Wie groß die Preisunterschiede sein können, zeigt ein Blick auf die Ordergebühr an der Börse: Ein Gelegenheitstrader zahlt bei Degiro 2,80 Euro für eine Aktienorder über 10.000 Euro. Kein Anbieter im Ranking ist billiger. Im Durchschnitt kommen alle anderen untersuchten Broker der Studie bei dieser Ordergröße auf 20,66 Euro Gebühr. Der Sparkassen Broker (SBroker) verlangt mit gut 31 Euro am meisten, mehr als das Zehnfache der Degiro-Gebühr.
Im Kundenvotum schnitt wiederum Onvista am besten ab – und sammelte so die meisten Bonuspunkte. Einzig beim Kundenservice schaffte Onvista es mit seiner ordentlichen Bewertung nur ins Mittelfeld.
Für Anleger mit Aktienfokus bietet Comdirect das beste Angebot im Test, knapp vor Banx Broker. Anleger erhalten kostenlos Zugang zu Echtzeitkursen und -charts, Einblick in das Xetra-Orderbuch und können Aktiensparpläne anlegen. Das ist bei der Postbank als letztplatziertem Anbieter in dieser Kategorie nicht möglich.
Der Test zeigt: Anleger sollten bei der Wahl des passenden Anbieters auch darauf achten, was sie wirklich nutzen wollen. Zu unterschiedlich sind die Leistungen der einzelnen Anbieter in den verschiedenen Anlageklassen.
So schneidet der Anbieter Degiro im Ranking zwar nur mit der Gesamtnote „befriedigend“ ab, weil das Wertpapierangebot im Vergleich zu anderen Brokern eingeschränkt ist: Anleger können über Degiro rund 20.000 Aktien handeln, nur an den zwei deutschen Handelsplätzen Xetra und Börse Frankfurt. Doch für alle, denen das völlig reicht, punktet Degiro mit extrem niedrigen Gebühren.
Wer nur selten handelt oder kleine Beträge anlegen will, muss aufpassen. Während die Depots der meisten getesteten Broker kostenlos sind, verlangt ein Drittel von Kunden eine Gebühr, sofern sie etwa bestimmte Vorgaben wie eine Mindestanzahl an Aufträgen je Quartal oder eine Mindestsumme auf ihrem Konto unterschreiten. Mit 4,71 Euro im Quartal ist die Gebühr für Postbankkunden noch relativ günstig, 1822direkt verlangt 2,50 Euro monatlich.
Und wer als Selbstentscheider doch einmal Hilfe benötigt, bekommt die am Telefon nur bei Captrader und dem SBroker über eine kostenlose 0800-Telefonnummer. Alternativ bietet knapp die Hälfte der Broker Hilfe über einen Live-Chat. In unserem Test dauerte die Beantwortung von Fragen dort durchschnittlich zwei Minuten.