Rendite mit Maschinen So investieren Sie in Roboter

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Robotik-Unternehmen

ABB (Chance: 5/Risiko: 4)

Der größte unter den Automatisierern macht rund ein Viertel seines Umsatzes im Bereich Industrieautomation und Robotik. Im vergangenen Quartal lieferte dieser Bereich ein Drittel des Gewinns. Wie viel davon auf den Robotervertrieb zurückgeht, will ABB nicht verraten. Doch das Geschäft mit den intelligenten Maschinen gilt als Ertragsperle. Einzig im Bereich Energietechniksysteme schwächelt der profitable Siemens-Rivale, allerdings macht dieses Segment nur ein Sechstel des Umsatzes aus. ABB ist in mehr als 100 Ländern aktiv und setzt vor allem auf Großaufträge. Im jüngsten Quartalsbericht konnte das Unternehmen 14 Prozent mehr Aufträge in China vermelden. Dort hat ABB seine globale Produktentwicklung und erschließt neue Märkte mit Leichtbaurobotern, etwa im Bereich Lebensmittelverpackung und Elektronik. Die Dividendenpolitik ist aktionärsfreundlich.

Fanuc (Chance: 7/Risiko:6)

Der Kurs der Japaner ist zuletzt nur seitwärts gelaufen und hat Nachholpotenzial. Vom schwachen Yen konnte Fanuc in den vergangenen Jahren genauso wenig profitieren wie von der Geldschwemme der japanischen Notenbank, weil der Vertriebsschwerpunkt noch sehr stark auf dem Heimatmarkt liegt. Für eine kurzfristige Kurssteigerung spricht der hohe freie Cash-Flow, aus dem Fanuc eigene Aktien zurückkaufen könnte. Mit einer neuen Generation von automatischen Roboterzellen für den Automobilbau sollen neue Kunden gewonnen werden. Im kommenden Geschäftsjahr wollen die Japaner den Gewinn um ein Drittel steigern. Dafür muss sich aber die zuletzt eingebrochene Nachfrage aus China erholen.

Kuka (Chance 6/Risiko:5)

Die Aktie des Augsburger MDax-Unternehmens geht sei 2010 steil nach oben und hat dieses Jahr schon 25 Prozent zugelegt. Kurzfristig wird die Roboter-Rallye wohl eine Pause einlegen müssen, das Unternehmen ist mit dem dreieinhalbfachen Buchwert sehr hoch bewertet. Allerdings spricht einiges dafür, dass die Augsburger ihre erfolgreiche Börsenstory langfristig fortsetzen: Durch den Kauf des Aerospace-Experten Alema baut Kuka die Flugzeugbausparte aus. Anleger spekulieren auf Aufträge von Airbus, die gegenüber Boeing in der Automatisierung ihrer Fertigung zulegen müssen. Um in China zu expandieren, hat Kuka vor einigen Monaten den Systemintegrator Reis gekauft. In diesem Jahr sollen dort 5000 Roboter produziert werden. Die große Zukunftshoffnung ist ein neuer Leichtbauroboter, der die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen ermöglichen soll und auch für kleine Unternehmen attraktiv sein kann.

Yaskawa (Chance: 7/Risiko:7)

Der japanische Robotikspezialist hat einen großen Wettbewerbsvorteil: Er ist Technologiepartner des Start-ups Argo Medical, dessen motorisiertes Außenskelett als erste Roboter-Gehhilfe für Gelähmte zugelassen wurde. Die Entwicklung bis zur Produktionsreife dauerte Jahre, nun kann Yaskawa als Pionier das Produkt in Asien vermarkten und weiterentwickeln. So will das Unternehmen eine führende Rolle im Bereich Privat-Robotik einnehmen. Hier sind die Margen meist besser als in der Industrie-Robotik. Ab 2015 werden die ersten Umsätze durch die Kooperation erwartet. Alles in allem ist Yaskawa also eher eine Wette auf die Zukunft, auch weil in diesem Jahr erhebliche Investitionen für eine Restrukturierung anstehen.

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