Rendite mit Ausschüttungen Nebenwerte holen im Dividendenrennen auf

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Nicht jede Dividende ist gut

Dividenden-Könige aus der zweiten Reihe

Insbesondere für risikoscheue Anleger, die großen Respekt vor Schwankungen am Aktienmarkt haben, bieten Ausschüttungen ein gewisses Maß an Sicherheit. Dennoch lauern auch bei der Dividendenstrategie Gefahrenherde. Anleger müssen zwischen guten und schlechten Dividenden unterscheiden. Das klassische Fallbeispiel liefern Versorger wie RWE oder die Deutsche Telekom. Sie galten lange Zeit als die deutschen Dividenden-Dinos, punkteten bei Aktionären mit hohen Ausschüttungen und Dividendenrenditen.

Zwar zahlen die Konzerne weiterhin eine Aktionärsprämie - die Telekom berappt immerhin noch 50 Cent je Aktie - allerdings werden diese ganz oder teilweise aus der Substanz des Unternehmens finanziert, da das erzielte Ergebnis nicht so viel hergibt. Langfristig kann eine solche Ausschüttungsstrategie dem Unternehmen schaden, Aktionäre werden damit keine Freude haben. Die Autoren der DSW-Studie stellen zwar fest, dass sich die Kurse von derartigen Substanzausschüttern in der Vergangenheit nicht schlecht entwickelt haben. Aber: "die überproportionalen Rückschläge illustrieren die Risiken", konstatieren Frère und Röhl.

Top 5 Dividendenzahler: SDAX

Verlässlichkeit ist also Trumpf bei Dividendenzahlern. Geht es darum, lohnt für Anleger ein Blick auf die Nebenwerte. Frère und Röhl haben dafür erneut die Dividenden-Könige aus der zweiten Reihe gekürt. Diese haben in den letzten zehn Jahren immer mit Ausschüttungen geglänzt und maximal einmal die Dividende gekürzt.

Stratec Biomedical

König der Könige ist Stratec Biomedical. Das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Birkenfeld produziert unter anderem Medizintechnologie und hat seit 2005 seine Aktionäre jedes Jahr mit einer höheren Dividende erfreut. Im Schnitt hat der TecDax-Konzern die Aktionärsprämie pro Jahr um über 35 Prozent erhöht. Allerdings ist auch der Kurs im entsprechenden Zeitraum um nahezu 500 Prozent gestiegen - entsprechend wachsen die Dividendenrenditen nicht gen Himmel. Dennoch dürfte Stratec auch in Zukunft für Dividendenpicker attraktiv bleiben. Analysten rechnen auch für 2014 mit einem Anstieg der Nettoeinnahmen auf 18,4 Millionen Euro. Die Berenberg Bank sprach zuletzt in einer Studie von einem beruhigenden Ausblick angesichts der "Wachstumsaussichten bis 2017", wie Berenberg-Analystin Benita Barretto in einer Studie schreibt. Angesichts dieser Zukunftsfantasien müssen Anleger akzeptieren, dass das Papier nicht ganz billig ist. Das rund 28-fache des Jahresgewinns wird fällig, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 28,63.

Top 5 Dividendenzahler: TecDAX

DIC Asset

Auch der zweitbeste Dividendenkönig ist mit einem KGV von über 22 sicherlich kein Schnäppchen. Das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmen zahlt zwar durchaus eine anständige Dividendenrendite jenseits der vier Prozent. Der Kurs des SDax-Konzerns zeigt allerdings schon seit 2009 eine relativ fantasielose Seitwärtsbewegung, vor allem eine Kapitalerhöhung im November hat den Investoren die Laune verdorben. Das Portfolio der Frankfurter wird von Büroimmobilien dominiert. Deren Preise werden vielerorts vom Leerstand geprägt. Allerdings schaffte die DIC Asset 2013 die Refinanzierung ihres größten Portfoliokredits. Firmenchef Ulrich Höller erklärte bei der Präsentation der Jahreszahlen im März, er rechne mit weiterem Ergebniswachstum in den nächsten Jahren. Die DIC Asset und ihre skeptischen Investoren zeigen: Auch ein stetiger Dividendenzahler muss nicht immer ein klarer Kauf sein.

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