Riedls Dax-Radar

Die Industrieaktien kommen wieder

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Dr. Copper sagt: Die Konjunktur kommt wieder

Von der globalen Chipbranche kommen positive Signale. Bei Intel, der Nummer eins, deutet sich für den weiteren Jahresverlauf ein stabiler Geschäftsverlauf an. Der Branchenindex Philadelphia Semiconductor ist gerade dabei, in neue Höhen vorzustoßen.

Entscheidend wird die Entwicklung in China, der weltgrößte Abnehmer von Halbleitern. Hier dominierte in den vergangenen Monaten das düstere Szenario vom schweren Rückgang der chinesischen Wirtschaft – was sich wieder einmal als zu pessimistisch erweisen könnte. Der langfristige Aufschwung der chinesischen Wirtschaft hat einen anderen Charakter als die zyklischen Schwankungen, die sich in westlichen Industrieländern abspielen.

Neben den Industrieaktien und den Halbleitern gibt es ein drittes Signal, das für eine stärkere Konjunktur in den nächsten Monaten spricht: Der Kupferpreis. Kupfer ist das zentrale Metall, das in zahlreichen Branchen gebraucht wird: von Bau und Anlagen über Elektronik bis zu High-Tech.

Im vergangenen Sommer hat der Einbruch des Kupferpreises die danach folgende Konjunktureintrübung geradezu klassisch vorweggenommen. Von August 2018 bis Februar 2019 folgte am Kupfermarkt eine Schwankungsphase. Sie war der Hinweis auf die zähe konjunkturelle Entwicklung, in der die meisten Volkswirtschaften derzeit immer noch stecken. Ende Februar gelang mit dem Anstieg über 6400 Dollar der Ausbruch aus dieser Schiebezone. Das wäre das Signal für eine konjunkturelle Erholung im zweiten Halbjahr.

Fazit für den Dax: Mit dem Anstieg bis auf 12.000 Punkte hat der Dax den mittelfristigen Abwärtstrend und mehrere Durchschnittslinien nach oben durchbrochen. Das sind wichtige Kaufsignale. Dank der hohen Kursgewinne der vergangenen Wochen hat der Dax nun auch reichlich Spielraum für Korrekturen, ohne damit sein positives Gesamtszenario zu kippen. Kurzfristig könnte es immer noch zu einem Rücksetzer in den Bereich 11.700 Punkte kommen, hier verläuft die 200-Tage-Linie.

Und die wird in den nächsten Wochen sehr wahrscheinlich nach oben drehen. Die 100er-Linie hat das im März schon gemacht. Noch im Frühjahr könnte die 100er-Linie dann die 200er von unten nach oben schneiden – das wäre ein starkes, klassisches Kaufsignal. Im Mai vergangenen Jahres kam es letztmals zum gleichen Signaltyp, nur in der Gegenrichtung. Damals folgten dem Verkaufssignal sechs Monate schwere Kursverluste.  

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