Gannett - Medien/ USA
Auch schwierige Branchen können erfolgreiche Aktien hervorbringen. Verlage ächzen unter dem digitalen Wandel. Vor allem Anzeigenerlöse mit Papierprodukten gehen zurück; aber auch Radio und TV sind mittelfristig durch Web-Streaming in Gefahr, in die Google oder Netflix drängen. Gannett sah seine Umsätze zwischen 2000 und 2008 um 36 Prozent schwinden. Auch die Gannett-Manager wurden getrieben vom Internet, das nach schneller (und meist kostenloser) Veröffentlichung der Artikel verlangte, aber selbst noch nicht genügend Werbe-Umsatz beisteuerte, um wenigstens die Kosten zu decken.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
2012 riss das Management das Ruder herum: Alle Gannett-Zeitungen zogen eine Paywall auf ihren Internet-Präsenzen ein; heißt: umsonst liest im Netz niemand mehr. Das kostete Reichweite, stabilisierte aber die Print-Umsätze. Zudem kaufte Gannett originär digitale Formate, etwa Amerikas größte Internet-Jobbörse, und 23 weitere Regional-TV-Sender zu den eigenen 23 hinzu. Das Lizenzgeschäft mit Kabel-, Internet- und Satelliten-TV-Sendern dürfte 2014 zusammen mit TV-Werbung die Hälfte des operativen Gewinns (von 1,5 Milliarden Dollar) bringen.
Mit einem geschätzten KGV von 11,8 für die Gewinne der nächsten zwölf Monate ist Gannett eine der billigsten US-Aktien. Der US-Wahlkampf sollte in den kommenden zwei Jahren üppige Werbeerlöse bringen. Gannett steigerte seine liquiden Mittel seit 2006 um 400 Prozent, zahlt 150 Prozent mehr Dividende. Die aktionärsfreundliche Politik will das Management fortsetzen.
TATA Motors - Auto/ Indien
Zum Konzern (Umsatz 2013: 27 Milliarden Euro) gehören die britischen Marken Jaguar und Landrover – weltweite Verkaufsschlager. 2013 konnten die Briten ihren Gewinn gegenüber 2012 verdoppeln. In wichtigen Luxus-Märkten wie China gewinnen sie Marktanteile hinzu. Seit Tata die beiden Marken Ford abkaufte, wuchs deren Umsatz um 40 Prozent pro Jahr, ihr Anteil an Tatas gesamtem Modellabsatz stieg auf ein Drittel, 85 Prozent des Umsatzes und (zuletzt) 100 Prozent des Gewinns.
Weniger gut laufen die Nutzfahrzeuge und Billig-Pkw, die Tata für den heimischen Markt produziert. Indiens Wirtschaft lahmt. Dazu bremst die im Vergleich zu China oder Brasilien noch immer mangelhafte Infrastruktur auf dem Subkontinent den Autoabsatz. Besserung ist in Sicht; laut neusten Daten könnte Indiens Wirtschaft 2014 um 5,4 bis 5,9 Prozent wachsen. Nach zweistelligen Raten 2002 bis 2009 war die Rate zuletzt unter fünf Prozent gefallen.
Die Aktie ist dank der Anlegerflucht aus den Schwellenländern günstig. Der Umsatz hat sich seit 2006 verfünffacht, an der Börse wurde Tata zuletzt aber immer geringer geschätzt: Laut BCG verloren Aktionäre wegen der schwindenden Bewertung in den letzten fünf Jahren jährlich 70 Prozentpunkte der Gesamtrendite. Unter dem Strich stand aber immer noch eine Rendite von 66 Prozent pro Jahr– Umsatzwachstum, Gewinnmarge und Schuldenabbau konnten den Bewertungsrückgang überkompensieren. Tata dürfte weiter wachsen. Es plant einen günstigen „Mini-Jaguar“ für den Massen-Premium-Markt, der von Audi, BMW und Daimler dominiert wird, und ab 2016 ein neues Werk in China, das die Produktions- und Lieferkosten für den wichtigen Markt senken wird.