Ranking der besten Online-Broker Das optimale Depot für jeden Anleger

Unser exklusives Ranking der besten Onlinebroker zeigt, wo Anleger das passende Depot für ihre Wertpapiere finden, was es kostet und was es kann.

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Die besten Online-Broker 2016. Quelle: Getty Images

Deutschlands Anleger sind ein gespaltenes Volk. Einerseits lassen sich nur wenige trotz der Renditeversprechen von Aktien oder Anleihen vom sicheren Sparbuch weglocken. Doch diejenigen, die sich mehr trauen, investieren besonders häufig auf eigene Faust. Studien zeigen: Deutsche Anleger informieren sich selbst, wenn es darum geht, die Unternehmen auszuwählen, in die sie investieren. Nur etwa ein Sechstel der Deutschen vertraut bei ihren Investitionen auf einen Berater.

Umso wichtiger, dass ihnen ihr Depot nicht nur Zugang zu möglichst vielen Märkten bietet, sondern auch umfassende und verständliche Informationen bereitstellt, um die Wertpapiere einschätzen zu können.

Das Deutsche Kundeninstitut hat deshalb im Auftrag der WirtschaftsWoche unter 15 Anbietern den besten Onlinebroker identifiziert. Das Ranking bietet nicht nur Neukunden eine wertvolle Entscheidungshilfe. Auch erfahrene Anleger sollten die Konditionen ihrer Depotbank vergleichen.

Einmal investiert, muss das Depot nicht bis in alle Ewigkeit vom gleichen Anbieter verwaltet werden. Portfolios lassen sich – wie Spargelder auf dem Tagesgeldkonto – zu anderen Anbietern übertragen. Einige locken neue Depotkunden gar mit Vorteilen an anderer Stelle, etwa mit Zinsboni aufs Tagesgeld.

Das Ranking unter Deutschlands größten Anbietern und einigen Spezialisten soll vor allem die Bedürfnisse von Langfristanlegern abdecken, die breit gestreut investieren. Dafür wurden zwei Musterfälle betrachtet: ein Gelegenheitsanleger, der fünf Aufträge im Quartal ausführt, und ein Anleger, der mit 40 Aufträgen im Monat deutlich häufiger handelt. Aus Teilwertungen für die vier Kategorien Aktien, ETFs/Fonds, Anleihen und Zertifikate wurde am Schluss eine Gesamtwertung errechnet.

Ausschlaggebend im Ranking war das Angebot an handelbaren Wertpapieren: Wie viele Aktien, Anleihen, aktive Fonds und ETF-Indexfonds bietet der Broker? Wie viele Zertifikate? Zusätzlich wurde bewertet, wie Kunden mit Sparplänen regelmäßig investieren können. Die Wertung im Bereich Angebot machte 40 Prozent der Gesamtnote aus.

Mit ebenfalls 40 Prozent flossen die Konditionen ein: Müssen Kunden Depotgebühren zahlen? Wie hoch ist der Zuschlag, wenn sie per Telefon ordern? Was kostet der Handel an ausländischen Börsen? Und wie hoch sind die Gebühren, wenn Aufträge in mehreren Teilen ausgeführt werden müssen (Teilausführung)? Auch Rabatte für Vieltrader flossen mit in das Ranking ein.

Als dritter Faktor bestimmte der Kundenservice zu 20 Prozent die Gesamtwertung: Wie schnell und ausführlich erhalten Kunden Infos an der Telefonhotline? Können sie per E-Mail Hilfe anfragen? Und welche Informationen oder Wertpapierseminare erhalten sie auf der Website des Anbieters?

So haben wir getestet

In einer Kundenbefragung konnten die Anbieter Bonuspunkte sammeln. So sollte sichergestellt werden, dass ein als gut bewertetes Angebot auch im Praxistest überzeugt.

Onvista hat mit einem Fünf-Euro-Festpreis-Angebot in vielen Kategorien unseres Tests gewonnen. In diesem Depot kostet jede Order nur fünf Euro, und es fallen keine zusätzlichen Gebühren bei Teilausführung an. Der EU-Auslandshandel mit 25 Euro für eine Order ist bei Onvista ebenfalls vergleichsweise günstig. DKB und Targobank langen hier mit über 70 Euro richtig zu. Den Spitzenplatz schaffte Onvista so in den drei Teilwertungen ETFs und Fonds, Anleihen und Zertifikate. So können Kunden zum Beispiel 9500 Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen. Anleger können an allen im Test berücksichtigten sechs deutschen Börsenplätzen handeln und Fonds- und ETF-Sparpläne anlegen. Zum Vergleich: Comdirect bietet mit 26.000 Fonds zwar eine deutlich größere Auswahl, aber nur ein Sechstel davon ohne Ausgabeaufschlag.

Anbieter gemäß der Nutzung auswählen

Wie groß die Preisunterschiede sein können, zeigt ein Blick auf die Ordergebühr an der Börse: Ein Gelegenheitstrader zahlt bei Degiro 2,80 Euro für eine Aktienorder über 10.000 Euro. Kein Anbieter im Ranking ist billiger. Im Durchschnitt kommen alle anderen untersuchten Broker der Studie bei dieser Ordergröße auf 20,66 Euro Gebühr. Der Sparkassen Broker (SBroker) verlangt mit gut 31 Euro am meisten, mehr als das Zehnfache der Degiro-Gebühr.

Im Kundenvotum schnitt wiederum Onvista am besten ab – und sammelte so die meisten Bonuspunkte. Einzig beim Kundenservice schaffte Onvista es mit seiner ordentlichen Bewertung nur ins Mittelfeld.

Für Anleger mit Aktienfokus bietet Comdirect das beste Angebot im Test, knapp vor Banx Broker. Anleger erhalten kostenlos Zugang zu Echtzeitkursen und -charts, Einblick in das Xetra-Orderbuch und können Aktiensparpläne anlegen. Das ist bei der Postbank als letztplatziertem Anbieter in dieser Kategorie nicht möglich.

Privatanleger benötigen für Wertpapiergeschäfte ein Depotkonto. Das exklusive Ranking der WirtschaftsWoche zeigt die besten Onlinebroker für alle Anlageklassen - hier mit allen Tabellen zu den Bewertungen.
von Sebastian Kirsch

Der Test zeigt: Anleger sollten bei der Wahl des passenden Anbieters auch darauf achten, was sie wirklich nutzen wollen. Zu unterschiedlich sind die Leistungen der einzelnen Anbieter in den verschiedenen Anlageklassen.

So schneidet der Anbieter Degiro im Ranking zwar nur mit der Gesamtnote „befriedigend“ ab, weil das Wertpapierangebot im Vergleich zu anderen Brokern eingeschränkt ist: Anleger können über Degiro rund 20.000 Aktien handeln, nur an den zwei deutschen Handelsplätzen Xetra und Börse Frankfurt. Doch für alle, denen das völlig reicht, punktet Degiro mit extrem niedrigen Gebühren.

So verdienen Sie Geld an der Börse
Börsenneulinge, die einen Teil ihres Geldes in Aktien, Fonds und ETFs investieren wollen, um ihr Erspartes zu vermehren, brauchen zunächst ein Depot. Wie das funktioniert und was es kostet, erklären wir in wenigen Schritten. Grundlage dafür ist eine Übersicht der Frankfurter Börse gewesen. Quelle: getty images
Um an der Börse mitmachen zu können, müssen Sie ein Depot bei einer klassischen Bank oder einem Discountbroker eröffnen. Dabei können Leistungen, Konditionen und Gebühren sehr unterschiedlich sein – je nachdem, wie Sie das Depot nutzen möchten. Daher lohnt sich vorab ein genauer Vergleich der Angebote. Quelle: getty images
Zur Orientierung finden sich im Netz etliche Broker-Vergleiche. Häufig sind Depots bei klassischen Banken teurer als bei Discountbrokern; was unter anderem daran liegt, dass Letztere keine Beratung anbieten und auch keine Filialen haben. Angebracht kann eine Bankberatung aber durchaus sein, wenn Sie eine hohe Summe über mehrere Jahre anlegen wollen. Achten Sie bei kostenlosen Depots aber genau aufs Kleingedruckte: die Verwaltungsgebühren sind häufig nur dann günstig, wenn auch regelmäßig gehandelt wird. Andernfalls können zusätzliche Kosten anfallen. Quelle: getty images
Keine Panik, geht alles ganz einfach. Wenn Sie ein Depot bei einem Online-Broker eröffnet und alle Daten im Anmeldeformular ausgefüllt haben, müssen Sie sich danach mit Ihrem Personalausweis über eine Postfiliale identifizieren. Sonst könnte sich ja jemand anderes einfach in Ihrem Namen anmelden. Hat der Postbeamte ihre Identität geprüft und ihr ausgedrucktes Anmelde-Formular unterschrieben, senden Sie die Unterlagen per Post zur Depotbank Ihrer Wahl. Die Zugangsdaten für Ihr eigenes Online-Depot liegen dann nach ein paar Tagen in Ihrem Briefkasten. Quelle: getty images
Bei der Depot-Eröffnung werden Sie auch nach Ihrer Börsenerfahrung gefragt; das ist gesetzlich vorgeschrieben und im Wertpapierhandelsgesetzt verankert. Schließlich ist der Handel mit Wertpapieren immer mit Risiken verbunden, über die Sie aufgeklärt werden müssen. Die Depotbank überträgt durch dieses Prozedere die Haftung auf ihre Kunden. Es gibt auch Broker, die bei jeder Transaktion noch mal gesondert auf ein mögliches Risiko hinweisen. Quelle: getty images
Für Börsenneulinge, die über einen längeren Zeitraum in einer Anlage investiert bleiben wollen, kann sich ein Aktienfonds anbieten, bei dem sogenannte Fondsmanager die konkrete Auswahl der Aktien übernehmen – dafür aber auch für ihre Leistungen eine Gebühr berechnen. Umgehen lässt sich das, wenn man in Indexfonds (ETFs) investiert, die einzelne Aktienindizes abbilden und deren Kursentwicklung unmittelbar folgen. Eine einzelne Aktie bietet sich dann an, wenn sie sich „ein Stück von Unternehmen x“ kaufen möchten. Dann sind Sie als Aktionär an dem Unternehmen beteiligt, werden zu den Hauptversammlungen eingeladen und Jahr für Jahr mit einer Dividende am Konzerngewinn beteiligt. Quelle: getty images
Die sogenannten Order-Kosten können von Bank zu Bank und von Broker zu Broker stark schwanken. Überlegen Sie also gut, wie oft Sie handeln wollen und wie groß die Aufträge jeweils sind – gerade bei kleinen Auftragsgrößen können Mindestgebühren schnell zu Buche schlagen. Auch hier bieten die Broker-Vergleiche im Netz eine gute Übersicht, welcher Anbieter für welche Situationen der Günstigste ist. Quelle: getty images

Wer nur selten handelt oder kleine Beträge anlegen will, muss aufpassen. Während die Depots der meisten getesteten Broker kostenlos sind, verlangt ein Drittel von Kunden eine Gebühr, sofern sie etwa bestimmte Vorgaben wie eine Mindestanzahl an Aufträgen je Quartal oder eine Mindestsumme auf ihrem Konto unterschreiten. Mit 4,71 Euro im Quartal ist die Gebühr für Postbankkunden noch relativ günstig, 1822direkt verlangt 2,50 Euro monatlich.

Und wer als Selbstentscheider doch einmal Hilfe benötigt, bekommt die am Telefon nur bei Captrader und dem SBroker über eine kostenlose 0800-Telefonnummer. Alternativ bietet knapp die Hälfte der Broker Hilfe über einen Live-Chat. In unserem Test dauerte die Beantwortung von Fragen dort durchschnittlich zwei Minuten.

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