anhält, desto mehr Minen werden schwächere Konkurrenten außerdem stilllegen müssen; Teck könnte dadurch Marktanteile gewinnen.

Dass die Metallpreise unten bleiben, ist unwahrscheinlich. Schließlich dürfte nach Überwinden der aktuellen Schwäche der Schwellenländer, die vor allem vom Abfluss westlichen Kapitals initiiert ist, der Trend zur Urbanisierung und damit der Bauboom weitergehen. Die Investmentbank Macquarie schätzt, dass es 12 bis 18 Monate dauern wird, bis Überkapazitäten abgebaut sind. So lange sollten interessierte Anleger aber nicht warten; Turn-Around-Aktien wie Teck drehen in der Regel vorher.

Rekordhohe Gewinnmargen

Hengan - Hygieneartikel/ China

Das chinesische Unternehmen produziert Windeln, Taschentücher, Damenbinden und Haushaltspapier. 1985 gegründet, traf Hengan auf einen fast unbearbeiteten Markt in dem Riesenreich, das sich gerade auf dem Sprung in eine neue Entwicklungsstufe befand. Diesen Vorsprung nutzte Hengan und installierte sich als Marktführer für eine neue Nachfrage-Kategorie.

Die Sieger nach Branchen IV

Größter Trumpf der Chinesen ist ihre für die Branche rekordhohe Gewinnmarge von 44 Cent Bruttogewinn pro Dollar Umsatz. Hengan verlagert konsequent Teile der Produktion in den Westen, wo die Löhne deutlich niedriger sind als an der Küste. Das Warenportfolio steht ständig auf dem Prüfstand; Produkte, deren Gewinnchancen sich nachhaltig eintrüben, werden gestrichen. Der Umsatz stieg in acht Jahren von umgerechnet 422 Millionen Euro auf 2,06 Milliarden (2013). Ein Fünftel des Börsenwerts von umgerechnet 9,6 Milliarden Euro ist durch Cash abgedeckt.

Risiko: Steigende Löhne und Rohstoffpreise könnten die Rekord-Margen gefährden. Die Aktie lief, wie fast alle in China, zuletzt schlecht. Für geduldige Investoren schafft das eine Einstiegsgelegenheit: Mit wachsender Mittelschicht und zunehmender Verstädterung wird Chinas Bevölkerung mehr Hygieneartikel nachfragen.

Catamaran - Gesundheit/ USA

Das Geschäftsmodell ist erklärungsbedürftig: Catamaran ist ein Pharmacy Benefit Manager (PBM). Diese Gesundheitsdienstleister fungieren in den USA, wo es noch immer keine Krankenkasse für alle gibt, als Bindeglied zwischen Patienten, Ärzten, Apotheken und Pharmaindustrie. Für Unternehmen bündeln sie die Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Medikamenten durch deren Mitarbeiter und handeln Preisvorteile aus. Mehr als 210 Millionen Amerikaner sind PBM-Kunden.

Catamaran kümmert sich auch um die Abrechnung von Rezepten und um Logistik für Medikamente und hat dafür Software kreiert; die IT-Plattform der Chicagoer gilt als die technisch beste im Markt. Laut US-Magazin Forbes ist Catamaran eines der am schnellsten wachsenden US-Unternehmen und mit 15 Milliarden Dollar Umsatz der viertgrößte PBM der USA.

Die verlässlichsten Dividendenaktien
15. Platz: Axel SpringerBranche: MedienAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 7Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 15,7 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 3,8 ProzentAusschüttungsquote (im Median der letzten fünf Jahre): 60,3 ProzentQuelle: FactSet, DZ BANK, Reuters Quelle: dpa
414. Platz: Generali DeutschlandBranche: VersicherungAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 7 Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 11,5 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 4,6 ProzentAusschüttungsquote (im Median der letzten fünf Jahre): 58,2 Prozent Quelle: dpa
13. Platz: GrenkeleasingBranche: LeasingAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 8,1 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 1,3 ProzentAusschüttungsquote (im Median der letzten fünf Jahre): 26,5 Prozent Quelle: AP
12. Platz: HenkelBranche: KonsumgüterAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 10,0 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 1,6 ProzentAusschüttungsquote (im Median der letzten fünf Jahre): 25,9 Prozent Quelle: dpa
11. Platz: SAP Branche: SoftwareAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 12,9 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 1,8 ProzentAusschüttungsquote (Median der letzten fünf Jahre): 30,3 Prozent Quelle: AP
10. Platz: Software AGBranche: SoftwareAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 6,1 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 1,9 ProzentAusschüttungsquote (Median der letzten fünf Jahre): 22,4 Prozent Quelle: dpa
9. Platz: OHB SystemBranche: RaumfahrtAnzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 13,9 ProzentDividendenrendite 2014 (geschätzt): 2,9 ProzentAusschüttungsquote (Median der letzten fünf Jahre): 38,0 Prozent Quelle: dapd

Die Aktie geriet zuletzt ins Hintertreffen. Grund waren Bedenken, Catamaran könne das Wachstumstempo der letzten Jahre nicht halten, weil die Republikaner Präsident Obamas Gesundheitsreform torpedieren, von der Catamaran profitiert. Die Nachfrage nach Medikamenten aber steigt in einer alternden Gesellschaft auch unabhängig von der Gesundheitspolitik. Catamaran kann zudem seit Jahren Marktanteile gewinnen. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Umsatz um 154 Prozent. Für 2014 hat das Management stolze 20 bis 21 Milliarden Umsatz und bis zu 2,19 Dollar Gewinn je Aktie (2013: 2,00 Dollar) versprochen. Das Unternehmen ist solide finanziert (Eigenkapitalquote: 64 Prozent).

Schwierige Branchen, aber erfolgreiche Aktien

Gannett - Medien/ USA

Auch schwierige Branchen können erfolgreiche Aktien hervorbringen. Verlage ächzen unter dem digitalen Wandel. Vor allem Anzeigenerlöse mit Papierprodukten gehen zurück; aber auch Radio und TV sind mittelfristig durch Web-Streaming in Gefahr, in die Google oder Netflix drängen. Gannett sah seine Umsätze zwischen 2000 und 2008 um 36 Prozent schwinden. Auch die Gannett-Manager wurden getrieben vom Internet, das nach schneller (und meist kostenloser) Veröffentlichung der Artikel verlangte, aber selbst noch nicht genügend Werbe-Umsatz beisteuerte, um wenigstens die Kosten zu decken.

10 Tipps für Börseneinsteiger

2012 riss das Management das Ruder herum: Alle Gannett-Zeitungen zogen eine Paywall auf ihren Internet-Präsenzen ein; heißt: umsonst liest im Netz niemand mehr. Das kostete Reichweite, stabilisierte aber die Print-Umsätze. Zudem kaufte Gannett originär digitale Formate, etwa Amerikas größte Internet-Jobbörse, und 23 weitere Regional-TV-Sender zu den eigenen 23 hinzu. Das Lizenzgeschäft mit Kabel-, Internet- und Satelliten-TV-Sendern dürfte 2014 zusammen mit TV-Werbung die Hälfte des operativen Gewinns (von 1,5 Milliarden Dollar) bringen.

Mit einem geschätzten KGV von 11,8 für die Gewinne der nächsten zwölf Monate ist Gannett eine der billigsten US-Aktien. Der US-Wahlkampf sollte in den kommenden zwei Jahren üppige Werbeerlöse bringen. Gannett steigerte seine liquiden Mittel seit 2006 um 400 Prozent, zahlt 150 Prozent mehr Dividende. Die aktionärsfreundliche Politik will das Management fortsetzen.

TATA Motors - Auto/ Indien

Zum Konzern (Umsatz 2013: 27 Milliarden Euro) gehören die britischen Marken Jaguar und Landrover – weltweite Verkaufsschlager. 2013 konnten die Briten ihren Gewinn gegenüber 2012 verdoppeln. In wichtigen Luxus-Märkten wie China gewinnen sie Marktanteile hinzu. Seit Tata die beiden Marken Ford abkaufte, wuchs deren Umsatz um 40 Prozent pro Jahr, ihr Anteil an Tatas gesamtem Modellabsatz stieg auf ein Drittel, 85 Prozent des Umsatzes und (zuletzt) 100 Prozent des Gewinns.

Weniger gut laufen die Nutzfahrzeuge und Billig-Pkw, die Tata für den heimischen Markt produziert. Indiens Wirtschaft lahmt. Dazu bremst die im Vergleich zu China oder Brasilien noch immer mangelhafte Infrastruktur auf dem Subkontinent den Autoabsatz. Besserung ist in Sicht; laut neusten Daten könnte Indiens Wirtschaft 2014 um 5,4 bis 5,9 Prozent wachsen. Nach zweistelligen Raten 2002 bis 2009 war die Rate zuletzt unter fünf Prozent gefallen.

Welche Aktien Analysten hassen
MAN Die MAN-Aktie sei in der Vergangenheit gut gelaufen, jetzt sei ein guter Zeitpunkt zum Verkauf, rät unter anderem Frank Schwope von der Nord LB. Vor allem die Geschäftszahlen der MAN hätten den Analysten wenig überzeugt. Der Experte erwartet, dass die weitere Entwicklung des Konzerns vom Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und dem Abfindungsangebot des Volkswagen-Konzerns dominiert werden wird. Der Aktienanalyst der Nord LB geht von einer engeren Zusammenarbeit zwischen MAN und Scania aus. VW hält zusammen mit MAN gut 60 Prozent des Kapitals und knapp 90 Prozent der Stimmrechte von Scania. Barclays Capital betonte in seiner Analyse, dass bei der MAN-Aktie die Fundamentaldaten oder die Geschäftsperspektiven kaum noch eine Rolle spielten – angesichts der Übernahme durch Volkswagen.Kurs: 92,3 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 9,2 ProzentISIN: DE0005937007Die folgende Auflistung zeigt die zehn niedrigsten durchschnittlichen Anlageempfehlungen für Aktien im Stoxx Europe 600 dar. Eine 5 ist die höchste Empfehlung, eine 1 bedeutet die niedrigste Empfehlung.Quelle: Bloomberg Quelle: dpa
Ocado Ein Marktführer, der hierzulande kaum bekannt ist. Ocado ist ein Online Supermarkt und der größte online Lebensmittelhändler der Welt. Das relativ junge Unternehmen ist erst seit 2010 an der Londoner Börse notiert. Nach einer erstaunlichen Rally im vergangenen Jahr gehen Analysten davon aus, dass die Aktie ihren Zenit bereits überschritten hat und raten zum Verkauf.Kurs: 366,52 PenceDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 144 ProzentISIN: GB00B3MBS747 Quelle: dapd
Elisa OyjDer finnische Telekommunikationskonzern Elisa Oyj kooperiert mit Vodafone und ist hierzulande kaum bekannt. Das Deutschlandgeschäft lief unter dem Namen Radiolinja, wurde aber vom Finanzinvestor Apax aufgekauft. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Aktie rund 95 Prozent gestiegen.Kurs: 19,05 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 31 ProzentISIN: FI0009007884 Quelle: dpa
BankinterEin Trader der Bankinter analysiert Zahlen bei einer Anleiheauktion spanischer Aktien. Die spanische Bankinter ist eine Universalbank mit Sitz in Madrid. Die Mehrheit der von Bloomberg ausgewerteten Analysten raten zum Verkauf und bewerten die Aktie durchschnittlich mit einer 2. Eine 1 wäre die niedrigste Empfehlung.Kurs: 5,63 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 133 ProzentISIN: ES0113679I37 Quelle: REUTERS
RWERWE-Chef Peter Terium wird bei der Hauptversammlung des Energieriesen an Mittwoch (16.4.2014) den Aktionären die ersten Milliardenverluste seit dem Krieg erklären müssen. Analysten sehen eher eine finstere Zukunft für den Versorger.„RWE zählt zu meinen am wenigsten bevorzugten Werten“, schrieb Analyst Ingo Becker von Kepler Equities in seiner Branchenstudie. Der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea sei kein großer Befreiungsschlag für das Unternehmen, stellte Analysehaus Independent Research in seiner Studie fest. Zudem sei das Branchenumfeld von RWE weiter sehr herausfordernd.Kurs: 28,64 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 6,05 ProzentISIN: DE0007037129 Quelle: dpa
Südzucker19 Prozent an einem Tag. So viel verlor die Südzucker-Aktie, nachdem das Unternehmen seine Bilanz Anfang April vorgelegt hatte. Das operative Ergebnis sei im Geschäftsjahr 2013/14 um fast ein Drittel gefallen. Im laufenden Geschäftsjahr, das am 1. März begonnen hat, werde der operative Konzerngewinn um mehr als zwei Drittel schrumpfen. Ungeachtet der jüngsten Kurseinbußen sieht unter anderem Jeff Stent von der BNP Paribas erhebliche Gefahren für die Aktie. Er senkte sein Kursziel drastisch von 12 auf 7 Euro.Kurs: 15,46 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 52,8 ProzentISIN: DE0007297004 Quelle: dapd
Polyus Gold InternationalRusslands größtes Bergbauunternehmen Polyus Gold ist an der Londoner Börse als Limited gelistet. Nun erwägt der Minenriese allerdings einen Rückzug aus England, wie die Zeitung Kommersant berichtete. Das Unternehmen möchte sein Vermögen „nach Hause“ bringen und es vor den Sanktionen des Westens retten. Eine offizielle Stellungnahme von Seiten Polyus Gold gab es noch nicht. Der russische Minister Igor Shuvalov hatte russischen Unternehmen empfohlen sich an der Moskauer Börse listen zu lassen und ausländische Börsen zu verlassen, um möglichen Sanktionen wegen der Krim-Krise zu entgehen. Mehr als zehn der führenden russischen Unternehmen sind im Ausland notiert. Polyus Gold musste 2013 einen herben Rückschlag hinnehmen: Der Gewinn ging von 965 Millionen Dollar auf 143 Millionen Dollar zurück. Schuld waren vor allem Abschreibungen in Höhe von 472 Millionen Dollar und dem Rückgang des Goldpreises.Kurs: 193,25 PenceDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 7,43 ProzentISIN: JE00B5WLXH36 Quelle: REUTERS

Die Aktie ist dank der Anlegerflucht aus den Schwellenländern günstig. Der Umsatz hat sich seit 2006 verfünffacht, an der Börse wurde Tata zuletzt aber immer geringer geschätzt: Laut BCG verloren Aktionäre wegen der schwindenden Bewertung in den letzten fünf Jahren jährlich 70 Prozentpunkte der Gesamtrendite. Unter dem Strich stand aber immer noch eine Rendite von 66 Prozent pro Jahr– Umsatzwachstum, Gewinnmarge und Schuldenabbau konnten den Bewertungsrückgang überkompensieren. Tata dürfte weiter wachsen. Es plant einen günstigen „Mini-Jaguar“ für den Massen-Premium-Markt, der von Audi, BMW und Daimler dominiert wird, und ab 2016 ein neues Werk in China, das die Produktions- und Lieferkosten für den wichtigen Markt senken wird.

"Think globally, act locally"

Anheuser Busch-InBev - Getränke/ Brasilien, USA

Neben Öl befördert Williams in seinem Pipelinenetz in den USA und Kanada zunehmend Erdgas, das dank des Schiefergasbooms in großen Mengen gefördert wird. Als Master Limit Partnership (MLP) profitiert Williams Partners vom US-Steuerrecht, es muss auf Unternehmensebene keine Steuern zahlen. Damit will der US-Gesetzgeber Investitionen in das kapitalintensive Geschäft erleichtern. Um sich als MLP zu qualifizieren, muss ein Unternehmen 90 Prozent seiner Einnahmen aus dem für förderungswürdig erachteten Geschäft erzielen. Die Muttergesellschaft von Williams Partners, Williams, gliederte 2005 ihr Pipelinenetz als MLP aus. Aktionäre profitieren so von einer üppigen Dividende (Rendite aktuell: 6,8 Prozent); in den vergangenen Jahren hat Williams immer einen Großteil seiner freien Cash Flows ausgeschüttet. Wenn der neue Schiefergas- und Ölboom in Nordamerika anhält, wird auch weiterhin viel Energie durch William’s Pipelines und damit Cash-Flow fließen, der in Dividenden umgemünzt wird.

Wie man an der Börse die besten Chancen hat

400 Millionen Hektoliter Bierabsatz pro Jahr, 200 Marken, 43 Milliarden Dollar Umsatz und ein globaler Marktanteil von 20 Prozent machen AB-InBev zum zweitgrößten Getränkekonzern nach Coca-Cola. Bei der Fußball-WM durfte nur AB InBev in Stadien Bier ausschenken – der Konzern ist in Brasilien mit der Marke Brahma Marktführer. Zum Portfolio gehören 200 Marken, etwa Budweiser (USA), Corona, Becks, Franziskaner und Löwenbräu. Hauptmarkt sind nach wie vor die USA, doch in den Schwellenländern wächst AB-InBev stark, in China etwa stieg der Umsatz zuletzt um rund zehn und der Rohgewinn (Ebitda) um 20 bis 30 Prozent pro Jahr.

In der Branche ist AB-InBev für Marketinggeschick bekannt. „Think globally, act locally“ ist mehr als eine Phrase: kaum ein global agierender Konzern beherrscht das Bedienen lokaler Vorlieben von Russland über China bis Kolumbien besser .

Bei Mitarbeitern gefürchtet ist die Kostendisziplin: Seit 2009 hat der Konzern den freien Cash Flow von 10,3 auf 13,9 Milliarden Dollar pro Jahr gesteigert. Nach einer zwischenzeitlichen Kürzung 2008 (um Schulden schneller zu tilgen) stieg die Dividende pro Aktie seit 2009 von 0,38 Euro auf 2,05 Euro, die Ausschüttungsquote (Dividende vom Nettogewinn) von 21 auf 58 Prozent, die Rendite liegt bei 4,4 Prozent.

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