Es gibt im Dax auch Lichtblicke. Am Tag des Brexits gab Henkel eine richtungsweisende Übernahme bekannt. Mit dem Kauf des Waschmittelherstellers Sun Products verstärken die Düsseldorfer ihr stabiles Konsumgeschäft, vergrößern den wichtigen US-Anteil – und sind nebenbei nur mit zwei Prozent Umsatz in Großbritannien vertreten.
Schon in den vergangenen Jahren hat sich Henkel auch ohne große Übernahmen gut zu immer mehr Rentabilität entwickelt. Henkel gehört zu den aussichtsreichsten Unternehmen im Dax, die Aktie ist ein Basisinvestment.
Infineon und SAP robust
Im Grunde gilt das auch für andere Dauerläufer: Für Beiersdorf, obwohl die Aktie analytisch teuer ist (doch das ist Beiersdorf seit Jahrzehnten); für Adidas, deren Kursrally immer deutlichere Fragen nach möglichen Aufkäufern stellt; für Fresenius, obwohl jetzt ein ausgewiesener Finanzmann an die Spitze kommt und kein Dialyse-Experte. Robust sind SAP und Infineon, hier treiben die großen Trends Cloud und Digitalisierung.
Fazit für den Dax: Von der gefährlichen Untergrenze bei 8900 Punkten, bei der es dann um den Bestand des langfristigen Trends ginge, ist der Dax in gutes Stück entfernt.
Der Markt hat also Spielraum für kurz- bis mittelfristige Schwankungen, ohne den großen Trend zu gefährden. Damit gilt die seit Frühjahr 2015 anhaltende Schaukelpartie immer noch als Korrekturphase im großen Aufwärtstrend und nicht als Abwärtswende.
Um dieses positive Szenario aufrecht zu erhalten, wäre es gut, wenn sich der Dax in den nächsten Wochen zwischen 9300 bis 10.200 stabilisiert. Ein Rückfall in den Bereich um 9000 und dort dann nur mühsame Erholungen, wäre gefährlich. Immerhin, aus technischer Sicht spricht derzeit trotz Brexit immer noch mehr für die Fortsetzung des großen Aufwärtstrends als für einen großen Zusammenbruch.