Riedls Dax-Radar

Steigende Chancen für die Jahresendrally

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Allianz entkommt der Abwärtswende

Noch immer liegt im Dax die Quote derjenigen Aktien, die oberhalb ihrer 200-Tage-Linie verlaufen, nur marginal über 50 Prozent. Der Markt in seinen Einzelwerten ist wackliger als die Dax-Kurve selbst. Umso wichtiger ist, dass sich nun einige taktgebende Einzelwerte stabilisieren.

Spannend wird es bei den Versicherern. Der große Kursverlauf der Allianz zeigt mit Schwankungen zwischen 120 bis 170 Euro seit drei Jahren das mögliche Bild einer großen oberen Wende. Die Probleme der Versicherer passen dazu: Auslaufmodell Lebensversicherung, niedrige- oder sogar negative Zinsen.

Indes, bisher ist es der Allianz gelungen, auch in den für die Branche schweren Zeiten gutes Geld zu verdienen. Entsprechend günstig ist die Bewertung der Aktie, die Dividendenrendite ist hoch. Es müsste schon zu einem außergewöhnlichen Geschäftsrückschlag kommen, damit die Allianz ihre Dividende kürzt. Und wenn nicht, was wahrscheinlich ist, bietet sie aktuell mehr als fünf Prozent Rendite. Wer so etwas als Anleiheinvestor haben will, muss tief in die Ramschkiste greifen.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hält es für möglich, dass Deutsche Börse und London Stock Exchange Teile ihres Geschäfts abgeben müssen, um aus Brüssel grünes Licht für ihre Fusionspläne zu bekommen.
von Annina Reimann

Ein Kaufsignal gäbe die Allianz-Aktie, wenn sie in den nächsten Wochen über die Marke von 140 Euro käme. In einer ähnlichen Situation befindet sich die Münchener Rück. Hier liegt die Entscheidungszone  zwischen 170 und 175 Euro.

Neue Spekulationen um Linde

Zu den Hoffnungskandidaten im Dax gehört Linde. Die Enttäuschung nach der gescheiterten Fusion mit Praxair war herb, doch erstaunlicherweise ist die Aktie danach nicht ins Bodenlose gefallen. Mit gutem Grund, denn es ist wenig wahrscheinlich, dass Linde-Stratege Wolfgang Reitzle nach dieser Niederlage alles wie bisher laufen lässt.

Eher dürften unter Hochdruck neue Pläne für Linde geschmiedet werden. Ob es einen zweiten Anlauf mit Praxair gibt, bleibt abzuwarten. Linde ist eine Spekulation im Dax. Solange sich die Aktie über 135 Euro hält, ist das Wende- Szenario intakt.

Einhellige Meinung der Ökonomen und Finanzmärkte: Der Brexit ist schlecht für England, das Pfund fällt und muss weiter fallen. Höchste Zeit, eine Position in Pfund einzugehen.
von Daniel Stelter

Fazit für den Dax: Kurzfristig bleibt es unentschieden mit leichten Vorteilen nach oben. Optimal wäre es, wenn sich der Dax in den nächsten Tagen gemessen an den Schlusskursen weiterhin oberhalb 10350 bis 10400 hält. Das wäre ein Vorzeichen dafür, dass dann – vielleicht nach der US-Wahl – der Ausbruch über 10750 gelingt. Ein Absinken unter 10350 wäre noch kein Drama, dürfte aber eine mehrwöchige Schaukelpartie zufolge haben. Unterm Strich sind trotz aller Unsicherheiten die Chancen für eine Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends wieder ein Stück größer geworden als die Gefahr einer Abwärtswende. 

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