Ranking Das sind die besten Aktien der Welt

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Schwierige Branchen, aber erfolgreiche Aktien

Gannett - Medien/ USA

Auch schwierige Branchen können erfolgreiche Aktien hervorbringen. Verlage ächzen unter dem digitalen Wandel. Vor allem Anzeigenerlöse mit Papierprodukten gehen zurück; aber auch Radio und TV sind mittelfristig durch Web-Streaming in Gefahr, in die Google oder Netflix drängen. Gannett sah seine Umsätze zwischen 2000 und 2008 um 36 Prozent schwinden. Auch die Gannett-Manager wurden getrieben vom Internet, das nach schneller (und meist kostenloser) Veröffentlichung der Artikel verlangte, aber selbst noch nicht genügend Werbe-Umsatz beisteuerte, um wenigstens die Kosten zu decken.

10 Tipps für Börseneinsteiger

2012 riss das Management das Ruder herum: Alle Gannett-Zeitungen zogen eine Paywall auf ihren Internet-Präsenzen ein; heißt: umsonst liest im Netz niemand mehr. Das kostete Reichweite, stabilisierte aber die Print-Umsätze. Zudem kaufte Gannett originär digitale Formate, etwa Amerikas größte Internet-Jobbörse, und 23 weitere Regional-TV-Sender zu den eigenen 23 hinzu. Das Lizenzgeschäft mit Kabel-, Internet- und Satelliten-TV-Sendern dürfte 2014 zusammen mit TV-Werbung die Hälfte des operativen Gewinns (von 1,5 Milliarden Dollar) bringen.

Mit einem geschätzten KGV von 11,8 für die Gewinne der nächsten zwölf Monate ist Gannett eine der billigsten US-Aktien. Der US-Wahlkampf sollte in den kommenden zwei Jahren üppige Werbeerlöse bringen. Gannett steigerte seine liquiden Mittel seit 2006 um 400 Prozent, zahlt 150 Prozent mehr Dividende. Die aktionärsfreundliche Politik will das Management fortsetzen.

TATA Motors - Auto/ Indien

Zum Konzern (Umsatz 2013: 27 Milliarden Euro) gehören die britischen Marken Jaguar und Landrover – weltweite Verkaufsschlager. 2013 konnten die Briten ihren Gewinn gegenüber 2012 verdoppeln. In wichtigen Luxus-Märkten wie China gewinnen sie Marktanteile hinzu. Seit Tata die beiden Marken Ford abkaufte, wuchs deren Umsatz um 40 Prozent pro Jahr, ihr Anteil an Tatas gesamtem Modellabsatz stieg auf ein Drittel, 85 Prozent des Umsatzes und (zuletzt) 100 Prozent des Gewinns.

Weniger gut laufen die Nutzfahrzeuge und Billig-Pkw, die Tata für den heimischen Markt produziert. Indiens Wirtschaft lahmt. Dazu bremst die im Vergleich zu China oder Brasilien noch immer mangelhafte Infrastruktur auf dem Subkontinent den Autoabsatz. Besserung ist in Sicht; laut neusten Daten könnte Indiens Wirtschaft 2014 um 5,4 bis 5,9 Prozent wachsen. Nach zweistelligen Raten 2002 bis 2009 war die Rate zuletzt unter fünf Prozent gefallen.

Welche Aktien Analysten hassen
MAN Die MAN-Aktie sei in der Vergangenheit gut gelaufen, jetzt sei ein guter Zeitpunkt zum Verkauf, rät unter anderem Frank Schwope von der Nord LB. Vor allem die Geschäftszahlen der MAN hätten den Analysten wenig überzeugt. Der Experte erwartet, dass die weitere Entwicklung des Konzerns vom Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und dem Abfindungsangebot des Volkswagen-Konzerns dominiert werden wird. Der Aktienanalyst der Nord LB geht von einer engeren Zusammenarbeit zwischen MAN und Scania aus. VW hält zusammen mit MAN gut 60 Prozent des Kapitals und knapp 90 Prozent der Stimmrechte von Scania. Barclays Capital betonte in seiner Analyse, dass bei der MAN-Aktie die Fundamentaldaten oder die Geschäftsperspektiven kaum noch eine Rolle spielten – angesichts der Übernahme durch Volkswagen.Kurs: 92,3 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 9,2 ProzentISIN: DE0005937007Die folgende Auflistung zeigt die zehn niedrigsten durchschnittlichen Anlageempfehlungen für Aktien im Stoxx Europe 600 dar. Eine 5 ist die höchste Empfehlung, eine 1 bedeutet die niedrigste Empfehlung.Quelle: Bloomberg Quelle: dpa
Ocado Ein Marktführer, der hierzulande kaum bekannt ist. Ocado ist ein Online Supermarkt und der größte online Lebensmittelhändler der Welt. Das relativ junge Unternehmen ist erst seit 2010 an der Londoner Börse notiert. Nach einer erstaunlichen Rally im vergangenen Jahr gehen Analysten davon aus, dass die Aktie ihren Zenit bereits überschritten hat und raten zum Verkauf.Kurs: 366,52 PenceDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 144 ProzentISIN: GB00B3MBS747 Quelle: dapd
Elisa OyjDer finnische Telekommunikationskonzern Elisa Oyj kooperiert mit Vodafone und ist hierzulande kaum bekannt. Das Deutschlandgeschäft lief unter dem Namen Radiolinja, wurde aber vom Finanzinvestor Apax aufgekauft. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Aktie rund 95 Prozent gestiegen.Kurs: 19,05 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 31 ProzentISIN: FI0009007884 Quelle: dpa
BankinterEin Trader der Bankinter analysiert Zahlen bei einer Anleiheauktion spanischer Aktien. Die spanische Bankinter ist eine Universalbank mit Sitz in Madrid. Die Mehrheit der von Bloomberg ausgewerteten Analysten raten zum Verkauf und bewerten die Aktie durchschnittlich mit einer 2. Eine 1 wäre die niedrigste Empfehlung.Kurs: 5,63 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): + 133 ProzentISIN: ES0113679I37 Quelle: REUTERS
RWERWE-Chef Peter Terium wird bei der Hauptversammlung des Energieriesen an Mittwoch (16.4.2014) den Aktionären die ersten Milliardenverluste seit dem Krieg erklären müssen. Analysten sehen eher eine finstere Zukunft für den Versorger.„RWE zählt zu meinen am wenigsten bevorzugten Werten“, schrieb Analyst Ingo Becker von Kepler Equities in seiner Branchenstudie. Der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea sei kein großer Befreiungsschlag für das Unternehmen, stellte Analysehaus Independent Research in seiner Studie fest. Zudem sei das Branchenumfeld von RWE weiter sehr herausfordernd.Kurs: 28,64 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 6,05 ProzentISIN: DE0007037129 Quelle: dpa
Südzucker19 Prozent an einem Tag. So viel verlor die Südzucker-Aktie, nachdem das Unternehmen seine Bilanz Anfang April vorgelegt hatte. Das operative Ergebnis sei im Geschäftsjahr 2013/14 um fast ein Drittel gefallen. Im laufenden Geschäftsjahr, das am 1. März begonnen hat, werde der operative Konzerngewinn um mehr als zwei Drittel schrumpfen. Ungeachtet der jüngsten Kurseinbußen sieht unter anderem Jeff Stent von der BNP Paribas erhebliche Gefahren für die Aktie. Er senkte sein Kursziel drastisch von 12 auf 7 Euro.Kurs: 15,46 EuroDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 52,8 ProzentISIN: DE0007297004 Quelle: dapd
Polyus Gold InternationalRusslands größtes Bergbauunternehmen Polyus Gold ist an der Londoner Börse als Limited gelistet. Nun erwägt der Minenriese allerdings einen Rückzug aus England, wie die Zeitung Kommersant berichtete. Das Unternehmen möchte sein Vermögen „nach Hause“ bringen und es vor den Sanktionen des Westens retten. Eine offizielle Stellungnahme von Seiten Polyus Gold gab es noch nicht. Der russische Minister Igor Shuvalov hatte russischen Unternehmen empfohlen sich an der Moskauer Börse listen zu lassen und ausländische Börsen zu verlassen, um möglichen Sanktionen wegen der Krim-Krise zu entgehen. Mehr als zehn der führenden russischen Unternehmen sind im Ausland notiert. Polyus Gold musste 2013 einen herben Rückschlag hinnehmen: Der Gewinn ging von 965 Millionen Dollar auf 143 Millionen Dollar zurück. Schuld waren vor allem Abschreibungen in Höhe von 472 Millionen Dollar und dem Rückgang des Goldpreises.Kurs: 193,25 PenceDurchschnittliche Analystenbewertung: 2Kursentwicklung (1 Jahr): - 7,43 ProzentISIN: JE00B5WLXH36 Quelle: REUTERS

Die Aktie ist dank der Anlegerflucht aus den Schwellenländern günstig. Der Umsatz hat sich seit 2006 verfünffacht, an der Börse wurde Tata zuletzt aber immer geringer geschätzt: Laut BCG verloren Aktionäre wegen der schwindenden Bewertung in den letzten fünf Jahren jährlich 70 Prozentpunkte der Gesamtrendite. Unter dem Strich stand aber immer noch eine Rendite von 66 Prozent pro Jahr– Umsatzwachstum, Gewinnmarge und Schuldenabbau konnten den Bewertungsrückgang überkompensieren. Tata dürfte weiter wachsen. Es plant einen günstigen „Mini-Jaguar“ für den Massen-Premium-Markt, der von Audi, BMW und Daimler dominiert wird, und ab 2016 ein neues Werk in China, das die Produktions- und Lieferkosten für den wichtigen Markt senken wird.

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