Ranking der besten Online-Broker Das optimale Depot für jeden Anleger

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Wie groß die Preisunterschiede sein können, zeigt ein Blick auf die Ordergebühr an der Börse: Ein Gelegenheitstrader zahlt bei Degiro 2,80 Euro für eine Aktienorder über 10.000 Euro. Kein Anbieter im Ranking ist billiger. Im Durchschnitt kommen alle anderen untersuchten Broker der Studie bei dieser Ordergröße auf 20,66 Euro Gebühr. Der Sparkassen Broker (SBroker) verlangt mit gut 31 Euro am meisten, mehr als das Zehnfache der Degiro-Gebühr.

Im Kundenvotum schnitt wiederum Onvista am besten ab – und sammelte so die meisten Bonuspunkte. Einzig beim Kundenservice schaffte Onvista es mit seiner ordentlichen Bewertung nur ins Mittelfeld.

Für Anleger mit Aktienfokus bietet Comdirect das beste Angebot im Test, knapp vor Banx Broker. Anleger erhalten kostenlos Zugang zu Echtzeitkursen und -charts, Einblick in das Xetra-Orderbuch und können Aktiensparpläne anlegen. Das ist bei der Postbank als letztplatziertem Anbieter in dieser Kategorie nicht möglich.

Privatanleger benötigen für Wertpapiergeschäfte ein Depotkonto. Das exklusive Ranking der WirtschaftsWoche zeigt die besten Onlinebroker für alle Anlageklassen - hier mit allen Tabellen zu den Bewertungen.
von Sebastian Kirsch

Der Test zeigt: Anleger sollten bei der Wahl des passenden Anbieters auch darauf achten, was sie wirklich nutzen wollen. Zu unterschiedlich sind die Leistungen der einzelnen Anbieter in den verschiedenen Anlageklassen.

So schneidet der Anbieter Degiro im Ranking zwar nur mit der Gesamtnote „befriedigend“ ab, weil das Wertpapierangebot im Vergleich zu anderen Brokern eingeschränkt ist: Anleger können über Degiro rund 20.000 Aktien handeln, nur an den zwei deutschen Handelsplätzen Xetra und Börse Frankfurt. Doch für alle, denen das völlig reicht, punktet Degiro mit extrem niedrigen Gebühren.

So verdienen Sie Geld an der Börse
Börsenneulinge, die einen Teil ihres Geldes in Aktien, Fonds und ETFs investieren wollen, um ihr Erspartes zu vermehren, brauchen zunächst ein Depot. Wie das funktioniert und was es kostet, erklären wir in wenigen Schritten. Grundlage dafür ist eine Übersicht der Frankfurter Börse gewesen. Quelle: getty images
Um an der Börse mitmachen zu können, müssen Sie ein Depot bei einer klassischen Bank oder einem Discountbroker eröffnen. Dabei können Leistungen, Konditionen und Gebühren sehr unterschiedlich sein – je nachdem, wie Sie das Depot nutzen möchten. Daher lohnt sich vorab ein genauer Vergleich der Angebote. Quelle: getty images
Zur Orientierung finden sich im Netz etliche Broker-Vergleiche. Häufig sind Depots bei klassischen Banken teurer als bei Discountbrokern; was unter anderem daran liegt, dass Letztere keine Beratung anbieten und auch keine Filialen haben. Angebracht kann eine Bankberatung aber durchaus sein, wenn Sie eine hohe Summe über mehrere Jahre anlegen wollen. Achten Sie bei kostenlosen Depots aber genau aufs Kleingedruckte: die Verwaltungsgebühren sind häufig nur dann günstig, wenn auch regelmäßig gehandelt wird. Andernfalls können zusätzliche Kosten anfallen. Quelle: getty images
Keine Panik, geht alles ganz einfach. Wenn Sie ein Depot bei einem Online-Broker eröffnet und alle Daten im Anmeldeformular ausgefüllt haben, müssen Sie sich danach mit Ihrem Personalausweis über eine Postfiliale identifizieren. Sonst könnte sich ja jemand anderes einfach in Ihrem Namen anmelden. Hat der Postbeamte ihre Identität geprüft und ihr ausgedrucktes Anmelde-Formular unterschrieben, senden Sie die Unterlagen per Post zur Depotbank Ihrer Wahl. Die Zugangsdaten für Ihr eigenes Online-Depot liegen dann nach ein paar Tagen in Ihrem Briefkasten. Quelle: getty images
Bei der Depot-Eröffnung werden Sie auch nach Ihrer Börsenerfahrung gefragt; das ist gesetzlich vorgeschrieben und im Wertpapierhandelsgesetzt verankert. Schließlich ist der Handel mit Wertpapieren immer mit Risiken verbunden, über die Sie aufgeklärt werden müssen. Die Depotbank überträgt durch dieses Prozedere die Haftung auf ihre Kunden. Es gibt auch Broker, die bei jeder Transaktion noch mal gesondert auf ein mögliches Risiko hinweisen. Quelle: getty images
Für Börsenneulinge, die über einen längeren Zeitraum in einer Anlage investiert bleiben wollen, kann sich ein Aktienfonds anbieten, bei dem sogenannte Fondsmanager die konkrete Auswahl der Aktien übernehmen – dafür aber auch für ihre Leistungen eine Gebühr berechnen. Umgehen lässt sich das, wenn man in Indexfonds (ETFs) investiert, die einzelne Aktienindizes abbilden und deren Kursentwicklung unmittelbar folgen. Eine einzelne Aktie bietet sich dann an, wenn sie sich „ein Stück von Unternehmen x“ kaufen möchten. Dann sind Sie als Aktionär an dem Unternehmen beteiligt, werden zu den Hauptversammlungen eingeladen und Jahr für Jahr mit einer Dividende am Konzerngewinn beteiligt. Quelle: getty images
Die sogenannten Order-Kosten können von Bank zu Bank und von Broker zu Broker stark schwanken. Überlegen Sie also gut, wie oft Sie handeln wollen und wie groß die Aufträge jeweils sind – gerade bei kleinen Auftragsgrößen können Mindestgebühren schnell zu Buche schlagen. Auch hier bieten die Broker-Vergleiche im Netz eine gute Übersicht, welcher Anbieter für welche Situationen der Günstigste ist. Quelle: getty images

Wer nur selten handelt oder kleine Beträge anlegen will, muss aufpassen. Während die Depots der meisten getesteten Broker kostenlos sind, verlangt ein Drittel von Kunden eine Gebühr, sofern sie etwa bestimmte Vorgaben wie eine Mindestanzahl an Aufträgen je Quartal oder eine Mindestsumme auf ihrem Konto unterschreiten. Mit 4,71 Euro im Quartal ist die Gebühr für Postbankkunden noch relativ günstig, 1822direkt verlangt 2,50 Euro monatlich.

Und wer als Selbstentscheider doch einmal Hilfe benötigt, bekommt die am Telefon nur bei Captrader und dem SBroker über eine kostenlose 0800-Telefonnummer. Alternativ bietet knapp die Hälfte der Broker Hilfe über einen Live-Chat. In unserem Test dauerte die Beantwortung von Fragen dort durchschnittlich zwei Minuten.

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