Riedls Dax-Radar

Dax hat die Chance auf neuen Anstieg

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Deutscher Aktienmarkt in der Defensive

Für deutsche und europäische Aktien ist das ein schwieriges Umfeld. Denn der eigentliche Vorteil niedriger Zinsen wird immer mehr von den damit verbundenen Nachteilen überschattet – vor allem vom Verlust der zentralen Steuerungsfunktion, den die Zinsmärkte eigentlich haben.

Im Dax hat in der vergangenen Woche eine klassische Korrektur eingesetzt. Das ist zunächst nicht negativ zu werten, sondern nach sieben Wochen Bärenmarktrally völlig normal. Allerdings gibt es eine Reihe von Schwächezeichen, die Anleger nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten:

Bei seiner Anstiegsphase bis Ende März kam der Dax (im Gegensatz zum Dow Jones) nicht mehr bis an die 200-Tage-Linie heran, die nun auch noch deutlicher nach unten drückt. Eine solche Konstellation ist wie ein Verkaufssignal in einem laufenden Abwärtstrend. Die seit einem Jahr im Dax bestehende Abwärtsbewegung wird damit bestätigt.

Schwäche einzelner Aktien

Im Dax gibt es eine Reihe schwerer Aktien, bei denen seit einem Jahr Kursbilder entstehen, die großen, oberen Wendeformationen sehr ähnlich sehen: etwa Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler. Sogar der fundamental vielversprechende Überflieger Continental hat sich technisch seit kurzem verschlechtert.

Die offensichtliche Schwäche dieser Aktien muss nicht automatisch den Dax-Zusammenbruch zufolge haben. Dennoch ist es verwunderlich, dass diese Aktien angesichts der guten Geschäftsentwicklung, der hohen Dividende und der latenten Zinslosigkeit am Anleihemarkt eigentlich nicht mehr von Käufen profitieren.

Für die praktische Anlagepolitik bleibt es bei dem vor einer Woche skizzierten Fahrplan: Solange der Dax sich in der aktuellen Korrektur, die Anfang dieses Monats begonnen hat, in überschaubaren Schwankungen über dem Bereich um 9400 hält, ist keine größere Gefahr im Verzug. Dann hätten die Märkte die Chance, sich bis in den Mai hinein zu stabilisieren um danach den nächsten Anstieg zu starten. Die robuste Verfassung der US-Märkte, vor allem des Dow Jones, ist weiterhin die wichtigste Stütze.

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