
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im vergangenen Jahr Umsatz, Gewinn und Dividende auf Rekordwerte geschraubt. Der Hersteller von Pritt und Persil konnte in Wachstumsregionen deutlich zulegen und profitierte von Einsparungen. "2012 war für Henkel das bislang erfolgreichste Geschäftsjahr", betonte Konzernschef Kasper Rorsted am Mittwoch. Alle Geschäftsbereiche seien gewachsen und hätten zusätzliche Marktanteile erkämpft. Für 2013 traut Rorsted dem Konzern weiteres Wachstum zu.
Die Aktionäre sollen nun für das Rekordjahr 2012 eine Dividende von 0,95 (Vorjahr: 0,80) Euro je Vorzugsaktie und 0,93 (0,78) Euro je Stammaktie erhalten - mehr als von Analysten erwartet. Im Gesamtjahr legten die Erlöse um 5,8 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro zu, die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) stieg auf 14,1 Prozent, der Überschuss nach Anteilen Dritter kletterte auf 1,51 (1,16) Milliarden Euro. Rorsted hatte bei Henkel in der Vergangenheit die Kosten gedrückt - und den Konzern zugleich konsequent auf Wachstum getrimmt. 43 Prozent des Umsatzes erzielte Henkel 2012 in Wachstumsregionen. Die Zahl der Mitarbeiter sank im vergangenen Jahr weiter - im Mittel waren rund 46.700 Menschen bei Henkel beschäftigt nach 47.700 im Jahr davor.
Auch im vierten Quartal konnte Henkel Zuwächse verbuchen: Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent auf vier Milliarden Euro, der Überschuss nach Anteilen Dritter lag bei 343 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten für die Zeit von Oktober bis Dezember 2012 einen Umsatz von 3,99 Milliarden Euro und einen Überschuss von 362 Millionen Euro erwartet. Die Gewinnzahlen seien etwas schwach ausgefallen, kritisierten dann auch die Analysten der DZ Bank.
2013 will Rorsted nun den organischen Umsatz um drei bis fünf Prozent steigern. Die bereinigte Ebit-Marge soll auf "etwa 14,5 Prozent" klettern, das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie um etwa zehn Prozent zulegen. Die Ziele könnten als zu wenig ambitioniert interpretiert werden, erklärten Analysten.
Bis 2016 soll der Umsatz dann auf 20 Milliarden Euro anwachsen, die Hälfte davon soll in Wachstumsmärkten wie Asien oder Lateinamerika eingefahren werden, hatte Henkel bereits angekündigt. Auch die Konkurrenten Procter & Gamble (P&G), Unilever und Colgate-Palmolive sind bislang gut durch die Wirtschaftsflaute gekommen. Der US-Riese P&G hatte zuletzt auch dank eines Sparpakets einen Gewinnsprung verbucht, Unilever schraubte dank verstärkter Präsenz in wachstumsstarken Schwellenländern Umsatz und Gewinn in die Höhe. Und auch der deutsche Henkel-Konkurrent Beiersdorf vermeldete am Dienstag für das Jahr 2012 ein Umsatz- und Gewinnplus. Beiersdorf will sich ebenfalls auf Schwellenländer konzentrieren.